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Traditionen in der Stadt

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Foto: Vereinigung zur Entwicklung der Künste und Handwerke 7

Selbst die berühmtesten Hollywood-Stars können sich wohl kaum so vieler Rollen in kürzester Zeit rühmen. Der populäre Chefkoch Penjo Iwanow hat es jedoch geschafft, in nur zwei Monaten in die Rollen eines Junggesellen vom Lande, eines Schnitters, eines Säers, eines Verkäufers, eines Musikers etc. zu schlüpfen und Dutzende wundervolle Trachten aus verschiedenen Regionen des Landes überzustreifen. Und all das von der Idee beflügelt, auf attraktive Weise den Lebensunterhalt, die Bräuche, die alten Handwerke, die authentische Kleidung des Bulgaren in der Vergangenheit sowie seine Traditionen zu veranschaulichen. Für dieses Vorhaben wurden über 30.000 Aufnahmen gemacht, für welche Sofia, Plowdiw, Wratza, Sopot, Dobritsch, Radomir, Tschernjowo und Logodasch die natürlichen Kulissen bildeten. Neben den Fotos präsentieren zudem mehrere Videoklips das Kolorit der bulgarischen Trachten. Zu sehen ist das Werk auf der Facebook-Seite "Hüter der Traditionen". Die Fotosession ist Bestandteil der Kampagne "Traditionen in der Stadt", die von Penjo Iwanow ins Leben gerufen wurde.

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"Jeder Bulgare ist ein Hüter der Traditionen. Das tragen wir in uns. Aber auch die Verantwortung, diese an die nächsten Generationen weiterzugeben", ist Penjo Iwanow überzeugt. Zudem gesteht er ein, dass es ein unbeschreibliches Gefühl sei, eine bulgarische Tracht - aus welcher Gegend sie auch stammen mag - überzustreifen.

"Mir gefallen alle Trachten gleichermaßen", fügt Penjo Iwanow hinzu. "Auch wenn die einen etwas praktischer oder bequemer sind, wogegen andere nur mithilfe einer zweiten Person angelegt werden können. Allerdings habe ich keine Lieblingstracht. Auch haben ich vielerorts in Bulgarien Verwandte und Wurzeln, so dass mir all diese Trachten ganz besondere Energie verleihen."

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Bei diversen Fotoaufnahmen gesellten sich Tänzer von örtlichen Folkloreschulen und Laien hinzu. In Sopot wiederum beteiligen sich junge Schützlinge der Handwerkerzunft "Sopotski Esnaf". "Ich freue mich jedes Mal, wenn ich auf Menschen treffe, die ihrem Nachwuchs bereits im frühen Alter die bulgarischen Traditionen vermitteln", erzählt der Top-Koch. Damit ist die Kampagne jedoch noch nicht zu Ende. Sein nächstes Ziel, so der Initiator, seien Smoljan und die mystischen Rhodopen. Schon lange hegt Penjo Iwanow seine Vorliebe für alles Bulgarische. Er ist der Gründer der Vereinigung zur Entwicklung der Künste und Handwerke 7. Auf seine Initiative wird bereits das fünfte Jahr in Folge das kulinarische Festival "Eine bunte Tafel für die Gäste meiner Stadt" veranstaltet. Dieses farbenfrohe Fest für alle Sinne war bereits in über 80 Orten des Landes zu Gast, mancherorts sogar bereits mehrmals.

"Die Kochkunst ist ein Schwerpunkt", erklärt Penjo Iwanow. "Wir organisieren eine tolle Ausstellung mit typischen Speisen, zubereitet von der örtlichen Bevölkerung. Aber auch die professionelle Küche hat ihren angestammten Platz. Meisterköche demonstrieren ihre Kunst mit diversen Spezialitäten, die dann verkostet werden. Auch die Folklore ist vertreten. Amateur- und Berufsmusiker und Tänzer präsentieren ihr Repertoire. Nicht zu vergessen der Wettbewerb für Kinderzeichnungen `Großmutters Rezepte`, den wir als Wanderausstellung vorstellen. Die Zeichnung des Siegers findet sich auf unserem Festivalplakat wieder. Ferner organisieren wir ein Pleinair für die jüngsten Festivalgäste. Dazu laden wir verschiedenen Schulen, Kindergärten und Gemeinschaftshäuser ein."

Auch Handwerksmeister aus dem ganzen Land haben die Gelegenheit, ihre Können zu demonstrieren. Abgerundet wird das vielfältige Bouquet der "Bunten Tafel" mit der "Chefpfanne". In dieser bereitet Iwanow in der Regel leckere Bohnen zu, großzügig gewürzt mit viel Gemüse und leckerem Räucherspeck.

Übersetzung: Christine Christov

Fotos: Vereinigung zur Entwicklung der Künste und Handwerke 7



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