Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Die sozialen Netzwerke – Sprungbrett für die neuen Musik-Idole

БНР Новини

Der Mangel an Fachkräften in bestimmten Wirtschaftssektoren ist ein Problem, das auch in Bulgarien immer spürbarer wird. Gleichzeitig fehlt die Motivation zum Studium anderer Fächer, weil die Nachfrage dort wegen der Besonderheiten des heimischen Arbeitsmarkts gering ist, was wiederum die Zukunft ganzer Berufszweige gefährdet. Das war eine der Schlussfolgerungen der Konferenz „Bildung und Musikmanagement – innovative Ansätze“, die vom Bulgarischen Verband der Arbeitgeber im Kulturbereich /BAROK/ organisiert wurde und deren Gastgeber die Nationale Musikakademie in Sofia war.

Laut Miglena Nikiforowa, Chefexpertin der Nationalen Agentur für Berufsbildung, werden derzeit Änderungen im Berufsbildungsgesetz diskutiert, eine von denen die Einführung einer Liste von Berufen mit Fachkräftemangel vorsieht, die jährlich aktualisiert werden soll. Parallel dazu wird die Arbeit an der Schaffung eines speziellen Registers für geschützte Berufe fortgesetzt.

Neben gesetzlichen Maßnahmen braucht die Berufsbildung in Bulgarien aber vor allem innovative Ansätze, waren sich die Konferenzteilnehmer einig. In diesem Zusammenhang wurde ihnen das internationale Projekt „Live Skills“ vorgestellt, das im Rahmen des Programms der Europäischen Kommission für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport „Erasmus +“ realisiert wird.

Момчил ГеоргиевDieses Projekt vereint die Bemühungen von Vertretern vier Länder um die Entwicklung innovativer Programme für die Schulen der Mittelstufe, die die Ausbildung bzw. Berufsbildung in der darstellenden Kunst und den audiovisuellen Medien unterstützen sollen,“ erläutert der Generalsekretär von BAROK Momtschil Georgiew. „Es werden neue Programme geschaffen, die die bestehenden Inhalte im Bereich der Arbeit im digitalen Umfeld und des kulturellen Unternehmertums ergänzen sollen. Die Programme richten sich nach den Standards der teilnehmenden Länder – Bulgarien, Griechenland, Großbritannien und Rumänien.“

Momtschil Georgiew sieht die Schaffung von drei neuen Lehrplänen für die Musikschulen im Bereich Sounddesign und Videomontage vor. Auf diese Weise können zukünftige Musiker noch als Schüler die neuesten Trends in beiden Bereichen kennenlernen, die für ihre zukünftige Realisierung von besonderer Bedeutung sind.

Ein weiterer Aspekt im Musikmanagement ist die immer geringer werdende Rolle der Produzenten bei der Förderung und Durchsetzung neuer Künstler. Die sozialen Netzwerke leisten einen wichtigen Beitrag dazu, denn mit einem einzigen Profil oder einer Fan-Seite erreichen neue Musik-Idole Millionen von Verbrauchern weltweit und gewinnen blitzschnell an Popularität. Um im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, benötigen sie oft nicht einmal besonders stimmbegabt zu sein, da jeder Sound ihrer Songs mit Programmen nachbearbeitet werden kann. So ist der Sänger nach ein paar Tagen bereit, die Herzen seiner Fans zu erobern, für die die Qualität oft keine so wichtige Rolle spielt.

Übersetzung und Redaktion: Mihail Dimitrov

Fotos: live-skills.eu und BGNES



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Öko-Camp bei Schabla enthüllt geheimnisvolle Welt der Bienen

Im Dorf Eserez in der Gemeinde Schabla findet ein Öko-Camp statt, an dem Pädagogen, Animateure, Ökologen und junge Menschen aus dem ganzen Land teilnehmen. Im Laufe von vier Tagen, bis zum 1. September, erhalten die jungen Leute Einblicke in..

veröffentlicht am 31.08.24 um 09:20

Wanderung zur Berghütte „Aleko“ anlässlich erster organisierter Besteigung des Gipfels

Eine Ausstellung, Lesungen im Freien aus Büchern über Bulgarien, Poesie und Musik sind nur ein Teil des Programms der Sofioter Stadtbibliothek anlässlich des 129. Jahrestages der ersten organisierten Besteigung des höchsten Gipfels im Witoscha-Gebirge...

veröffentlicht am 24.08.24 um 12:05

Montana – die Stadt jenseits aller Klischees

Montana ist eine der Bezirksstädte im Nordwesten Bulgariens. Laut Statistik kann sich die Region nicht mit besonders hohen Indikatoren in den Bereichen Infrastruktur, Wirtschaft, Bildung und Sozialdienste rühmen. Laut Daten aus dem vergangenen..

veröffentlicht am 18.08.24 um 11:10