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Blickpunkt Balkan

Griechenlands Sicherheitsbehörden verschärften Gefängnisbewachung
Die griechischen Behörden haben die Sicherheitsvorkehrungen in den Justizvollzugsanstalten des Landes verschärft. Dies ist Folge einer spektakulären Geiselnahme in einem griechischen Gefängnis, das glücklicherweise unblutig beendet werden konnte. Der aus Albanien stammende Alket Rizai, der wegen Mordes eine lebenslange Haftstrafe seit 2003 verbüßt, hatte sechs Geiseln, darunter Wachpersonal und Häftlinge, in seine Gewalt gebracht und mit der Ermordung dieser gedroht, sollte er nicht freigelassen werden. Wegen der aussichtslosen Situation gab der 36- Jährige nach 24 Stunden schlussendlich auf.
Vertreter der Haftanstalt im zentralgriechischen Malandrino erklärten, dass Rizai eingesehen habe, dass es keinen Ausweg mehr gab. Spezialkräfte der Polizei hatten zuvor das Gefängnis gestürmt und den Geiselnehmer umzingelt. Alle Betroffenen blieben unverletzt.
Rizai machte in Griechenland bereits Schlagzeilen mit zwei spektakulären Ausbrüchen aus einem anderen Gefängnis. Ihm gelang es 2006 und 2009, per Hubschrauber zu entkommen.

Serbien ringt um seinen Kurs im Kosovo-Konflikt
Die Regierung in Serbien ist um eine Einigung im Kosovo-Konflikt bemüht. Einerseits sei die komplette Staatsführung klar gegen einen von der EU-Vermittlung vorgeschlagenen Kompromiss. Andererseits würde sich eine Ablehnung des Brüsseler Lösungsvorschlags katastrophal auf das Land auswirken, weil Serbien dann international isoliert werde. Das sagte der serbische Regierungschef Ivica Dacic in einem Zeitungsinterview.
Bis Dienstag muss Serbien die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton über seine Entscheidung informieren. Bei den Verhandlungen am vergangenen Dienstag in Brüssel sei keine einzige serbische Forderung erfüllt worden, kritisierte er.
“Uns wurde nur angeboten, die Kapitulation zu unterschreiben, und das können wir nicht“, kommentierte der serbische Regierungschef nach den Unterredungen. Dacic kritisierte das Ausbleiben jedes Zugeständnisses an Belgrad. Sein Land wollte zu Beginn der Verhandlungen die Autonomie der serbischen Landsleute innerhalb des fast nur noch von Albanern bewohnten Kosovos erreichen.

Serbien sagt Korruption und organisierter Kriminalität den Kampf an
Im Kampf gegen Korruption und organisiertes Verbrechen ist es den serbischen Behörden seit dem vorjährigen August gelungen, Finanzmachenschaften auf die Spur zu kommen. Dadurch wurde dem Staat ein Schaden in Höhe von mehr als 700 Millionen Euro zugefügt, teilte der serbische Vizepremier Aleksandar Vucic mit. Er ist in der Regierung für die Korruptionsbekämpfung zuständig und befasst sich unter anderem mit einigen strittigen Privatisierungen der letzten Jahre, auf die auch die EU-Kommission in ihren Berichten verwies.
Im Zusammenhang mit Machenschaften in Millionenhöhe bei der ehemaligen staatlichen Agrobanka wurden in den letzten Monaten bereits mehrere Dutzend Personen festgenommen. Die Staatsanwaltschaft geht von Manipulationen bei der Privatisierung mehrerer staatlicher Unternehmen aus. In Untersuchungshaft befindet sich auch der frühere Landwirtschaftsminister Sasa Dragin.
Laut Belgrader Medienberichten wollen sich die Ermittler nun genauer mit der elf Jahre zurückliegenden Privatisierung eines großen Stahlwerks befassen. Es war 2003 an US Steel verkauft worden, um 2012 zurückgekauft zu werden. Die Behörden sind seit gut einem Jahr auf der erfolglosen Suche nach einem neuen Käufer.

Rumänien will Förderung der grünen Energie kürzen
Rumänien plant Kürzungen bei der Förderung erneuerbarer Energien, berichtet die rumänische Presse unter Berufung auf die rumänische Regulierungsbehörde für Energie. Die Behörde teilte mit, dass davon sowohl Photovoltaik- als auch Windkraft-Anlagen und Kleinwasserkraftwerke betroffen werden.
Aktuell erhalten die Erzeuger von Energie aus erneuerbaren Quellen so genannte grüne Zertifikate. Man habe nun ein Schema erstellt, das eine Reduzierung dieser Zertifikate vorsehe, und der Regierung vorgelegt, teilte die Regulierungsbehörde mit. Diesen Plänen zufolge soll die Zahl der Zertifikate bei Windkraftanlagen auf 75%, bei Kleinwasserkraftwerken auf 67% und bei Photovoltaik-Anlagen auf 50% gesenkt werden. Energieminister Constantin Nita erklärte, die bisherige Förderpraxis sei zu großzügig gewesen und habe aufgrund der daraus resultierenden höheren Strompreise auch zum Anstieg der Inflation beigetragen.

Albaniens altes Gesetz der Blutrache wieder auf Vormarsch
Die Blutrache hat in Albanien knapp 10.000 Menschen in 22 Jahren das Leben gekostet.
„Finger für Finger, Blut für Blut" heißt es im ungeschriebenen Gesetz der Blutrache, das zwar alttestamentarisch anmutet, doch in Albanien gerade ein sehr aktuelles Problem ist. Ganze Regionen versinken in Gewalt und unlängst traf es erstmals ein junges Mädchen, das in einen solchen Clan-Krieg geriet. Der Krieg der Clans hat nach Angaben der albanischen Nichtregierungsorganisation NRC (Komitee der Nationalen Aussöhnung) seit 1990 knapp 10.000 Albaner das Leben gekostet. Fast sah es in jüngerer Zeit danach aus, als würde die unselige Tradition der Blutrache abebben, ließen sich die Morde in der ersten Hälfte des Jahres 2012 doch an einer Hand abzählen. Dann schlugen die Wogen wieder hoch. Das Blut der Rächer war „heiß geworden“, wie man in Albanien sagt.

Mazedonien setzt beim Eurovision Song Contest auf Roma-Gesang
Mazedonien lässt sich dieses Jahr von der Grande Dame des Roma-Gesangs vertreten: Esma Redzepova. Gemeinsam mit dem jungen mazedonischen Sänger Vlatko Lozanoski wird sie das Lied „Vor der Morgendämmerung“ singen.
Esma Redzhepovas bekannteste Lied „Caje sukarie“ kennt jeder, und sei es auch nur durch den Borat-Film „Kulturelle Lernung von Amerika um Benefiz für glorreiche Nation von Kasachstan zu machen“. Das Lied ist aus dem Jahr 1961 und gilt als der erste kommerzielle erfolgreiche Roma-Hit.
Die 1943 in Skopje geborene Esma Redzepova kann seit diesem Hit heute auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken: 15.000 Konzerte in ca. 30 Ländern, mehr als 100 Singles, 20 Alben und 6 Filme. Für ihr humanitäres Werk wurde sie sogar 2 Mal für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.

Zusammengestellt von: Vessela Vladkova


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