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COVID-19 in Bulgarien: Tag 24

Foto: EPA/BGNES

Maskenpflicht aufgehoben

Aufgrund eines ausbleibenden Konsens in der Öffentlichkeit Bulgariens hat Gesundheitsminister Kiril Ananiew die von ihm verhängte Pflicht für das Tragen von Atemschutzmasken an öffentlichen Orten wieder aufgehoben. „Wir empfehlen den Bürgern wärmstens, täglich Masken zu tragen, wenn sie ihre Wohnung verlassen. Das Tragen von Masken ist eine Möglichkeit, härtere Maßnahmen zu vermeiden“, meinte der Gesundheitsminister. Die Regierung versprach, dass der Staat sozialschwachen Bürgern unentgeltlich eine Million Atemschutzmasken zur Verfügung stellen werde. „Wir haben 2 Millionen Masken in China bestellt, die in einer Woche eintreffen werden“, präzisierte Kiril Ananiew.

399 bestätigte Fälle von Covid-19 in Bulgarien

399 sind nach Angaben des Nationalen Krisenstabs zur Coronavirus-Prävention und -bekämpfung die inzwischen bestätigten Fälle in Bulgarien. Die neuen im Labor nachgewiesenen Infizierten sind 20 an der Zahl, 19 davon in Sofia und einer in der nahegelegenen Stadt Pernik. 146 Covid-19-Patienten werden in Krankenhäusern betreut, 14 von ihnen werden künstlich beatmet. 20 der bislang 399 diagnostizierten Fälle sind medizinisches Personal.

Gesetzentwurf zur Aktualisierung des Haushaltsplans wurde im Parlament eingereicht

In den Änderungen wird eine Obergrenze für die neue Staatsverschuldung von 10 Milliarden Lewa vorgesehen, verglichen mit 2,2 Milliarden Lewa in den bisherigen Texten. Man geht davon aus, dass das Defizit in der Staatskasse voraussichtlich 3,5 Milliarden Lewa erreicht, was 2,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Finanzminister Wladislaw Goranow erklärte, dass der Entwurf für Etatänderungen dem negativsten Covid-19-Szenario Rechnung trage. Er fügte hinzu, dass die Steuern trotz des bevorstehenden Anstiegs der Verschuldung und des Defizits nicht steigen würden. Aufgrund der Corona-Krise erwartet der Finanzminister einen Rückgang der Wirtschaft um 3 Prozent und einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 2 Prozentpunkte.

63 mittlere und große Unternehmen in Bulgarien von Covid-19 betroffen

Bislang sind über 63 mittlere und große Unternehmen mit mehr als 37.000 Beschäftigten von der Covid-19-Pandemie und dem Ausnahmezustand im Land betroffen. Dies zeigt eine der Studie des Gewerkschaftsbundes KNSB über die sozialen Spannungen in Unternehmen und Institutionen und den Auswirkungen der Pandemie. Den Daten zufolge schicken 78 Prozent der betroffenen Unternehmen ihre Arbeitnehmer in den bezahlten Urlaub, 22 Prozent greifen auf unbezahlten Urlaub zurück und in 13 Prozent der Unternehmen werden Arbeitnehmer entlassen oder es stehen Entlassungen bevor. Die am stärksten betroffenen Branchen (neben Hotel- und Gaststättenwesen, Tourismus und Cafeteria) sind die verarbeitende und die Leichtindustrie, die Herstellung von Autoteilen, Autoreparaturdienstleistungen und die Kultur.

Ärzte-Leitfaden mit erfolgreichen Covid-19-Strategien

Der Medizinische Expertenrat beim Ministerrates hat einen Bericht über erfolgreiche bulgarische und globale Strategien beim Umgang mit Covid-19 erstellt. Der 200-seitige Bericht wird dem Gesundheitsministerium zur Billigung vorgelegt und steht dann allen Ärzten im Land zur Verfügung. Der Medizinische Expertenrat betonte, der Bericht fuße auf seriösen Publikationen von Medizinfachleuten aus der ganzen Welt. Das Dokument wird auf eine spezielle Webseite hochgeladen und ständig aktualisiert.

Bulgarien bestellt 30.000 PCR-Tests in Südkorea

Der bulgarische Ministerpräsident Bojko Borissow führte mit dem Staatspräsidenten Südkoreas Moon Jae-in ein Telefongespräch, in dem betont wurde, dass Südkorea für die Früherkennung von Covid-19 und die Eindämmung der Seuche die Zahl der PCR-Tests wesentlich erhöht habe. Von bulgarischer Seite wurde der Wunsch geäußert, monatlich 30.000 solcher Tests von den Koreanern zu kaufen. Jae-in habe zugesagt, die Möglichkeit einer Zustellung zu prüfen. Beide Gesprächspartner waren sich einig, dass Bulgarien und Südkorea die gleichen Maßnahmen einer physischen Isolation und Distanz sowie dieselben prophylaktischen und Behandlungsmethoden anwenden, die zu den geeignetsten gezählt werden.

Über 400 Strafen für Anordnungsverletzungen auferlegt

In Bulgarien wurden bis dato rund 400 Bürger mit Geldbußen wegen Nichteinhaltung der Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Epidemie und speziell der Besuch von Parkanlagen und Treffen von mehr als zwei Personen, verhängt. Etwa genauso viele Strafen wurden wegen Missachtung der verschriebenen Quarantäne auferlegt. Diese Information erteilte Innenminister Mladen Marinow. Er machte darauf aufmerksam, dass die Einhaltung der Quarantäne über das Handy überprüft werden könne. Die entsprechenden Geldstrafen können in Höhe bis zu 2.556 Euro (5.000 Lewa) sein. Das Höchstmaß des Bußgeldes unterliege jedoch einer Neuregelung, fügte der Innenminister hinzu.

„Was die öffentlichen Nahverkehrsmittel betrifft, kann die Regelung, dass nicht mehr als zwei Personen einen Mindestabstand von zwei Metern einhalten sollen, nur schwer umgesetzt werden“, gab Mladen Marinow zu.

Quarantäne in Bansko aufgehoben, Covid-19-Maßnahmen bleiben

Pünktlich um 19.00 Uhr bulgarischer Zeit wurde die Quarantäne im Ski- und Urlaubsort Bansko im Piringebirge aufgehoben. Die Stadt ist die erste, die eine 14-tägige Quarantäne hinter sich gebracht hat. Alle für das ganze Land geltenden epidemiologischen Maßnahmen bleiben jedoch auch in Bansko in Kraft. Die Kontrollpunkte an den Stadtausgängen bleiben ebenfalls bestehen. Viele Bulgaren, die ihre Arbeit im Resort verloren haben, aber wegen der Quarantäne dort ausharren mussten, packen ihr Gepäck, um in ihre Heimatorte zurückzukehren.

Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19


Übersetzung: Rossiza Radulowa 




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