Wenn im Frühjahr die Natur zu neuem Leben erwacht, feiert die christliche Welt das Fest der Feste – die Auferstehung Christi. Aus gutem Grund bedeutet Ostern auf Bulgarisch – der große Tag, denn er gibt Hoffnung auf ein ewiges Leben und die Erlösung der Seele. Deshalb ist auch die Stimmung um das Osterfest ganz besonders feierlich. Der Gedanke des lichten Fests vereint, Differenzen und Feindseligkeiten weichen der Kraft der Liebe und Demut.
Von Palmsonntag bis Ostern füllen sich die Kirchen mit Jung und Alt, mit Gläubigen und weniger Gläubigen. Spezielle Gottesdienste bereiten sie auf das große Ereignis vor. Obwohl sie dem Wesen nach gleich sind, haben sie in den unterschiedlichen Kirchen in Stadt und Land ihre Eigenheiten. Die Gotteshäuser warten mit unterschiedlichen Stilen der typischen orthodoxen Ostergesänge auf. In der Alexander-Newski-Kathedrale lassen die Stimmen des gemischten Chores die ausländischen Ostergästen der Hauptstadt den Atem anhalten. In anderen Kirchen oder Klöstern hört man den von Männern dargebotenen typischen orthodoxen oder byzantinischen Gesangsstil. Im Gegensatz zu den westlichen Gottesdiensten kommen dabei keine Begleitinstrumente zum Einsatz. Genau das macht die unwahrscheinliche Wirkung der orthodoxen Musik aus. Die Kraft der Stimmen trägt die Gebete.
„In Bulgarien haben wir eine gut erhaltene Musiktradition des Chorgesangs“, erklärt der Stadtführer Georgi Todorow, der sich seit Jahren dem Pilgertourismus verschrieben hat: „Gegenwärtig werden die Gottesdienste gemischt abgehalten – im bulgarischen und russisch-byzantinischen Stil. Jeder ist auf seine Weise wunderbar. In den meisten Fällen sind die Leute in den Gottesdiensten jedoch passiv. Um die Kraft des Festes zu verspüren, muss man die Worte des Priesters und seine Handlungen, die Symbolik verstehen. Anderenfalls genießen wir lediglich die Ästhetik – den wundervollen Gesang und die würdevollen Riten. Wenn Ausländer zu den Kirchenfesten in die Gotteshäuser gehen, sollten sie eine möglichst genaue Vorstellung von der bulgarischen Kultur bekommen. Sie müssen wissen, dass das bulgarische geistliche Erbe gegenüber der Westkirche keinesfalls zweitrangig ist. Wenn man an Ostern in eine Kirche geht, sollte man sich des Sinns dieser Liturgien bewusst sein, die die Wahrheit über Jesus Christus in Bildern und Anmut bewahrt haben. Das sollte man nicht nur fühlen, sondern sich auch dessen Sinns bewusst sein.“
An dieser Stelle tritt der Reiseleiter auf den Plan, der sich in der Geschichte und in den christlichen Traditionen der Welt sehr gut auskennt und ausländischen Gästen so die erforderlichen Informationen vermitteln kann.
„Der größte Schatz Bulgariens ist die Orthodoxie. Wenn wir das unseren Gästen aus dem Ausland vermitteln können, werden sie uns sehr dankbar sein“, meint der Reiseleiter Georgi Todorow. „Wir sind Erben des Urchristentums, das sehr kostbar ist. Wenn Ausländer in unsere Kirchen kommen, müssen wir ihnen erklären, dass Bulgarien eines der wenigen Länder ist, die es in all seinen Formen bewahrt haben – in den Ikonen, in den Gesängen, in der Sakralarchitektur, in den orthodoxen Kirchentexten. Wir haben Beispiele hervorragender Persönlichkeiten, die ihr Leben dem bulgarischen orthodoxen Erbe gewidmet haben. Genannt seien der heilige Fürst Boris als Täufer Bulgariens, Johann Kukuzel – die Engelsstimme der Kirchenmusik und der Ikonenmaler Pimen Zografski. In jeder Form unserer orthodoxen Kultur stechen große Namen hervor. Das sollte zum Wahrzeichen Bulgariens werden.“
Übersetzung: Christine Christov
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