Die Kunstkritiker in Bulgarien sind sich einig: der am heutigen Tag vor 130 Jahren geborene Dimitar Gjudschenow ist der bedeutendste Historienmaler des Landes. Seine Werke beeindrucken bis heute mit der ausgewogenen Komposition und dem psychologischen Ausdruck der dargestellten Personen. Von Gjudschenow sind 50 große Historienbilder, rund 2.000 Skizzen in Öl oder Aquarell sowie eine Reihe kleiner Bilder, Ikonen, dekorative Werke und mehrere Mappen mit Bleistiftzeichnungen erhalten.
Im Archiv des Bulgarischen Nationalen Rundfunks wird ein Interview mit dem 1979 verstorbenen Künstler aufbewahrt, in dem er Einzelheiten über sein Leben mitteilte:
„Meine Jugendjahre sind vom Feuer des Balkan- und des Ersten Weltkrieges gekennzeichnet. In jenen Jahren stand das ganze Volk im Dienste der Fahne. Ich wurde als Militärmaler eingesetzt und fertigte Skizzen und Bilder von den Schlachten an. So wurde ich Zeuge von Kämpfen, die für das weitere Schicksal des Landes von größter Bedeutung waren. Ich beobachtete lebendige Kompositionen mit Soldaten, Pferden und Geschützen. Die Spannungen und die Prüfungen des Krieges habe ich am eigenen Leib verspüren müssen. Mein zweijähriger Aufenthalt in Paris – 1913 und 1914, wo ich bei einem Historienmaler lernte, hat mich ebenso stark geprägt. Mein Interesse an Schlachtenbildern wuchs in eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Historienmalerei über.“
Was war es, das Gjudschenow am meisten an ein historisches Sujet fesselte?
„Das Sujet muss bedeutend sein – der Höhepunkt eines Ereignisses von nationaler Bedeutung. Nehmen wir „Khan Kubrat und seine Söhne“, „Simeon vor den Toren Konstantinopels“ oder der „Besuch von General Gurko in Sofia“. Jedes dieser Ereignisse bringt eine große Tat des Geistes und des Willens zum Ausdruck. Ich habe mich darum bemüht, es dem Betrachter mit dem ihm verständlichen Mitteln der bildenden Kunst zu veranschaulichen. Bei der Umsetzung der Idee war es nicht mein Ziel, nach Originalität oder Selbstzweck zu suchen. Vielleicht trage ich in mir etwas vom Geist der Meister der bulgarischen Wiedergeburtszeit. Es war für sie ein Bedürfnis, unsere Geschichte zu illustrieren und mit dem Dargestellten die Betrachter zu informieren und zu erziehen.“
Gjudschenow hat es wie kein anderer verstanden, den Geist der jeweiligen Epoche einzufangen. Dazu bedurfte es jedoch eingehender Studien und vieler Gespräche mit Historikern. „In der Historienmalerei ist es mehr als anderswo notwendig, die wissenschaftliche und die künstlerische Denkweise zu vereinen“, meinte der Maler.
Das Erste Bulgarenreich, wie auch Zar Boris der Täufer haben Dimitar Gjudschenow stets beschäftigt. In seinen Augen war Zar Boris I. ein bemerkenswerter und schicksalsbestimmender Herrscher, der bis heute das Interesse von Historikern und Malern auf sich zieht.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Archiv
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