Es gibt zahlreiche Bulgaren, die seit der bulgarischen Wiedergeburt im 18./19. Jahrhundert zur Entwicklung des jungen bulgarischen Staates beigetragen haben, deren Namen in Vergessenheit geraten sind. Es wurde wenig unternommen, um ihr Werk zu popularisieren. Bekannt sind einige von ihnen leider nur als Straßennamen.
Wer von uns hat zum Beispiel etwas von Assen Jordanow gehört? Dabei ist er der erste bulgarische Flugzeugbauer. Als 25-jähriger reiste er 1921 in die USA, einer Einladung folgend, an einer Reise um die Welt teilzunehmen. Doch leider konnte das Unterfangen aus den verschiedensten Gründen nicht verwirklicht werden. Assen Jordanow aber blieb in den USA, wo er Flugzeugingenieurwesen, Chemie und Physik studierte. Im Laufe seiner Kariere hat er zahlreiche Bücher veröffentlicht, die der Luftfahrt gewidmet sind und gehörte in den 50-er Jahren zum Team, das den Airbag geschaffen hat. Diese Geschichte ist Teil des in der vergangenen Woche erschienenen Buches "Die Bulgaren - vergessene Erfolgsgeschichten". Die Autoren Deljan Momtschilow, Sten Damjanow und Nikolaj Mantschew haben auf eine unterhaltsame Weise die Lebensgeschichten von 50 namhaften, aber in Vergessenheit geratenen Persönlichkeiten zusammengestellt. Was sie bewegt hat, dieses Buch zu schreiben, erzählt Deljan Momtschilow:
„Wir sind keine Geschichtswissenschaftler, sehen nicht mal so aus. Nikolaj und ich sind mehr in der Werbebranche und im digitalen Marketing unterwegs. Sten befasst sich mit Illustration. Die Idee für das Buch entstand vor etwa zwei Jahren. Doch schon als Kind war ich an Geschichte interessiert, später an Wissenschaft und Kunst und ihre Entwicklung. Irgendwann habe ich mich gefragt, wieso den bulgarischen Wissenschaftlern, Forschern, Reisenden keine gebührende Aufmerksamkeit geschenkt wird, weder in der Schule noch in der Universität. Bevor die Geschichten zusammengetragen wurden, haben wir die Kapiteln festgelegt – Wissenschaft, Kunst, Bildung, Unternehmertum, Gesellschaft, Reise und Expeditionen. Erst danach haben wir die entsprechenden Persönlichkeiten selektiert.“
Zu den beliebtesten Geschichten der Autoren gehört die Lebensgeschichte der ersten bulgarischen Frau, die es geschafft hat, zwei mal die Welt zu umrunden. Das ist die Krankenschwester, Schriftstellerin und Reisende Anka Lambrewa aus Karlowo. Ihre erste Reise führte sie nach Istanbul, wo sie einen wohlhabenden Engländer kennerlernte, der in Neuseeland lebte. Sie hat es geschafft, ihn zu heilen und als Dank erhielt sie von ihm eine Einladung, ihn zu besuchen, begleitet von einer Fahrkarte für die Schiffsreise. Sie verließ ihre Geburtsstadt Karlowo, ließ sich am anderen Ende der Welt nieder und begann dort zu arbeiten. Mit ihrem Gastgeber bereiste sie verschiedene Staaten.
Eine weitere Geschichte aus dem Buch erzählt vom Leben des Baumeisters Penjo Atanassow, dem die Fertigstellung des imposanten Monuments am Schipka-Gipfel zu verdanken ist. Schon von Klein auf half er seinem Vater auf dem Bau, wurde als begabter Baumeister landesweit bekannt und wurde eingeladen, bei der Errichtung der Nationalen Bibliothek in Sofia zu helfen. Mit 26 Jahren erhielt er den Vorschlag, das Freiheitsdenkmal zu Ende zu bauen. Geholfen haben ihm Baumeister aus ganz Bulgarien. Nach sechs Jahren harten Arbeit konnte das Monument fertiggestellt und am 6. August 1934 feierlich eröffnet werden.
Die Geschichten sind interessant und leicht zu lesen. Das unterscheidet das Buch von den akademischen Traktaten, die den Leser abstoßen. Doch das sollte nicht täuschen. Hinter dem unterhaltsam und verständlich geschrieben Wort steckt harte Forschungsarbeit. Alle Fakten sind vom Historiker Prof. Plamen Pawlow geprüft und bestätigt.
Das Buch "Die Bulgaren – vergessene Erfolgsgeschichten" wäre ein ausgezeichnetes Weihnachtsgeschenk, denn darin wird jeder sicher etwas Neues für sich entdecken und etwas, worauf er als Bulgare auf seine Vorfahren stolz sein kann.
Übersetzung: Georgetta Janewa
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