Die Altstadt von Plowdiw, der europäischen Kulturhauptstadt in diesem Jahr, auf einem der drei Hügel gelegen, ist emblematisch mit seinen antiken Denkmälern, aber auch mit den erhaltenen und liebevoll restaurierten Häusern wohlhabender Geschäftsleute aus dem 18. und 19. Jh..
Hinter jedem dieser Häuser steckt eine bewegende Geschichte, die zu erzählen es sich lohnt. Alles begann am 1. April 1969 mit der Gründung des Gemeindeinstituts „Altertümliches Plowdiw“. Dank der Arbeit von bemerkenswerten Persönlichkeiten, die eine Spur in der Geschichte von Plowdiw hinterlassen haben, konnte die Altstadt in ihrem neuen Glanz erstrahlen. Bis heute ist die Altstadt Architekturreservat, kulturelles Zentrum, Begegnungsstätte der Bohème und Anziehungspunkt für Touristen.
Die Restaurierung der Altstadt von Plowdiw ist in weitem Maße Atanas Krastew zu verdanken, einem Intellektuellen aus Plowdiw, der das große Potential der altertümlichen Ruinen und des in Vergessenheit geratenen Teils der Stadt erkannte. In der Zeit von 1969 – 1986 war er für die Altstadt verantwortlich und gründete gemeinsam mit seinem Team die Museen des Malers Slatju Bojadschiew und des Begründers des bulgarischen Verlagswesens Hristo G. Danow. Das war auch die Zeit, in der emblematische Häuser ihr ursprüngliches Aussehen zurück erhielten wie die Häuser der Familien Nedkowitsch, Hindlijan, Birdas und Balabanow.
Über die Persönlichkeiten, die sich der Restaurierung der alten Häuser angenommen haben, erzählt Donka Nalbantowa, Leiterin der Kulturabteilung im Institut „Altertümliches Plowdiw“.
„Dazu gehört zweifellos Atanas Krastew, die Architekten Petko Kekemanow, Wera Kolarowa, Elena Usunska, Giovanni Dimitrow. Ihnen ist es gelungen, den damaligen Bürgermeister zu überzeugen, dass die verwahrlosten und zum Teil zerstörten alten Häuser ein architektonisches Reservat abgeben und die Altstadt zu einem emblematischen Ort für die Stadt und für ganz Bulgarien werden könnte. Das erste Haus, das in Angriff genommen wurde, war das von Nedkowitsch. Alte Fotografien wurden ausfindig gemacht, um es originalgetreu nachzubauen und einzurichten“, erzählt Donka Nalbantowa und fügt hinzu, dass ihrer Ansicht nach alle Häuser sehr gut restauriert sind und heute für verschiedene Kulturveranstaltungen genutzt werden.
Anlässlich des 50. Jahrestages des Instituts „Altertümliches Plowdiw“ wurde Anfang April eine Ausstellung mit Werken des emblematischen Malers aus dem nahegelegenen Assenowgrad Kosta Forew eröffnet, die bis zum 16. Mai im Balabanow-Haus zu sehen sein wird.
„Zum Programm gehören Ausstellungen, wissenschaftliche Konferenzen, Theaterveranstaltungen und ein Literaturwettbewerb zu Ehren von Nikolaj Hajtow“, informiert Donka Nalbantowa. „Anlass ist nicht nur der 100. Jahrestag des Schriftstellers, sondern auch die Tatsache, dass die Altstadt von Plowdiw eine große Rolle in seinem Leben gespielt hat.“
Der Start der Feierlichkeiten ist am 22. April mit der Ausstellung „Die Karikaturen von Dimowski und die Literaturhelden von Hajtow“. Ein Literaturwettbewerb für ein Essay nach einem Lieblingsgedanken von Nikolaj Hajtow wurde ausgerufen: „Du kannst den Berg nicht versetzen, doch es lohnt sich, es zu versuchen“.
Im September wird es weitere Ausstellungen geben und eine Buchpremiere. Die Tochter von Nikolaj Hajtow – Elena Hajtowa-Gigowa, wird ihr jüngstes Werk vorstellen.
Am Internationalen Tag zum Schutz der Kulturdenkmäler, dem 18. April, soll eine Ausstellung über die zeitgenössische Mosaikkunst eröffnet werden, eine Kunst, die uns aus der Römerzeit vererbt wurde. In einigen der restaurierten Häuser der Altstadt sind wunderschöne Mosaiken zu bewundern. Im Balabanow-Haus werden 40 Künstler aus 12 Staaten insgesamt 90 Mosaiken präsentieren. Geplant ist auch eine Konferenz über die Geschichte des Mosaiks, die neuen Gestaltungsmöglichkeiten im modernen Haus und im städtischen Umfeld.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: bg.wikipedia.org
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