Trotz ihres vollen Terminkalenders findet die Geigerin Joana Kamenarska Zeit, ihre Heimat zu besuchen und auch hier Konzerte zu geben. Das jüngste war Ende Juni. Auf dem Programm standen Werke von Sergei Prokofjew, Gabriel Fauré und Henryk Wieniawski. Jeder der genannten Komponisten vertritt eine andere Stilrichtung. Worauf zielte Joana Kamenarska mit dieser Wahl ab?
„Auf den ersten Blick sehen die Werke dieser Komponisten unvereinbar aus“, erzählt die Geigerin. „Mit meiner guten Freundin, der Pianistin Irina Georgiewa, die seit Jahren in der Schweiz lebt und arbeitet, haben wir schon seit langen von einem solchen gemeinsamen Konzert geträumt. Dieser Wunsch sollte in Bulgarien in Erfüllung gehen. Wir überlegten, welche Stücke am besten zu unsrem Temperament passen. Alle ausgewählten Werke entsprechen unserem Konzept von einem Neuanfang. Die erste Sonate von Prokofjew entstand während und unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Menschheit eine neue Seite in ihrer Geschichte einschlug. Der nächste Komponist in unserem Programm ist Gabriel Fauré, der ebenfalls in einer umwälzenden Zeit in der französischen Kunst gewirkt hat. Die Franzosen trennten sich zu jener Zeit von den ausländischen Einflüssen und setzten auf das Nationale. So stellten wir unser Programm auf, das unsere Zusammenarbeit weiter festigt.“
Das Programm von Joana Kamenarska und Irina Georgiewa war nicht allein für das Sofioter Konzert gedacht. Sie spielten die Stücke ein und demnächst soll eine CD mit den Programm auf dem Markt erscheinen.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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