Die Zukunft der öffentlich-rechtlichen Medien im Kontext der neuen gesellschaftlichen Bedürfnisse und ihre Bereitschaft, die Herausforderungen der neuen digitalen Ära, in der wir leben, zu bewältigen, waren die wichtigsten Diskussionsthemen auf der gemeinsamen Konferenz des Bulgarischen Nationalen Rundfunks (BNR) und des Bulgarischen Nationalen Fernsehens (BNT).
Das erste Forum dieser Art provozierte das Interesse von Journalisten, Analysten, Medienexperten aus dem In- und Ausland, Abgeordneten, gegenwärtigen und ehemaligen Mitgliedern des öffentlichen Rates für öffentlich-rechtliche Medien und Vertretern von NGOs. Mit ihren Meinungen und Fragen haben sie enorm zur Bereicherung der Diskussion beigetragen und brenzliche Themen der bulgarischen Medienlandschaft angesprochen.
Die Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Medien, die Notwendigkeit, ihre Mission neu zu durchdenken und die Notwendigkeit, den rechtlichen Rahmen an die neuen Realitäten anzupassen, gehörten zu den diskutierten Themen.
Die Vorsitzende des Öffentlichen Rates des BNR, Rajna Konstantinowa, bezeichnete die Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Medien als Schlüsselfaktor für ihre Unabhängigkeit.
„Die Finanzierung, über die wir sprechen, und für die wir noch keine fertige Formel haben, ist eine Investition in die Zukunft“, unterstrich Konstantinowa und fügte hinzu, dass neben der Zugänglichkeit und hohen Qualität bezüglich des Inhalts nicht vergessen werden dürfe, dass bei den öffentlichen Medien talentierte Journalisten mit schöpferischen Fähigkeiten arbeiten. „In diese Talente und in eine hohe berufliche Qualifikation sollte investiert werden.“
Rajna Konstantinowa sieht in der fehlenden Formel für die Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Medien ein Hindernis, damit sie ein einzigartiges Produkt liefern, das unterhaltsam und zuverlässig ist und deshalb das Vertrauen der Öffentlichkeit genießt.
Milen Mitew von der Rechtsabteilung des BNR empfahl, dass es einen Finanzrahmen gibt, der nicht mit dem Haushaltsjahr identisch ist. „Auf diese Weise wird der Leitung ermöglicht, über ein Jahr hinaus zu planen und langfristige Projekte zu starten wie beispielsweise die Umstrukturierung oder das Anbieten neuer Dienstleistungen. Es muss ein Modell geschaffen werden, das die Vorhersehbarkeit der Finanzierung gewährleistet.“
Graham Dickson, Head of Radio at the European Broadcasting Union, war Gast der Konferenz. Er erklärte, dass für alle 70 öffentlichen Medien, die zur EBU gehören, es besonders wichtig sei, das Interesse und das Vertrauen ihres Auditoriums wach zu halten. Das sei nur dann möglich, wenn eine vielfältige Sicht auf die Probleme, die die Öffentlichkeit interessieren, gewährleistet werde.
In Bezug auf die Fake News sagte Dickson, dass das Problem darin bestehe, dass, wenn sie einmal in die Welt gesetzt werden, ihre schnelle Verbreitung sich nicht mehr aufhalten lasse. Eine Lösung aus diesem Dilemma sieht Graham Dickson in der informierten Gesellschaft. Die Menschen sollten keine passiven Beobachter sein und alles glauben, was ihnen angeboten wird, sondern kritisch sein und sich informieren.
Übersetzung: Georgetta Janewa
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