Bulgarien gehört zu den europäischen Ländern, die mit einer ausgesprochen großen pflanzlichen und tierischen Artenvielfalt und einer wunderschönen Natur gesegnet sind. Es sind Arten anzutreffen, die in anderen Teilen Europas längst ausgestorben sind. Auf Grund seiner geografischen Lage steht es unter dem Einfluss der biogeografischen Gebiete Zentraleuropa, Mittelmeer und Steppe. In Bulgarien kommen viele Arten der Pflanzen- und Tierwelt vor, die für die drei genannten biogeografischen Gebiete typisch sind und folglich auch eine große Verantwortung für ihre Erhaltung.
„Auf diesem Gebiet gibt es langjährige Erfahrungen. Eine Gruppe Wissenschaftler hat sofort nach dem 1. Weltkrieg den Verband für die Erhaltung der einheimischen Natur ins Leben gerufen, der bis 1948 existiert hat“, berichtet Prof. Bojko Georgiew vom Institut für biologischen Vielfalt an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (BAN).
Dieser Verband hat die Schaffung von Reservaten und Schutzgebieten in Bulgarien initiiert, darunter „Silkosija“ im Strandscha-Gebirge, das 1933 als erstes bulgarisches Reservat registriert wurde. Danach folgten „Bajuwi dupki – Dzhindzhiriza“ im Piringebirge. 1934 wurde das Witoscha-Gebirge bei Sofia zum Nationalpark erklärt. 1954 erhielt es eine andere Kategorie und wurde Volkspark, um im Jahr 2000 zum Naturpark erklärt zu werden.
„Dank der akademischen Gemeinschaft konnte eine wissenschaftliche Grundlage für die Festlegung der geschützten Territorien in Bulgarien geschaffen werden, die momentan 12 Naturparks, 90 Reservate und mehrere Hundert Schutzgebiete und Natursehenswürdigkeiten umfasst“, berichtet Prof. Bojko Georgiew.
Das bulgarische Rotbuch hat bereits zwei Auflagen. Die bulgarischen Wissenschaftler haben einen großen Beitrag geleistet, die bulgarische Gesetzgebung im Bereich des Umweltschutzes der europäischen anzupassen und das Nationale ökologische Netz Natura 2000 aufzubauen.
Trotz der Normativbasis, die den Worten des Professors zufolge der europäischen angepasst ist, lässt noch vieles zu wünschen übrig. Wir alle sind Zeugen wie Naturgegebenheiten dem Druck der Investoren weichen. Allmählich verschwinden Naturgebiete von der Landkarte, um zu Betonsiedlungen mit Blick zum Meer oder Gebirge zu werden… Anstatt, dass die Bauten den Naturgegebenheiten angepasst werden, dort wo es möglich und angebracht ist, verändern sie das Panorama bis zur Unkenntlichkeit. Das ist mit dem einst malerischen Gebirgsstädtchen Bansko am Fuße des Piringebirges passiert. Genügend Beispiele gibt es auch am Schwarzen Meer, wo kaum noch wilde Strände geblieben sind.
Trotz dieser Verbrechen an der Natur kann Bulgarien immer noch mit einer biologischen Vielfalt und erhaltenen Ökosystemen aufwarten. Doch wie lange wird es so sein?
„Es gibt auch gute Beispiele“, vermerkt diesbezüglich Prof. Bojko Georgiew. „Bulgarien ist dabei, die für die EU gültigen Normen und Richtlinien für die Naturschutzgebiete, Natura 2000 und den Artenschutz anzunehmen. Auch wenn es momentan Abweichungen von diesem Prozess gibt, kann die Tendenz insgesamt als positiv bewertet werden.“
„Die Fragen der Erhaltung der Natur betreffen nicht nur die Administration oder die Wissenschaftler, gefragt ist die Zivilgesellschaft“, sagt der Professor weiter. „Es müssen verschiedene Meinungen gehört werden. Deshalb ist die Diskussion, die zwischen den Institutionen und den Naturschützern – manchmal auch durch laute Straßenproteste – geführt wird, etwas Gutes, das dem bulgarischen Volk letztendlich zum richtigen Verhalten und Verantwortung gegenüber dem Naturerbe verhelfen wird.“
Übersetzung. Georgetta Janewa
Fotos: wikipedia.org und BGNES
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