Die Geschichte der heutigen westbulgarischen Stadt Kjustendil lässt sich bis in die Neusteinzeit verfolgen. Der Ort ist bis heute für seine Thermalquellen bekannt. Bereits die alten Thraker wussten sie zu schätzen und erst recht die Römer, die die Siedlung in ein balneologisches- und Handelszentrum verwandelten. Die Thraker und Römer blieben jedoch nicht die einzigen Herren der heilsamen Quellen. Völker kamen und gingen und alle hinterließen deutliche Spuren. Mitte des 19. Jahrhunderts begannen erste archäologische Untersuchungen. Eine erste Museumssammlung mit einigen der Funde konnte bereits 1897 eröffnet werden und zwar in der damaligen pädagogischen Schule. Es dauerte nicht lange und die Sammlung an Artefakten und Dokumenten fand im Kulturhaus „Bratstwo“ ( zu Deutsch „Bruderschaft“) eine geeignetere Heimstatt. Walentin Debotschitschki, Direktor des Regionalen Geschichtsmuseums von Kjustendil teilte uns einige Einzelheiten über die Geschichte der Stadt mit:
„Das Erbe des antiken Pautalia, wie die Stadt in römischer Zeit hieß, trat das mittelalterliche Welbaschd an. Der Ort, an dem sich das heutige Kjustendil erhebt, ist in den vergangenen 8.000 Jahren ständig bewohnt gewesen. Daher kann man es nicht ohne Grund als „ewige Stadt“ bezeichnen, so wie man auch Rom nennt. In Ergebnis dieser lückenlosen Besiedlung sind bis heute die verschiedensten Denkmäler aus etlichen Epochen erhalten geblieben. Ein Teil davon sind im Archäologiesaal „Asklepion“ ausgestellt. Die Exposition illustriert auf wunderbare Weise die Geschichte unserer Stadt. Aus diesem Grund empfehle ich den Besuchern, sie als Ausgangspunkt für eine Reise in die Vergangenheit von Kjustendil zu wählen. Der Ausstellungssaal wurde nicht zufällig nach Äskulap benannt. Alles spricht dafür, dass am Fuße des in der Antike als heilig angesehenen Bergs „Hissarlaka“ im 2. bis 3. Jahrhundert ein sogenanntes „Asklepion“ errichtet worden ist. Es handelte sich um ein antikes Spa-Zentrum mit Bädern, einem Stadium für sportliche Betätigungen und einem Heiligtum, das Äskulap - dem Gott der Heilkunst, geweiht war. Gehen wir ein bisschen weiter zurück in die Geschichte werden wir feststellen müssen, dass an der gleichen Stelle bereits die Thraker ein Heiligtum diesem Gott errichtet hatten. Im Archäologiesaal werden Votivtafeln gezeigt, die Äskulap und anderen Heilung versprechenden Gottheiten geweiht wurden.“
Wie bei allen altehrwürdigen historischen Orten befinden sich auch hier viele der archäologischen Objekte direkt im Freien. Darunter sind die Überreste der römischen Thermen mitten im Zentrum der heutigen Stadt:
„Es handelt sich um eine ausgedehnte römische Bäderanlage, die eine Fläche von über 3.000 Quadratmetern einnimmt. Sie ist mit einem Hypokaustum – der antiken Fußbodenheizung versehen.
Ein weiteres überaus wertvolles historisches Denkmal ist die aus dem Mittelalter stammende Georgskirche.
Das Ende des 14. Jahrhunderts gebildete Despotat Welbaschd wurde bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts von den Osmanen eingenommen. Der letzte christliche Herrscher hieß Konstantin. Und so nannten die Osmanen die Stadt Kjustendil, was mit „Land des Konstantin“ übersetzt werden kann. Aus osmanischer Zeit stammt die Moschee „Fatih Mehmed“, die zu den wertvollsten Denkmälern islamischer Architektur gehört. Genannt sei aber auch die Moschee „Ahmed Bey“, die heute als Ausstellungssaal des Regionalen Geschichtsmuseums genutzt wird.
Ganz in der Nähe erhebt sich der sogenannte Pirkowa-Turm vom Ende des 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts. Dieses Bauwerk ist eine Attraktion für die Touristen, denn vom obersten Stockwerk hat man eine herrliche Aussicht auf die Stadt. Wenige Meter entfernt befindet sich das ehemalige Badehaus „Tschifte Banja“ - ein osmanisches Hamam, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts grundlegend rekonstruiert worden ist.
Ich würde den Gästen der Stadt auch das Museum der nationalen Befreiungskämpfe der Bulgaren in Kjustendil und der umliegenden Region empfehlen, das im Haus des legendären Iljo Woiwoden eingerichtet worden ist. In Kjustendil befindet sich auch das einzige bulgarische Museum, in dem der Beitrag des aus unserer Stadt stammenden Dimitar Peschew vorgestellt wird, der maßgeblich zur Rettung der bulgarischen Juden in der Zeit des Zweiten Weltkrieges beigetragen hat.
Wer in die Atmosphäre der bulgarischen Wiedergeburtszeit des 18. und 19. Jahrhunderts eintauchen möchte, sollte das Emfiedschiew-Haus besuchen, das das Leben jener Epoche vorstellt.
Vor allem sollte man sich einen Besuch des Hissarlaka-Bergs nicht entgehen lassen. Die einstige antike Festung dort wurde fast vollständig rekonstruiert und ist ideal für Spaziergänge.“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir WladimirowFotos: Facebook/Regionales Geschichtsmuseums von Kjustendil, kustendil.bg
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