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Covid-19 in Bulgarien: Tag 78

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24. Mai vereint Bulgaren weltweit

Veranstaltungen zum Tag der bulgarischen Bildung, Kultur und slawischen Schrifttums am 24. Mai wurden in allen Teilen Bulgariens und von Bulgaren auf der ganzen Welt organisiert. Die traditionellen Massenveranstaltungen fielen aufgrund der Covid-Epidemie aus. Zahlreiche Kinder und Erwachsene haben am Denkmal der Heiligen Brüder Cyrill und Method vor der Nationalbibliothek in Sofia Blumen niedergelegt.
Der traditionelle Besuch von Präsident Rumen Radew im Vatikan anlässlich des 24. Mai wurde aufgrund der Covid-19-Pandemie abgesagt. Blumen am Grab des Heiligen Konstantin-Kyrill, des Philosophen, in der Basilika San Clemente wurden von bulgarischen Diplomaten in Rom niedergelegt.
Schüler aus den bulgarischer Sonntagsschulen in den USA, Großbritannien, Brasilien, Südafrika, Zypern und vielen anderen Ländern haben den Feiertag mit virtuellen Konzerten begangen.

Vizepräsidentin Iljana Jotowa zuversichtlich für Überwindung von aktueller Krise

"Mit der Kraft der bulgarischen Bildung und Kultur werden wir die aktuelle Krise überwinden. Die staatlichen Institutionen sind der bulgarischen Kultur verpflichtet. Als Bürger müssen wir ihr helfen, in den kommenden Monaten zu überleben", erklärte die Vizepräsidentin Iliana Jotowa. Sie dankte Lehrern, Schülern und Eltern, die es gemeinsam geschafft haben, die Ausbildung während der Epidemie fortzusetzen. Jotowa dankte auch den Kindern der bulgarischen Gemeinschaften auf der ganzen Welt, die sich am virtuellen Forum "Nackt sind alle Nationen ohne Bücher" beteiligt haben. Durch diese von der Vizepräsidentin Jotowa organisierten Initiative haben die Kinder durch das Vortragen von Liedern und Gedichten das Werk der Erstlehrer Kyrill und Method und ihrer Schüler geehrt.

Covid-19 in Bulgarien: Zahl von Infizierten um 0,8% für 24 Stunden angestiegen

2427 Fälle von Coronavirus sind derzeit in Bulgarien registriert, gab der nationale Stab zum Coronavirus bekannt.  Es gibt 130 nachgewiesenen Todesfälle infolge von COVID-19. 32 Patienten haben sich in den letzten 24 Stunden von der Krankheit erholt. Insgesamt konnten 840 Patienten geheilt wurden.

Europa über geringe Zahl von Todesfällen durch COVID-19 in Bulgarien, Griechenland und Albanien verwundert

In einem Artikel betitelt "Das Coronavirus in Europa: Warum Rumänien, Bulgarien, Albanien und Griechenland weniger Todesfälle haben", veröffentlicht in der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera, wird behauptet, dass wirtschaftlich schwächere Länder weniger Opfer von COVID-19 haben, weil sie früher strenge Beschränkungsmaßnahmen eingeführt haben. Es wird betont, dass einige Länder sich der Verwundbarkeit ihres Gesundheitssystems bewusst waren und daher die Situation, nicht wie etwa Spanien und Italien, unterschätzt, sondern beschlossen haben, frühzeitig Epidemie-Maßnahmen zu ergreifen.

Nur 1-2% von Schüler während Notstand nicht am Unterricht beteiligt

Nur etwa 1% bis 2% der Schüler haben während des Notstands nicht am Online-Unterricht teilgenommen. Die größte Herausforderung in dieser Zeit waren diejenigen Schüler, die einfach nicht lernen wollen, erklärte der Bildungsminister Krassimir Waltchew in einem Interview für den BNR. Er betonte, dass das Bildungsministerium im Herbst bereit sei, je nach Situation mit der Ausbildung in einer digitalen Umgebung zu beginnen. "Die Innovationskultur wächst. In allen Klassen wurden neue Lehrpläne eingeführt. Zum ersten Mal haben wir die Lehrpläne für die bulgarischen Schulen im Ausland angepasst", unterstrich der Bildungsminister.

Festliches Gebet zum Ramazan-Fest unter freiem Himmel

Zum ersten Mal hat die muslimische Gemeinschaft in Bulgarien das Fest des Fastenbrechens auf Grund der Epidemie-Maßnahmen außerhalb der Moscheen begangen. Der Großmufti Mustafa Hadji hat das Festgebet in Sofia zelebriert. Ein gemeinsames Feiertagsgebet wurde auch im südbulgarischen Kardzhali abgehalten, wo sich heute Morgen etwa 500 Gläubige auf einem Sportplatz in der Stadt zusammengefunden haben. Alle waren mit Schutzmasken, in Abstand voneinander und auf eigenen Gebetsteppichen. Nach dem Gebet zum Ramadan Bayram fand das traditionelle gemeinsame Kaffeetrinken im Beisein des Bürgermeisters, des Muftis und eines orthodoxen Priesters statt.

Demonstranten tanzen Ratschenitza aus Protest

Fast 300 Mitarbeiter von Tanz- und Musikschulen im ganzen Land haben sich vor dem Ministerrat zum Protest versammelt und ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es nicht um politische Forderungen geht. Ihr Anliegen ist die Wiedereröffnung der Tanzsäle. Es gebe keine Logik, dass Unternehmen, Fitnessstudios und Kindergärten öffnen können und die Tanzsäle nicht, empörten sich die Demonstranten und tanzten aus Protest den traditionellen bulgarischen Tanz Ratchenitza. Sie bestanden auch darauf, die 60: 40-Maßnahme beizubehalten und forderten Garantien für die Vergütung ihrer Arbeit bei ähnlichen Krisen in der Zukunft.


Zusammengestellt: Miglena Iwanowa
Übersetzung: Georgetta Janewa



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