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UNESCO-Generaldirektorin stellt in Sofia Herausforderungen vor der Weltorganisation vor

Foto: BGNES

In der vergangenen Woche befand sich die Generaldirektorin der UNESCO Audrey Azoulay auf Einladung des bulgarischen Staatspräsidenten Rumen Radew zu einem Besuch in Bulgarien. Besprochen wurden u.a. die Zusammenarbeit zwischen Bulgarien und der UNESCO und die Prioritäten Bulgariens als Mitglied des Exekutivrates der Weltorganisation.

Bulgarien ist ein Land, dass zur Entwicklung der europäischen Zivilisation beigetragen hat und den Aufbau einer friedlichen Welt voranbringt, die auf Zusammenarbeit und Überwindung der ethnischen, religiösen und Rassenunterschiede fußt“, äußerte der bulgarische Staatspräsident. Nach ihrem Treffen mit dem bulgarischen Staatsoberhaupt hob Audrey Azoulay hervor, dass die UNESCO die Einrichtung eines „Internationalen Instituts für nachhaltige Technologien“ in Bulgarien unterstützen werde. Diese Einrichtung solle sich auf medizinische Erforschungen konzentrieren. Die Idee für die Schaffung des Instituts hatte Radew bereits 2017 bei seinem Treffen mit der UNESCO-Generaldirektorin in Paris aufgeworfen.

Im Rahmen ihres Besuches in Sofia traf sich Audrey Azoulay ferner mit dem bulgarischen Ministerpräsidenten Bojko Borissow, wie auch mit dem Vorsitzenden des Parlamentsausschusses für Kultur und Medien Weschdi Raschiow, der vom Gast eine Unterstützung erbat, dass die bulgarische Stephanskirche in Istanbul, bekannt als „Eiserne Kirche“, in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wird. Raschidow präzisierte, dass bereits erste Gespräche mit der Türkei durchgeführt wurden, damit beide Länder gemeinsam einen entsprechenden Antrag stellen.

Die UNESCO-Generaldirektorin stattete auch der Sofioter Universität „Heiliger Kliment von Ohrid“ einen Besuch ab, wo sie einen öffentlichen Vortrag über die UNESCO und die vor der Weltorganisation stehenden Herausforderungen des 21. Jahrhunderts hielt. Darin ging Audrey Azoulay auf die Probleme ein, mit denen wir heute konfrontiert werden und die ohne Bildung, Kultur, Wissenschaft und internationale Zusammenarbeit wohl kaum gelöst werden können. Als eines der wesentlichsten Probleme hob sie das Umweltrisiko hervor, das mit der globalen Erwärmung und den Verlust an Biovielfalt in Verbindung steht. Was die Technologien anbelangt, dränge sich die Frage auf, wie die Digitalisierung und der künstliche Intellekt die Ausbildung, die sozialen Beziehungen und die Gesellschaft überhaupt verändern. Der Extremismus gehöre ebenfalls zu den Herausforderungen, die bewältigt werden müssen. Das vierte wichtige Problem betreffe die Gleichstellung der Geschlechter. All das seien Themen von globalem Ausmaß, die nicht von einem Land allein gelöst werden können, betonte Audrey Azoulay und appellierte, dass sich die Länder ihre Arbeit auf regionaler Ebene gegenseitig absprechen müssen.

In ihrem Vortrag in der Sofioter Universität setzte die UNESCO-Generaldirektorin ferner einen Akzent auf die Bewahrung des Kulturerbes und die Vielfalt in der ganzen Welt, was in enger Beziehung zur Identität der Völker stehe. Ihren Worten nach würde die Kenntnis über das Erbe das Interesse an der Kultur der Anderen wecken. Audrey Azoulay führte an, dass sich Kultur und Erbe als ein Faktor in der Wirtschaftsentwicklung erweisen und für den Frieden nach Konflikten beitragen können.

Am Ende ihres Vortrages dankte die UNESCO-Generaldirektorin Bulgarien für sein Kultur-Engagement gegenüber der Weltorganisation.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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