Heute begeht die christliche Welt Mariä Himmelfahrt. Es ist eines der wichtigsten Kirchenfeste auch in Bulgarien. Einst widmeten ihm die Menschen große Volksfeste und Jahrmärkte. Heute wollen wir Mariä Himmelfahrt zum Anlass nehmen, um Ihnen über die großen Sommerfeste rund um den 15. August zu erzählen.
Die Dorffeste fanden meistens am Tag des Schutzherren der Ortschaft oder der Dorfkirche statt. Und da viele Kirchen in Bulgarien „Mariä Himmelfahrt“ getauft sind, finden zahlreiche Dorffeste um den 15. August statt. Das hat aber auch einen weiteren Grund – im Hochsommer, und insbesondere, wenn die Ernte bereits eingebracht ist, kam die Zeit zur Entspannung und zum Feiern. Die Volksfeste begannen jedoch bereits am Georgstag, am 6. Mai. Ein weiteres wichtiges Datum im Kalender der Volksfeste ist der Eliastag am 20. Juli und natürlich Mariä Himmelfahrt am 15. August, wenn man unter freiem Himmel ausgiebig feiern kann. Auf den Wiesen am Dorfrand tanzte man stundenlang.
Die einstigen Dorffeste hatten durchaus auch einen religiösen Charakter. So erzählt ein Volkslied, wie eine Gruppe junger Mädchen und Burschen zum Fest eilt und eine alte Frau überholt. Die Jugendlichen ließen es sich nicht entgehen, mit der Greisin zu scherzen, ob sie auch tanzen wird. Darauf antwortete die alte Frau, ihr ginge es nicht um den Reigentanz, sondern um die Mutter Gottes. Viel wichtiger sei der morgendliche Gottesdienst in der Kirche, als der Tanzabend auf der Wiese. Die feierliche Messe am Tag der Mariä Himmelfahrt begann früher mit einer Opfergabe. Der Priester weihte die Opfertiere und die rituellen Brote, die jede Hausherrin gebacken hatte. Erst dann setzten sich die Dorfbewohner an die Festtafel und das Besondere war, dass alle an einem riesigen, improvisierten Tisch auf der Wiese saßen. So konnte man sich mit Verwandten und Freunden aus anderen Regionen des Landes austauschen. Das Gesprächsthema drehte sich früher um die Ernte, die Kinder und die Pläne der Familien fürs kommende Jahr.
Das Dorffest war eine gute Gelegenheit, einen Baumeister für das Familienhaus der jung verheirateten Paare zu finden. Erst Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts verkaufte man außerdem auf dem Volksfest allerlei Waren, die aus dem Ausland mitgebracht wurden. In dieser Zeit verwandelte sich das Dorffest immer mehr zu einem Jahrmarkt. Die Tradition wird zum Teil bis heute noch gewahrt, allerdings in einer ganz anderen Form, und der religiöse Charakter des Festes Mariä Himmelfahrt geht vielerorts leider verloren.
Übersetzung: Vessela Vladkova
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