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Rossen Idealow Junior kombiniert rhythmische Tänze Irlands mit bulgarischem Temperament

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Foto: Privatarchiv

Rossen Idealow ist ein namhafter bulgarischer Musiker, der an der Nationalen Musikakademie Kammermusik, Orchesterspiel und Klarinette unterrichtet und gleichzeitig mit der Musikelite unseres Landes arbeitet. Auch sein Sohn, Rossen Idealow Junior, ist bereits erfolgreich unterwegs. Er hat sich dem Bühnentanz verschrieben und betreibt eine Privatschule für irische Tänze. Als Vierzehnjähriger entdeckte Rossen seine Leidenschaft für die Rhythmen aus keltischen Landen. Seine erste Begegnung mit der irischen Magie ist ein vom bulgarischen Staatsfernsehen ausgestrahlter Film über den "Lord of the Dance" – Michael Flatley. Seitdem ebnet er den irischen Tänzen den Weg in seiner Heimat.

"Die irische Musik verkörpert Freiheit und Weite. Sie hat etwas ganz Besonderes und ist sehr ergreifend", schwärmt Rossen Idealow und weiter: "Die bulgarische und die irische Folklore haben gewisse Gemeinsamkeiten. Selbst in der Musik an sich. Allerdings sind sie anders im Rhythmus. Die bulgarische Musik zeichnet sich durch unregelmäßige Takte aus. Ich habe aber auch schon irländische Musik gehört, die sich unregelmäßiger Takte bedient. Auch die Schritte der bulgarischen und irischen Tänze haben etwas gemein. Ich weiß jedoch nicht, wie ich es genau beschreiben soll. Wir arbeiten sogar bereits an einem Projekt, das bulgarische Volksmusik und irische Rhythmen verbindet. Kürzlich standen wir mit der bulgarischen Folkloreformation `Trommeln und Dudelsäcke` auf der Bühne. Das Publikum war überrascht von so viel Temperament und Emotionen an einem Ort. Das war eine experimentelle Vorstellung, die ich künftig gern wiederholen würde. Ferner steht die Idee im Raum, eine Geschichte durch die Musik und Tänze beider Völker zu erzählen. Wir arbeiten daran und werden sie in Kürze auf die Bühne bringen."


Das, was Künstler wie Rossen Idealow auf der Bühne zeigen, ist Folklore auf einem höheren Niveau, eine evolutionierte Folklore. Die rein irländische Folklore ist einfacher gehalten, damit sie für jedermann zugänglich ist. Für Professionalisten ist die Präzision jedes einzelnen Schritts von Bedeutung. Auch die aufrechte Körperhaltung ist ein Ergebnis von viel Arbeit und Schweiß. Natürlich braucht man für irländische Tänze Spezialschuhe.

"Dabei unterscheidet man zwischen Hardshoes oder Heavy- bzw. Jig-Shoes und Softshoes", erklärt Rossen Idealow. "Die Jig-Shoes zum `Klappern` werden aus speziellem Fiberglas oder aus reinem Holz gefertigt  Sie haben einen Absatz, der spezielle Laute erzeugt, den wir momentan im Ausland bestellen. Die Softshoes sind wunderschön und setzen eine bestimmte Fußhaltung voraus. Auf der Bühne wird stets auf den Zehen getanzt, was besonders für die Frauen gilt. Diese Tanzkunst erfordert spezielle körperliche und mentale Fähigkeiten. Am Ende steht die perfekte Technik, die die Zuschauer begeistert. Die Irländer sind vor allem davon beeindruckt, dass sich Leute wie wir mit eigenen Reigen mit ihrem Tanz beschäftigen. Zudem bescheinigen sie uns dabei beneidenswertes Können. Anfänglich steht man uns als Ausländern immer sehr skeptisch gegenüber. Wenn wir dann unser Können auf der Bühne zeigen, sind sie stets sehr beeindruckt und freuen sich, dass wir ihre Folkloren praktizieren."

In Kürze wird Rossen Idealow Junior gemeinsam mit Schülern aus seiner Irish Dance Academy auf der Bühne stehen.

"Wir treten im Dezember im Klub Studio 5 in Sofia mit einem Showprogramm auf. Dieses vereint Flamenco und irländische Tänze. Zudem werden dabei die Tänze und Musikformen dieser beiden Stile Hand in Hand gehen. Unter den Musikern ist ein Dudelsackspieler, der dieses bulgarische Volksinstrument in Vollendung beherrscht. Den Flamenco wird mein bulgarischer Kollege Stefan Nikolow präsentieren, der ein anerkannter Meister dieses Tanzes ist."

Übersetzung: Christine Christov



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