An 17 Stränden der bulgarischen Schwarzmeerküste sollen Strandzubehör, wie Sonnenschirme und Liegen, unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden, offerierte Tourismusministerin Nikolina Angelkowa während eines Besuches des Ferienortes „Sonnenstrand“. An der Schwarzmeerküste führte sie eine Reihe von Treffen mit Vertretern der Tourismusbranche noch vor Beginn der Sommersaison durch, die laut Einschätzung von Experten und Staat schwierig und anders als gewohnt ausfallen werde. Der Grund ist die weltweite Covid-19-Pandemie.
Zu Beginn des Jahres ging man noch von einem Wachstum der Tourismusbranche von 10 Prozent aus, doch die unerwartete Krise, verursacht von der Corona-Seuche, machte alle Prognosen zunichte.
Nach Gesprächen von Ministerpräsident Bojko Borissow mit Amtskollegen aus Griechenland und Rumänien sowie mit dem Staatspräsidenten Serbiens zur Öffnung der Grenzen ab dem 1. Juni, um den Tourismus wiederzubeleben, wird Bulgarien insbesondere auf Urlauber aus den Nachbarländern setzen, deren Bürger vor allem mit dem eigenen Auto anreisen werden. Was die übrigen Ursprungsländer der Touristen anbelangt, legte die Tourismusministerin die Betonung auf Charterflüge, die als eine wichtige Maßnahme zur Stützung der Branche angesehen werden. Nikolina Angelkowa äußert die Hoffung, dass das zu einem Anstieg auf einzelnen Märkten führen werde, besonders in Bezug auf den organisierten Tourismus.
Und dennoch rückt der Staat die heimischen Urlauber in den Vordergrund, die man mit niedrigeren Preisen für Stranddienstleistungen anlocken will. Die Bulgaren können als potentielle Kunden des Strandtourismus leichter in der momentanen Lage, in der sich Europa und die Welt befinden, eingeschätzt werden.
„Wir tun alles, um Touristen zu gewinnen und die Branche zu fördern, die zu jenen gehört, die am meisten unter der Corona-Krise zu leiden haben“, äußerte Ministerin Angelkowa. „Es ist ausgesprochen wichtig, ein qualitativ hochwertiges Produkt anzubieten und die Gesundheit der Menschen zu schützen. Eine der grundlegenden Maßnahmen, die wir eingeleitet haben, ist die Senkung der Preise für Sonnenschirme und Strandliegen. Laut Verordnung müssen sie in diesem Sommer um die Hälfte billiger sein.“
Momentan sind an der bulgarischen Schwarzmeerküste 57 Konzessionsverträge und 57 Mietverträge für Strände wirksam. Auf 17 der insgesamt 132 Strände soll das Strandzubehör gänzlich kostenlos ausgeliehen werden. An allen übrigen Stränden werden sie für eine Tagesgebühr zwischen einem und fünf Lewa (50 Eurocent bis 2,56 Euro) genutzt werden können. Die kostenlose Nutzung gilt u.a. für folgende Strände: Kawatzi Süd, Kawatzi Nord, Elenite, Jugendzentrum Primorsko, Zarewo-Zentralstrand, Achelois, Obsor-Süd u.a. Das Strandzubehör wird im Ferienort „Goldstrand“ für 2 Lewa ausgeliehen, in „Sonnenstand“ für 4 Lewa, in „Albena“ für 1 Lew, in Baltschik für 1,50 Lewa und in Sosopol je nach Lage des Strandes zwischen 3 und 5 Lewa.
Falls die Strandkonzessionäre sich nicht an die Auflage einer Senkung der Preise um 50 Prozent und anderer Maßnahmen halten sollten, droht ihnen eine Strafe in Höhe von 50.000 Lewa (ca. 25.600 Euro). Im wiederholten Falle ist die Strafe doppelt so hoch.
Im Gegenzug der gesenkten Ausleihgebühren wird seinerseits das Tourismusministerium die Konzessions- und Mietpreise senken und die Konzessionäre und Mieter bis Ende dieses Monats darüber in Kenntnis setzen. Die Berechnung der Senkung solle entsprechend einer Formel geschehen, die die Regierung noch billigen muss.
Während ihres Besuches des Ferienortes „Sonnenstrand“ äußerte Tourismusministerin Nikolina Angelkowa die Gewissheit, dass Staat und Unternehmer vereint die Wiederbelebung der Tourismusbranche in Angriff nehmen werden.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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