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Schopen feiern in alten Trachten und mit hausgemachtem Schnaps

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Jedes Jahr wird in Elin Pelin unweit von Sofia im Juni ein großes Volksfest organisiert, das der Lebensweise, dem Humor und den kulinarischen Spezialitäten der Schopen gewidmet ist. Das Fest beginnt zu Pfingsten und zieht sich über eine ganze Woche hin. Dazu finden sich viele Besucher und Dutzende Laienkünstler aus den umliegenden Dörfern ein, die um die Wette singen, tanzen, kochen und scherzen.

Den größten Zulauf hatten übers Wochenende eine Trachtenschau und die kulinarische Ausstellung „Die Speisen der Schopen“. Aus Omas Truhe wurden alte authentische Kleider, Hemden, Kopftücher, Gürtel und Schmuck gezaubert, von denen viele über ein Jahrhundert alt sind. Hübsche Mädchen, kecke Burschen und junge Frauen stolzierten in Trachten, die es nicht einmal in den Museen zu sehen gibt. Die Teilnehmer stellten selbst die typischen Elemente und die Geschichte ihrer Bekleidung vor. Für besonderes Aufsehen sorgte eine festliche Tracht aus dem Dorf Musatschewo. „Alles ist von Hand gewebt, gestickt, gehäkelt und gezwirbelt“, sagte die Vertreterin von Musatschewo und weiter:


„Ich trage einen schwarzen Überrock mit weißen Borten, eine weiße Baumwollbluse mit Spitze an den Ärmeln, eine Kette aus silbernen Münzen und einen Bindegürtel mit einer kunstvollen Gürtelschnalle. Dazu Bundschuhe und schwarze Wollstrümpfe, die von bunten Fäden durchsetzt sind. Das bestickte Kopftuch ist aus hausgemachtem Stoff und mit Glasperlen besetzt. Wir haben auch eine entsprechende Männertracht. Sie besteht aus einem weißen Baumwollhemd mit bunten Stickereien, einer schwarzen Weste, die mit Borten umrandet ist und einem roten Wollgürtel, der um das Hemd gewickelt wird. Dazu tragen die Männer Bundschuhe aus Schweinsleder und eine Kappe aus Lammfell.“

Die Stücke aus Omas Truhe sind wahre Unikate, eines schöner als das andere. Die Jury hat sämtliche der vorgestellten Trachten ausgezeichnet. Die Volksliedsängerin Ilijana Najdenowa, die auf der Fahndung nach authentischen Bühnenkostümen viel durch Bulgarien gereist ist, war von der Trachtenschau in Elin Pelin zutiefst beeindruckt.


„Ich bin extrem beeindruckt von den alten Trachten aus Musatschewo“,
gesteht Ilijana Najdenowa. „Ich bin viel herumgekommen und wollte unbedingt authentische Trachten aus der Region um Elin Pelin finden. Sie sind sehr, sehr wertvoll. Selbst in den Museen gibt es keine solchen Trachten. Ich habe viel mit anderen Volksliedsängerinnen diskutiert, die meinen, dass Glasperlen auf dem Überrock nur für den Raum um Ichtiman charakteristisch sind. Ich wusste aber, dass sie auch in Elin Pelin verwendet wurden. Die typische Stickerei für den Raum um Elin Pelin nennt sich „Röslein“ – das ist eine sehr alte Stickerei, die nicht nur bei der festlichen, sondern auf der Alltagskleidung der Frauen hier zu sehen ist. Ich bin vom seltenen Brauthemd aus Elin Pelinvollkommen fasziniert. Die Spitze an einem der Ärmel fehlt. Das bedeutet, dass dieses Brauthemd für die Aussteuer bestimmt war und nicht zu Ende gemacht werden konnte. Drei Schichten bunte Stickereien auf dem Hemd sind eine absolute Rarität. Ich bin glücklich, dass ich die Chance hatte, all das mit eigenen Augen zu sehen“, sagte die Volksliedsängerin.


Wie es sich zu einem Fest gehört, wurden natürlich auch viele leckere lokale Spezialitäten angeboten. Im Rahmen des Wettbewerbs „Die Speisen der Schopen“ kamen die Feinschmecker auf ihre Kosten, die duftendes Brot, Blätterteiggebäck und vielen andere Köstlichkeiten probieren konnten.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Foto: Gergana Mantschewa


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