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Bulgarische Öko-Stiftung organisiert mit deutscher Unterstützung Stadtrundgänge für schulische Umweltbildung

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Foto: Stiftung "EcoCentric"

Wieso ist der Konsum zu einem Wert in unserer Gesellschaft aufgestiegen und "Shopping" zu einer Therapie für verschiedene seelische Wehwehchen? Wie und wieviel zahlt aber die Natur für die Befriedigung der Habsucht des Menschen? Mit solchen Fragen provoziert die Stiftung "EcoCentric" die jungen Leute in Bulgarien, sich Gedanken über einen vernünftigen Konsum zu machen und möchte sie dazu motivieren, mehr Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt zu zeigen, nicht egozentrisch, sondern "ökozentrisch" zu sein.

Zu diesem Zweck hat das Team der Stiftung ein interaktives Projekt entwickelt, das auf Schüler der 8. bis zur 12. Klasse gerichtet ist. Die Idee dafür kommt aus Deutschland, wo ein solches Projekt schon seit zwölf Jahren erfolgreich umgesetzt wird. Es wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt finanziert und soll zu Beginn Schulen in größeren und kleineren Städten in West- und in Mittelbulgarien erfassen – Sofia, Wratza, Lowetsch, Plowdiw, Blagoewgrad und Pasardschik. Die Ausbildung ist in Form von Stadtrundgängen und die Themen sind: Ernährung, Kleidung, Kosmetik, Transport und elektronische Geräte und genauer – ihre Auswirkungen auf die Umwelt.

Снимка"Teil des Stadtrundgangs sind einige Zwischenstopps, wie bei einer Stadtbesichtigung, allerdings konzentriert man sich dabei nicht auf Sehenswürdigkeiten der Stadt, sondern auf ein Bildungsprogramm über den Konsum", erklärt die Direktorin der Stiftung Christina Bantschewa. "So zum Beispiel machen wir in einen Kaffeeladen halt, in einem Süßwarengeschäft, einem Kleidergeschäft und wir schließen auch die bei der Jugend heute so beliebten elektronischen mobilen Geräte ein. Während des Rundgangs werden verschiedene interaktive Spiele organisiert, sie verkleiden sich, machen sich besser mit dem Inhalt der Lebensmittel bekannt und erhalten so einen Überblick über den gesamten Produktionszyklus und darüber, wie ein Produkt eigentlich zum Verbraucher kommt. Es werden auch die Alternativen zu einigen Produktgruppen betrachtet. Wir bringen zum Beispiel die Jugendlichen dazu, nachzudenken, woher die Waren eigentlich kommen, die wir täglich nutzen. So zum Beispiel die Kleidung: an einem Ort wird die Baumwolle gewonnen, an einem anderen wird sie zu Textil verarbeitet, und so legt sie Tausende von Kilometern zurück, bis sie überhaupt zu uns kommt. Aus diesem Grund ist einheimische Produktion umweltfreundlicher und die Leute könnten motiviert werden, sie Importprodukten vorzuziehen."

Die Rundgänge sind für Ende Juni geplant und werden von extra ausgebildeten Freiwilligen geführt. Das sind junge Leute bis zu 35 Jahren, denen das Thema der nachhaltigen und umweltfreundlichen Entwicklung am Herzen liegt und die als Bürger aktiv sind. Sie werden auch die Möglichkeit erhalten, sich online mit Freiwilligen in Deutschland zu treffen und mit ihnen Probleme der Bildung der Verbraucher zu diskutieren und zusammen eine gesamteuropäische Vision für vernünftigen Konsum zu entwickeln. Im März startet als Teil des Projekts auch ein Schulwettbewerb.

"Der Wettbewerb ist auf Gymnasialschüler ausgerichtet, die allein die Themen des Bildungsprogramms für die Verbraucher studieren sollen. Das sind genauer Kleidung, Schokolade und mobile Geräte, weil wir eingeschätzt gaben, dass das Produkte sind, die von den Jugendlichen am häufigsten verwendet werden", sagt  Christina Bantschewa. "Im Rahmen der Studie sollen sie sich mit dem Lebenszyklus der Produkte befassen und selbst entdecken, welche Auswirkungen ihre Herstellung und ihr Konsum auf die Umwelt und auf die Gesellschaft haben. Dann sollen sie auf der Grundlage der Ergebnisse, die sie bekommen haben, eine Informationstafel für ihre Schule anfertigen. Damit sollen sie die Aufmerksamkeit ihrer Mitschüler auf umweltgerechtere und sozial verantwortungsvollere Produkte lenken", so die Direktorin der Stiftung "EcoCentric" Christina Bantschewa abschließend.

Übersetzung: Petar Georgiew



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