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Covid-19 in Bulgarien: Tag 39

Bulgarien mit insgesamt 747 Covid-19-Fällen

Laut Angaben des Nationalen Krisenstabs zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung wurden in Bulgarien bis dato 747 Covid-19-Infektionen diagnostiziert. In den vergangenen 24 Stunden sind 12 neue Fälle hinzugekommen - 3 in Sofia, 7 in Smoljan, und jeweils einer in Kjustendil und Burgas. 218 Patienten werden stationär behandelt, 31 davon auf Intensivstationen. Unter den Medizinern wurden 39 mit dem Coronavirus infiziert. An Covid-19 sind insgesamt 36 Menschen verstorben,  105 gelten als geheilt.

Coronavirus-Massentests in Bulgarien gestartet

Bisher wurden in Bulgarien nur jene Menschen auf Covid-19 getestet, bei denen eine Infektion vermutet wurde sowie Personen, die Kontakt zu ihnen hatten. Von nun an beginnen Massentests der bulgarischen Bürger. Das kündigte Gesundheitsminister Kiril Ananiew an. Derzeit verfügt unser Land unter 20.000 PCR-Tests, aber es werden viele mehr Spenden erwartet. Laut einem Bericht des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) ist Bulgarien heute dank seiner vorbeugenden Maßnahmen an erster Stelle in Bezug auf die geringste Anzahl von Covid-19-Erkrankten pro 100.000 Bewohner und an dritter Stelle bei den Todesfällen pro 100.000 Bewohner nach der Slowakei und Lettland, informierte Minister Ananiew.

Neues Covid-Labor in Plowdiw eröffnet

„Eine der grundlegenden Bedingungen der Europäischen Kommission zur Wiederherstellung des normalen Lebens ist das Vorhandensein von Testlabors“, sagte General Wentzislaw Mutaftschijski, Leiter des Nationalen Krisenstabs zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung bei der Eröffnung eines neuen Covid-Labors im Krankenhaus Hl. Georg in Plowdiw. Mutaftschijski erinnerte daran, dass in Bulgarien in nur einem Monat 18 Covid-Labors ihre Arbeit aufgenommen haben. Vordem wurden solche Tests lediglich im Zentralen Referenzlabor durchgeführt. „Wir müssen uns daran gewöhnen, dass wir unter den Bedingungen des Coronavirus leben und arbeiten“, betonte der General und verwies darauf, dass die einschränkenden Maßnahmen nicht auf einmal aufgehoben werden können. Das werde schrittweise in Abhängigkeit der Lage geschehen.

Schärfere Kontrollen und Schnelltests in zwei Stadtteilen Sofias

Nach einem gemeinsamen Treffen haben der Nationale Krisenstab zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung, das Innenministerium und die Sofioter Stadtverwaltung strengere Maßnahmen für den Verkehr in den Wohnvierteln „Philippowzi“ und „Fakulteta“ eingeführt, wo hauptsächlich Roma leben. Die Sofioter Oberbürgermeisterin Jordanka Fandakowa  hat angekündigt, dass Personen, die die Kontrollpunkte in diesen Vierteln passieren möchten, eine Bescheinigung ihres Arbeitgebers vorzeigen müssen. Seit einigen Tagen wurde die Polizeipräsenz in diesen Wohnvierteln aufgestockt und einer eingehenden Desinfektion unterzogen.
Das Hauptstädtische Gesundheitsamt führte in diesen zwei Vierteln Covid-19-Schnelltests durch. Von den 60 Tests erwiesen sich 7 als positiv. An den betreffenden Personen, die keine Krankheitssymptome zeigen, wurden daraufhin PCR-Tests vorgenommen. Die über 150 Bürger, mit denen die Infizierten in der letzten Zeit Kontakt hatten, sollen ebenfalls beobachtet werden. Aus den Roma-Vierteln Sofias stammen 6 der an Covid-19 verstorbenen Patienten; zwei Einwohner dieser Viertel werden auf Intensivstationen behandelt, 10 wurden hospitalisiert.

Dorf plötzlich unter Quarantäne

Am Mittwochmorgen wurde das Dorf Panitcherewo bei Stara Sagora vollständig von der Außenwelt abgeriegelt und für die nächsten 14 Tage unter Quarantäne gestellt.

Grund war ein aus dem Krankenhaus in Stara Sagora geflüchteter Patient mit Covid-19, der nach Panitcherewo zurückgekehrt war. Er wurde dort sofort von der Polizei verhaftet und in die Klinik zurückgebracht.
Dem Flüchtling drohen bis zu 5 Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe zwischen 5.000 und 25.000 Euro.

Arbeitslosenrate erreicht 6,7 Prozent

Im März dieses Jahres ist die Arbeitslosenrate in Bulgarien auf 6,7 Prozent angestiegen, informierte das Nationale Arbeitsamt. Allein nach der Einführung des Notstands am 13. März wurden 26.300 neue Arbeitslose gemeldet. Darunter haben 14.500 angegeben, dass sie ihre Arbeit wegen der Covid-19-Krise verloren haben. Die meisten neuen Erwerbslosen stammen aus dem Branchen Hotel- und Gaststättenwesen, Handel und verarbeitende Industrie. Gleichzeitig damit sei die Nachfrage nach Kindermädchen, Krankenpflegern, Sanitätern, persönlichen und Gesundheitsassistenten gestiegen. Gesucht seien ferner Mitarbeiter in Callcenters sowie Kassierer und Verkäufer in Lebensmittelgeschäften.

45% der Bulgaren würden die Krise nicht mehr als einen Monat aushalten

„Die Bürger, die über keine Finanzrücklagen verfügen, leiden am meisten unter der Krise“, kommentierte der Soziologe der Meinungs- und Marktforschungsagentur „AFIS“ Stefan Georgiew. Eine Umfrage über die sozial-wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Krise weist aus, dass jeder 10. Bürger finanzielle Schwierigkeiten verspürt. 5 Prozent sagten aus, dass sie eine Woche durchhalten könnten, 31 Prozent könnten dies einen Monat, nur 20 Prozent könnten finanziell länger als ein halbes Jahr über die Runden kommen.

Alle Einzelhandelsketten müssen bulgarische Waren anbieten

„Die Pandemie zwingt uns, Sofortmaßnahmen zu treffen, um die Verluste für unsere Landewirte so gering wie möglich zu halten, damit sie nicht Pleite gehen“, kommentierte Landwirtschaftsministerin Dessislawa Tanewa nach einem Treffen zwischen Ministerpräsident Bojko Borissow und Vertretern der Branchenorganisationen des Agrarbereichs. Das Treffen via Videokonferenzschaltung fand anlässlich der Verordnung statt, laut der die Einzelhandelsketten verpflichtet sind, bulgarische Waren anzubieten. Laut Tanewa sei man sich über verkürzte Zustellungswege einig geworden. „Keine einzige Ladenkette ist von der Vereinbarung ausgenommen“, betonte die Landwirtschaftsministerin. Die Verordnung betrifft alle Eigentümer von Supermarktketten, die über mehr als 10 Handelsobjekte in einer Region verfügen. In Bulgarien gibt es annähernd 100.000 Landwirtschaftsunternehmen, von denen 16.000 Obst und Gemüse produzieren.

Frist für Schließung von Gemüse- und Blumenmärkten verkürzt

Aufgrund der guten Organisation und strikten Umsetzung der Antiepidemiemaßnahmen auf den Obst- und Gemüsemärkten und Blumenbörsen in Bulgarien im Zeitraum vom 13.04.2020 bis 15.04.2020 hat ihnen Genossenschaftsmärkte erlaubt, auch am 16. April zu arbeiten. Sie werden nur zwischen dem 17. und 19. April geschlossen sein. Während dieser Zeit können Lebensmittelgeschäfte in separaten Räumlichkeiten und Apotheken auf dem Gebiet der Märkte unter strikter Einhaltung der Antiepidemiemaßnahmen arbeiten.

Zusammengestellt: Diana Zankowa und das Nachrichtenteam

Übersetzung und Redaktion: Georgetta Janewa, Rositza Radulowa, Wladimir Wladimirow




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