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Lerne Bulgarien kennen, um sich in dieses Land zu verlieben

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Bulgarien hat sein eigenes Tourismuspatent – die touristischen Top-100-Objekte sind zu einer wahren Massenbewegung geworden, bei der die bedeutendsten historischen und Natursehenswürdigkeiten im In- und Ausland popularisiert werden. Der Bulgarische Fremdenverkehrsverband hat in die Liste der 100 touristischen Objekte thrakische Hügelgräber, ethnographische Ortschaften, Geschichtsmuseen, Bergspitzen, Schutzgebiete und andere sehenswerte Objekte einbezogen. Genannt seien u.a. das Rila-Kloster, die Felsen von Belogradtschik, des ethnographische Freilichtmuseum Etara, das antike Felsheiligtum Perperikon... ein Bruchteil dessen, was in Bulgarien an Kultur- und Naturperlen verstreut liegt.


© Foto: BGNES
Das antike Felsheiligtum Perperikon

Die Bewegung ist nicht neu – um die Popularisierung und den Erhalt der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Bulgariens war man bereits 1962 bemüht. Damals beschlossen einige enthusiastische Gymnasialschüler aus Samokow die bedeutendsten Bergspitzen und kultur-historische Stätten Bulgariens eine nach der anderen zu besuchen. Dazu brauchten sie einige Monate. Ihre Rundreise endete auf dem Musala-Gipfel - mit seinen 2.925 Metern die höchste Erhebung der Balkanhalbinsel. Diesem Vorbild eiferten viele Bulgaren nach und die Bewegung wurde sogar institutionalisiert, indem die damalige sozialistische Führung in die Liste der 100 touristischen Objekte etliche ideologische Symbolstätten, wie Partisanenlager, Partisanendenkmäler, Betriebe und andere Orte der sozialistischen Arbeiterbewegung einbezog. Ihre Besichtigung wurde zu einer patriotischen Sache erklärt und Zehntausende folgten dem Aufruf. Die Zeiten haben sich aber geändert und die Initiative wurde von ideologischen Vorbehalten befreit. Das geschah unmittelbar nach der Wende zur Demokratie in Bulgarien zu Beginn der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Die stürmischen Wendejahre schoben aber die Initiative etwas in den Hintergrund, denn die Öffentlichkeit hatte andere, wichtigere Probleme zu lösen. Erst mit Beginn des neuen Jahrhunderts wurde das Interesse an den 100 touristischen Objekten wieder allgegenwärtig.


© Foto: Archiv
Die Felsen von Belogradtschik

Besonders beliebt ist die Bewegung unter den jungen Menschen. Ihnen haben sich nicht wenige ausländische Enthusiasten angeschlossen, die aus den Nachbarländern, wie auch aus Deutschland, Russland und sogar aus dem fernen Japan stammen. Alle kommen sie nach Bulgarien, um mit einer für sie fremden Kultur auf Tuchfühlung zu gehen. Alljährlich durchqueren rund 100.000 Liebhaber historischer und Natursehenswürdigkeiten Bulgarien. Die Mitglieder dieser Art „Reiseklub“ besitzen jeweils einen Ausweis des Bulgarischen Fremdenverkehrsverbandes, in dem sie bei Besuch einer jeden Sehenswürdigkeit den jeweiligen Stempel erhalten. So gesellt sich neben der Tourismusleidenschaft die Sammelleidenschaft hinzu. Nach dem Besuch aller 100 Objekte erhält jeder ein Sonderabzeichen und eine Ehrenurkunde. Seit einigen Jahren können sich die Inhaber eines vollständig ausgefüllten Besucherausweises auch an regelmäßig durchgeführten Auslosungen von Sachpreisen beteiligen.


© Foto: Archiv
Das Rila-Kloster

Mit einer Serie reich bebilderter Photo-Reportagen, Treffen mit interessanten Gesprächspartnern aus den verschiedenen Ecken und Enden des Landes, wie auch mit einer Reihe persönlicher Erfahrungen wird Radio Bulgarien seine Hörer mit dem Gros der 100 touristischen Objekte Bulgariens näher vertraut machen. Die unwahrscheinliche Vielfalt an historischen und Natursehenswürdigkeiten wird ihr Wissen über Bulgarien bereichern und einen Besuch noch verlockender machen...

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Weneta Nikolowa


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