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Die Festtafel in der Neujahrsnacht symbolisiert unsere Zukunftswünsche

In ganz Bulgarien gleichen sich die Speisen, die in der Neujahrsnacht aufgetischt werden und das „Glück anlocken“ sollen. Auf der festlichen Tafel dürfen Wurstwaren, Gerichte aus Schweinefleisch und Geflügel nicht fehlen. Das Schwein symbolisiert Glück und Fortschritt und das gebratene Hähnchen steht für ein unbeschwertes und erfolgreiches Jahr. Am ersten Januar kredenzen die bulgarischen Hausfrauen traditionsgemäß hausgemachte Baniza (eine Art Blätterteiggebäck mit Weißkäse) mit Glückslosen darin. Die Gerichte zu Silvester müssen nicht nur lecker  sein, sondern auch mit den althergebrachten Bräuchen im Einklang stehen und für eine typisch bulgarische heimelige Atmosphäre sorgen. Selbst unsere Landsleute, die im Ausland leben, greifen in der Silvesternacht zu Speisen und Delikatessen aus Bulgarien. Jeder hat extra Geld für die Neujahrstafel beiseitegelegt, auf der es an nichts fehlen darf: das Fleisch, Brot, Obst, Gemüse und die kulinarischen Spezialitäten sollen zudem so schmecken, als kämen sie aus Großmutters Garten und Küche.

„Immer mehr Kunden suchen nach Lebensmitteln, die nach traditionellen bulgarischen Rezepten zubereitet werden und keine Zusatz- und Konservierungsstoffe enthalten. Sie sind kein kostengünstiges Massenprodukt, sind dafür aber sehr schmackhaft und gesund. Aus diesem Grund sind sie schnell vergriffen, vor allem wenn Feste anstehen“, weiß Magdalena Donkowa zu berichten, deren Firma bulgarische Gemüsegerichte nach traditioneller Technologie herstellt.

Die Grundlage unserer Produkte ist der Paprika. Sie enthalten lediglich Gemüse und Gewürze. Unser Verkaufsrenner ist die Ljuteniza (eine Art- Paprika- und Tomatenpaste), die aus den Lieblingsprodukten der Bulgaren hergestellt wird. Sie enthält keine Stärke und Konservierungsstoffe, wie das bei ähnlichen Produkten auf dem heimischen Markt der Fall ist. Wir bieten auch alle möglichen Arten von eingemachten Peperoni etc. an. Bekanntlich wird die Ljuteniza in den unterschiedlichen Regionen Bulgariens auf unterschiedliche Weise zubereitet. Unsere konkret enthält Tomatenmark, Paprika, Petersilie und Knoblauch. Wir haben lange experimentiert, bis wir mit dem Geschmack zufrieden waren. Aus diesem Grund schmeichelt es uns besonders, wenn die Leute uns sagen, dass unsere „Gurmeniza“ sie an die Ljuteniza aus ihrer Kindheit erinnert. Das Gemüse dafür kaufen wir gänzlich in Nordmazedonien ein. Der Preis ist in der Tat hoch, aber wir legen großen Wert auf gute Qualität“, sagt Magdalena Donkowa.

Eine Firma aus der nordbulgarischen Stadt Montana kombiniert den Geschmack traditioneller bulgarische Produkte und moderner ausländischer Delikatess-Wurstwaren. „Wir stellen Lukanka (eine Art bulgarische Salami), Dörrfleisch und Hartwurst aus Wild her. Das Fleisch dafür kaufen wir bei den Jagdwirtschaften in Montana“, sagt Petko Warbanow, Mitbegründer des Unternehmens.

Wir besitzen eine Fabrik in Montana, doch finden Waren aus Wildfleisch derzeit keinen so guten Absatz in Bulgarien. Das sind neue Produkte und wir hoffen, uns in Zukunft damit durchzusetzen. Wir haben auch mit der Produktion von Fleisch-Chips begonnen, was bislang niemand sonst in Bulgarien macht. Einen Teil der Maschinen dafür haben wir selbst entwickelt. Diese Sorte Chips wird aus Hähnchenfilet hergestellt, das in ganz feine Scheiben geschnitten wird. Danach wird es im Ofen getrocknet. Das ist de facto pures Fleisch. Diese Fleischchips setzen mehr Arbeit und Zeit voraus, weshalb sie etwas teurer sind, aber wir tun alles, um den Preis nach unten zu korrigieren. Unser Produkt enthält wertvolle Proteine und Fette, so dass Kraftsportler besonderes Interesse dafür bekunden. Damit bieten wir unseren Landsleuten für ihre Neujahrstafel einen wohlschmeckenden, gesunden Snack der etwas anderen Art an“, so Petko Warbanow abschließend.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Archiv-BNR und Facebook



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