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Ein Drittel der Bulgaren haben Angst um ihre Arbeitsplätze

Eine Meinungsumfrage der Meinungsforschungsagentur „Gallup International“ im Auftrag der bulgarischen Zeitung „Klassa“ zeigt, dass viele Bulgaren nicht sicher sind, ob sie seine Arbeitsplätze behalten werden. Das Risiko arbeitslos zu werden, ist ihnen zufolge groß.

Gut ein Drittel der Bulgaren sind laut einer Umfrage im Monat Februar dieser Meinung. Die Wirtschaftskrise macht den arbeitenden Bulgaren weiterhin Sorgen. Auf die Frage „Meinen Sie, dass ihre gegenwärtige Arbeit sicher ist oder besteht das Risiko, dass Sie 2012 arbeitslos werden?“, betrachten 36 % ihre Lage als risikobehaftet. Lediglich 23 % der Befragten meinen, dass keine Gefahr besteht, dass sie ihre Arbeit verlieren und bei den Arbeitlosen landen. Bemerkenswert ist, dass 41 % der Befragten sich geweigert haben die Frage zu beantworten. Man kann es als relative Zuversicht in bezug auf die Sicherheit und dem Erhalt des Arbeitplatzes werten. Die Antwort kann aber auch eine unklare Situation wiedergeben. Eine Gallup-Umfrage aus dem Jahre 2010 zeigt, dass auch damals fast der gleiche Anteil der Befragten Angst um ihren Arbeitplatz hatte. Damals waren ein wenig mehr Menschen – 28 % von der Sicherheit ihres Arbeitsplatzes überzeugt.

Auf die Frage „Falls Sie ihre Arbeit verlieren, glauben Sie, dass Sie relativ schnell eine neue Arbeit finden werden oder wird das mehr Zeit in Anspruch nehmen?“ – beantworten 20 % der Befragten, dass das kein Problem für sie darstellen würde, offensichtlich unter Berufung auf ihre gute Qualifikation, Fertigkeiten und Erfahrung. 3 % erklärten, dass die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz mehr Zeit in Anspruch nehmen würde. Merkwürdig ist, dass 60 % gesagt haben, dass sie keine Arbeit suchen würden. Es ist unklar wodurch die Antwort bestimmt ist – von der relativen Sicherheit, dass man seinen Arbeitplatz nicht wechseln muss oder vom Unwillen die Frage zu beantworten.

Die größte Sorge vor dem Verlust des Arbeitsplatzes gab es in den letzten fünf Jahren laut „Gallup“ zu Beginn der Wirtschaftskrise. Über 40 % der Befragten waren 2009 besorgt, dass sie arbeitslos werden könnten. Seitdem scheint die Angst vor Arbeitslosigkeit trotz der schweren Auswirkungen der Krise auf die Wirtschaft sich abzuschwächen. Die Mitarbeiter von privaten Unternehmen sind im großen und ganzen mehr wegen möglicher Entlassung besorgt, als die Beschäftigten im privaten Sektor. Ein Drittel der Angestellten im privaten Sektor ist relativ sicher für seinen Arbeitsplatz. In den staatlichen Unternehmen sind es 45 %. Nur 17 % der arbeitenden Bulgaren meinen, dass es kein Problem für sie wäre, schnell – im Laufe von ein bis zwei Monaten - eine neue Arbeit zu finden. Stärker sind von der Möglichkeit einen neuen Arbeitplatz zu finden die Bulgaren überzeugt, die selbständig sind oder einen freien Beruf ausüben, oder Akademiker sind. Die Beschäftigten im staatlichen und im privaten Sektor sind gleichermaßen besorgt, dass sie viel Zeit und Bemühungen brauchen würden, um eine neue Arbeit zu finden.

Die Arbeitslosigkeit betrug in Bulgarien im Februar laut der Beschäftigungsagentur 11,5 %. Im Januar lag sie bei 11,1 %. In den Arbeitsämtern waren im Februar gut 376.000 Menschen als arbeitslos registriert. Ihnen stehen 10.000 freie Arbeitsstellen gegenüber.

Zusammengestellt von Milka Dimitrowa
Übersetzung: Vladimir Daskalov


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