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CaritArt entwickelt soziales Unternehmertum bei Jugendlichen mit Behinderungen

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Die größte Wohltätigkeitsorganisation des Katholischen Apostolischen Exarchats in Bulgarien „Caritas Sofia“ blickt auf eine 25jährige Geschichte zurück. Sie unterstützt nicht nur sozial benachteiligte Menschen, sondern arbeitet auch aktiv mit behinderten Kindern und Jugendlichen zusammen. Diese Tätigkeit erfährt ihre natürliche Fortsetzung in der Kunsttherapie und dem Projekt CaritArt.

Katja Najdenowa mit freiwilligen Helfern

Im Rahmen dieses Projekts fertigen behinderte Jugendlichen und ihre Eltern handgemachte Grußkarten“, erklärt die Projektleiterin und Produktdesignerin Katja Najdenowa. „Grußkarten für offizielle Feiertage wie Weihnachten, Silvester, Ostern aber auch für persönliche Feste wie Geburtstag, die Geburt eines Kinds, Namenstag. Wir haben Modelle für Firmenfeiern ausgearbeitet und bieten auch kleine Kärtchen ohne konkreten Anlass an. Wir wenden uns aber auch Festen zu, die nicht typisch bulgarisch sind wie beispielsweise Valentinstag und Halloween, für die sich die Menschen interessieren und Grußkarten kaufen.

Die Jugendlichen arbeiten hauptsächlich mit Papier, schmücken ihre wundervollen Kreationen mit Schleifen und anderen kunstvollen Dekorationselementen. Gute Qualität ist dem künstlerischen Team von CaritArt extrem wichtig, sowohl was die Materialien als auch die Ausarbeitung angeht. Denn es ist wichtig zu wissen, dass die Kreationen der begabten Jugendlichen keinen Wohltätigkeitszwecken dienen.

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Es geht um soziales Unternehmertum, um Menschen, die arbeiten wollen und ihre Sache gut machen. Sie wollen durch ihre Arbeit etwas Geld verdienen“, erklärt Katja Najdenowa. „Wir bauen nicht auf die Wohltätigkeit der Menschen, sondern darauf, dass sie unsere Grußkarten mögen und sie auch kaufen, zumal sie nicht schlechter aussehen als diese im Buchladen, wir aber eine gute Sache damit verfolgen.

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In der Bastelstube für Grußkarten im Tageszentrum für Rehabilitation und Integration von Jugendlichen mit Behinderungen „Blagoweschtenie“ (zu Deutsch „Mariä Verkündigung“) arbeiten regelmäßig sechs Jugendliche und drei Mütter.

Es ist eine kreative Arbeit, die das Selbstbewusstsein dieser Jugendlichen aufbaut. Behinderte Menschen haben zweifellos Talente, die nur gefördert werden müssen“, ist Katja Najdenowa überzeugt. „Derart wollen wir sie auch in die Gesellschaft integrieren. Sie sollen das Gefühl bekommen, dass sie gleichwertiger Part unserer Gesellschaft sind und ein eigenständiges Produkt herstellen können, welches die anderen mögen, bevorzugen und kaufen. Ein weiterer Aspekt dieses Projekts ist, dass es Kinder und Eltern zusammenschweißt und die Erwachsenen sich etwas vom schweren Alltag abkehren und in einen Prozess vertiefen können, den beide Seiten als angenehm und inspirierend empfinden.

Eine weitere Produktlinie von CaritArt ist die „Massenkarte für eine gute Sache“.

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Die Rede ist von vier Bildern, die Kinder vom Zentrum für Rehabilitation und Integration im Rahmen eines Zeichenwettbewerb gemalt haben. Sie sollen in einer Massenauflage erscheinen und an unterschiedlichen öffentlichen Orten zum Verkauf angeboten werden.

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So will man den Leuten zu zeigen, dass es auch unter den Jugendlichen mit Behinderungen viele talentierte und begabte Künstler mit einer reichen Gefühlswelt und einem ausgeprägten Sinn für das Schöne gibt.

Der Erlös aus dem Verkauf der Grußkarten wird für die Selbstfinanzierung unseres Unternehmens genutzt. Mit diesem Geld kaufen wir neues Material für die Karten und bezahlen auch die Arbeit der Menschen, die sie anfertigen. Das sind keine großen Summen, die zum Leben ausreichen würden, aber es ist etwas, was ihrer Arbeit finanziellen Ausdruck verleiht und sie selbst und ihr Selbstbewusstsein stimuliert“, betont Katja Najdenowa.

Die wunderschönen CaritArt-Karten der Jugendlichen mit Behinderungen kann man auch über den Onlineshop und die Facebook-Seite des sozialen Unternehmens bestellen.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Privatarchiv



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