Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Probleme am Grenzkontrollpunkt Kulata-Promachonas dauern weiter an

Autoschlange vor der griechischen Grenze am Montag dieser Woche
Foto: Archiv BTA

Seit Montag, dem 15. Juni, sind die Reisen für einen Meeresurlaub in Griechenland erlaubt. Allerdings gerät man derzeit in kilometerlange Schlangen an der Grenze. Bereits vor der Öffnung der Grenze haben die bulgarischen Behörden vor einem regen Verkehr und einem starken Druck an den bulgarisch-griechischen Grenzkontrollpunkten gewarnt. Doch die Realität hat selbst die kühnsten Prognosen übertroffen.

Hörer haben sich an den Bulgarischen Nationalen Rundfunk um Hilfe gewandt, was eine weitere Bestätigung dafür ist, dass er das höchste öffentliche Vertrauen genießt. Die Spannung am Grenzübergang Kulata eskaliert. Lastwagen und Autos harren dort seit gestern Nacht aus. Laut unserer Korrespondentin Keti Trentschewa ist der Verkehr in Richtung Grenze „brisant langsam“. Die Warteschlange von Lastwagen in Richtung Griechenland zieht sich bereits über 15 Kilometer hin. Hunderte von Autos und Tausende von Touristen, die zu unserem südlichen Nachbarn reisen, sind im Stau blockiert. Den Wartenden zufolge ist die Spannung enorm hoch. Familie Nikolaew wartet mit ihren beiden Kindern seit 3.30 Uhr morgens:

„Die Leute sind wütend, weil die Warteschlangen riesig sind“, sagt Frau Nikolaewa. „Sie sind in zwei Hälften geteilt. Wir hatten keine Ahnung, dass die Situation so horrend ist. Als wir uns näherten, wurde klar, dass auf griechischer Seite nur ein Schalter arbeitet. Auf unserer Seite arbeiten drei Schalter für Autos und einer für Lastwagen und Busse. Die Abfertigung auf griechischer Seite ist schrecklich langsam, weil alles überprüft wird. Es herrscht unsererseits Ordnung, aber die Wartezeit ist enorm lang. Sobald man sich in die Warteschlange eingereiht hat, kann man nicht wieder heraus. Wir haben das Außenministerium bereits am frühen Morgen angerufen und gebeten, Maßnahmen zu ergreifen.“

Am Montag dieser Woche hatte Griechenland seine Landgrenze einzig zu Bulgarien geöffnet. Auch die 7tägige Quarantäne bei Einreisen in dieses Land sind damit entfallen. Doch bereits am gleichen Tag war es zu einem Stau gekommen, da die Grenzöffnung erst gegen Mittag erfolgte; bis zum Abend hatte sich die Lage normalisiert. Einzig die serbischen Touristen wurden von den Griechen zurückgewiesen. Erst gestern wurde ihnen die Einreise nach Griechenland gestattet; sie unterliegen jedoch einer strengen Kontrolle. Fast jeder ausländische Tourist muss erst auf Covid-19 hin getestet werden. Am späten Dienstagabend wurde offiziell bekannt, dass Griechenland drastische Kontrollen eingeführt hat und alle Einreisenden, gleichgültig ob sie aus einem EU-Land oder einem Drittstaat stammen, eingehend kontrolliert werden. Das verzögert den Grenzverkehr ungemein, was auch von den Behörden in Bulgarien offiziell bestätigt wurde:

„Der Grenzkontrollpunkt Kulata-Promachonas ist stark belastet“, informierte Lora Ljubenowa von der Grenzpolizei. „Auf bulgarischer Seite werden die Reisenden in beiden Richtungen an 9 Schaltern und einem mobilen Schalter abgefertigt. Auf griechischer Seite haben lediglich 3 Beamte Dienst. Das sorgt für Staus auf beiden Seiten. Für einen Verzug sorgen zudem die Befragungen der serbischen Bürger (Staatsangehörige von Drittstaaten), die den griechischen Beamten die Adresse ihres Aufenthalts und eine Telefonnummer für Kontakte in Griechenland in mündlicher Form mitteilen müssen. Ein Großteil von ihnen werden zudem auf Covid-19 hin getestet. Wir raten den bulgarischen Bürgern, auf den Grenzübergangspunkt „Ilinden“ und die übrigen Grenzübergänge an der gemeinsamen Grenze  auszuweichen.“

Eine offizielle Reaktion des bulgarischen Außenministeriums steht noch aus.


Übersetzung und Redaktion: Rositza Radulowa, Wladimir Wladimirow




Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Die Bewohner des Dorfes Welitschka sind stolz auf ihre zwei hundertjährigen Eichen

Es gibt keinen Einwohner im nordostbulgarischen Dorf Welitschka, der nicht von den beiden hundertjährigen Eichen wüsste, die zum Naturerbe der Siedlung gehören. Die beiden Bäume von der Art Quercus spp. wurden im Jahr 1990 eingezäunt und mit..

veröffentlicht am 13.10.24 um 09:40

Jagdsaison in den Rhodopen startete mit Abschuss eines Albino-Ebers

In der Nähe des Dorfes Ljubtschabei Dospat wurde ein einzigartiges Exemplar erlegt - ein drei Jahre alter, vollkommen weißer Eber. Der unglaubliche Treffer ereignete sich gleich am ersten Tag der neuen Jagdsaison, berichtete der örtliche..

veröffentlicht am 13.10.24 um 08:35

Kürbisfantasien in Sewliewo

Sewliewo gilt als „Reich der Kürbisse“. Die köstliche Frucht wird in diesem Teil Nordbulgariens in Hülle und Fülle angebaut. Es ist also durchaus kein Zufall, dass die Einheimischen dem Kürbis ein eigenes Festival gewidmet haben, das im Rahmen der..

veröffentlicht am 12.10.24 um 11:25