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Nationale Sportakademie – Heimstatt der Sieger

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Prof. Pentscho Geschew
Foto: BTA

Die Nationale Sportakademie Bulgariens ist 75 Jahre alt geworden. Das Jubiläum wurde mit mehreren Veranstaltungen vermerkt, darunter ein Wissenschaftskongress und ein Show-Konzert, an dem sich über 500 Absolventen und Studenten der Sportakademie beteiligten. Der Jahrestag ist ein guter Anlass, um in der Geschichte dieser Hochschuleinrichtung zu stöbern.

Im Jahre 1942 wurde auf Erlass des bulgarischen Zaren Boris III. die „Staatliche Hochschule für Körperertüchtigung“ gegründet“, erzählt der Rektor der Sportakademie Prof. Pentscho Geschew. „1947 wurde im Zuge des neuen Gesetzes über die Hochschulbildung der Name in „Hochschule für Körperkultur“ geändert. 1953 wurde dann die Bildungseinrichtung nach dem Kommunistenführer Georgi Dimitrow benannt. Wenige Jahre nach der Wende (1995) erhob man die Hochschule in den Rang einer Nationalen Sportakademie und sie erhielt 1999 den Namen „Wassil Lewski“. Zu Beginn gab es lediglich vier Lehrstühle und 92 Studenten – 77 Jungs und 15 Mädchen.

Nimmt man die Lage in Bulgarien zur Zeit der Gründung der damaligen Sporthochschule näher unter die Lupe, muss man feststellen, dass es ein mutiger Schritt und gleichzeitig eine weitsichtige Entscheidung war, eine solche Hochschuleinrichtung ins Leben zu rufen. Die damaligen Spitzenpolitiker haben nicht nur an den Zweiten Weltkrieg gedacht, der unmittelbar an die Tür klopfte, sondern weiter in die Zukunft geschaut und an die nachfolgenden Generationen gedacht. Die Entscheidung fiel aber durchaus nicht leicht; erst nach dreimonatigen scharfen Debatten rang sich das Parlament zu dieser Entscheidung durch. Eine Schlüsselrolle spielte der damalig Monarch Zar Boris III.

Bei der feierlichen Eröffnung der neuen Hochschuleinrichtung am 15. November 1942 in der Aula der Sofioter Universität, hatte die Sporthochschule weder ein eigenes Gebäude, noch irgend eine materiell-technische Basis. Die Trainingstunden der Studenten konnten dank der Sportorganisationen des Landes durchgeführt werden, die Turnhallen und Stadien für die Ausbildung und die Wettkämpfe zur Verfügung stellten. Nach dem Machtantritt der Kommunisten gegen Ende des 2. Weltkrieges fand 1948 ein Treffen mit dem damaligen Ministerpräsidenten Georgi Dimitrow statt, der der Hochschule gestattete, das Gebäude des ehemaligen Katholischen Mädchen-Collège der österreichischen Vinzentinerinnen in Sofia zu nutzen. In ein völlig neues Gebäude konnte die Sportakademie erst 1995 einziehen.

Jede Einrichtung hat aber nicht nur eine Vergangenheit, sondern auch Gegenwart und Zukunft. Was hat die Sportakademie in den letzten Jahren erreicht und was rät der Rektor seinen Studenten?

Momentan studieren bei uns 3.500 angehende Sportler und Sportlerinnen“, erzählt Prof. Pentscho Geschew. „Die Akademie verfügt über 250 Lehrkräfte. Es gab Zeiten, in denen das Interesse ausländischer Studenten an unserer Lehreinrichtung enorm groß war; besondern gegenüber der Fachrichtung Kinesiotherapie. In der letzten Zeit ist das Interesse erneut gestiegen und es kommen vermehrt Studenten aus Griechenland, Zypern und der Türkei. Derzeit unterrichten wir 250 Ausländern. In den vergangenen Jahren bekundet man ferner mehr Interesse an den Aspiranturen, besonders seitens der türkischen Studenten. Seit einem Jahr haben wir auch Studenten aus Kasachstan. Bei uns machen derzeit 150 Studenten ihren Doktor. Ich möchte allen Studenten ans Herz legen, sich über ihr Studienziel genau im Klaren zu sein. Sie müssen in ihren Fachgebieten zu ausgezeichneten Fachleuten werden. In all den 75 Jahren ihres Bestehens hat unsere Lehreinrichtung ihren akademischen Geist bewahrt und viele Generationen ausgebildet. Ich denke, dass sich unsere Akademie trotz all der Probleme, die Teil unserer Gesellschaft und der Hochschulbildung sind, stabil weiterentwickeln wird.

Die Worte der Rektoren der Nationalen Sportakademie „Wassil Lewski“ klingen optimistisch und zeugen davon, dass es im heimischen Bildungssystem durchaus auch positive Beispiele gibt. Das wird von der Vielzahl bulgarischer Sportler belegt, die international Erfolg haben und die Nation einen, wie kein anderer.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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