Mittlerweile hatte sie geheiratet, hatte zwei Söhne, sorgte sich aber auch um zwei Waisenkinder, die sie aufgenommen hatte. Ende der 30er Jahre machte sie erste Aufnahmen, sang im Radio und schließlich zog die Familie nach Sofia um. In all den Jahren hatte sie die Liebe zum Volkslied nicht verloren. Und da in jenen Jahren das Radio Volksliedsängerinnen dringend brauchte, entschloss sich Gjurga Pindschurowa, sich vollends diesem Genre zu widmen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Gjurga Pindschurowa eine umfangreiche Konzerttätigkeit. Sie war eine gefragte Sängerin und die staatliche Konzertdirektion organisierte ihr im ganzen Land Auftritte. Charakteristisch für die Interpretationen von Gjurga Pindschurowa ist der emotionelle Vortrag. Sie hatte Humor und sang auch mit Vorliebe die Scherzlieder ihrer Heimatregion.
Gjurga Pindschurowa verstarb im Jahre 1971 im Alter von 76 Jahren. In Anerkennung ihrer Verdienste wurde das Kulturhaus in ihrer Geburtsstadt Trăn nach ihr benannt. 1994 wurde dort auch die erste Ausgabe eines Wettbewerbs für junge Talente durchgeführt, der ebenfalls ihren Namen trägt. Anlässlich der diesjährigen 120-Jahrfeier seit ihrer Geburt organisiert die Stadt Trăn eine Konzertreihe; der Jahresfolklorepreis 2015 ist seinerseits ebenfalls der Sängerin geweiht.
Deutsche Fassung: Wladimir Wladimirow
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