Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

In Angedenken der Opfer des Volksgerichts von 1945

Foto: Archiv

Vor 76 Jahren wurden in der Nacht vom 1. zum 2. Februar 1945 die sogenannten „Feinde des Volkes“, verurteilt von Volksgerichtshof, erschossen. Solche „Volksgerichte“ waren in jenen Ländern organisiert worden, die nach Ende des Zweiten Weltkrieges in den Einflussbereich Sowjetrusslands gelangt waren. In keinem dieser Länder wurden jedoch so viele Todesurteile gefällt, wie in Bulgarien. Am 30. September 1944 erließen die neuen Machthaber in Bulgarien eigens ein „Gesetz über die Verurteilung der Schuldigen für die Teilnahme Bulgariens am Weltkrieg gegen die verbündeten Völker und für andere damit in Verbindung stehende Vergehen durch ein Volksgericht“. Es betraf die Regenten, Minister, Abgeordnete der 25. Volksversammlung, hohe Geistliche und Militärs, wie auch Politiker aus der Zeit von 1941 bis zum 9. September 1944. Von Dezember 1944 bis zum April 1945 wurde in 135 Verhandlungen Gericht gegen mehr als 11.000 Personen gehalten. Freigesprochen wurden rund 2.000 Angeklagte, 9.155 wurden zu Gefängnis und 2.730 zum Tode verurteilt – unter ihnen der Abgeordnete und Intellektuelle Iwan K. Wasow, Neffe des Nationalschriftstellers Iwan Wasow. Ein Teil der Urteile wurde sogar erst nach der Exekution gefällt, um den Mord an den Regimegegnern zu rechtfertigen. Die genaue Zahl der Verurteilten und Ermordeten ist bis heute nicht bekannt...

Über die düsteren Ereignisse von damals erzählen wir einem unserer Archivbeiträge, den Sie hier nachlesen können.

Zusammengestellt: Darina Grigorowa

Übersetzung: Wladimir Wladimirow





Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Tag der Volksaufklärer erinnert an Sinn von Geistigkeit und nationale Identität

Man nennt sie Volksaufklärer, weil sie den bulgarischen Geist und den Nationalstolz wecken. Sie entzünden den Funken des Selbstbewusstseins und der Gemeinschaftszugehörigkeit, stärken den Glauben und vertreiben die Entmutigung, um die Bulgaren in..

veröffentlicht am 01.11.22 um 06:15

Bulgarien begeht den Tag der heiligen Petka

Die Bulgarische Orthodoxe Kirche ehrt am heutigen Tag die ehrwürdige Paraskeva von Epivates, bekannt als heilige Petka von Tarnowo oder heilige Paraskeva von Iași – dem Ort, an dem heute ihre Gebeine ruhen. Sie gehört zu den populärsten Heiligen nicht..

veröffentlicht am 14.10.22 um 05:35

Kreuzwald – wo der Glauben an Gott jeden Trübsinn vertreibt

Der Tag der Kreuzerhöhung, den die Kirche am 13. und 14. September feiert, gehört zu den größten christlichen Festen und wird mit besonderer Feierlichkeit begangen. An diesem für die Christen bedeutsamen Tag haben sich im Jahr 335 die Gläubigen in..

veröffentlicht am 13.09.22 um 20:05