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In Angedenken der Opfer des Volksgerichts von 1945

Foto: Archiv

Vor 76 Jahren wurden in der Nacht vom 1. zum 2. Februar 1945 die sogenannten „Feinde des Volkes“, verurteilt von Volksgerichtshof, erschossen. Solche „Volksgerichte“ waren in jenen Ländern organisiert worden, die nach Ende des Zweiten Weltkrieges in den Einflussbereich Sowjetrusslands gelangt waren. In keinem dieser Länder wurden jedoch so viele Todesurteile gefällt, wie in Bulgarien. Am 30. September 1944 erließen die neuen Machthaber in Bulgarien eigens ein „Gesetz über die Verurteilung der Schuldigen für die Teilnahme Bulgariens am Weltkrieg gegen die verbündeten Völker und für andere damit in Verbindung stehende Vergehen durch ein Volksgericht“. Es betraf die Regenten, Minister, Abgeordnete der 25. Volksversammlung, hohe Geistliche und Militärs, wie auch Politiker aus der Zeit von 1941 bis zum 9. September 1944. Von Dezember 1944 bis zum April 1945 wurde in 135 Verhandlungen Gericht gegen mehr als 11.000 Personen gehalten. Freigesprochen wurden rund 2.000 Angeklagte, 9.155 wurden zu Gefängnis und 2.730 zum Tode verurteilt – unter ihnen der Abgeordnete und Intellektuelle Iwan K. Wasow, Neffe des Nationalschriftstellers Iwan Wasow. Ein Teil der Urteile wurde sogar erst nach der Exekution gefällt, um den Mord an den Regimegegnern zu rechtfertigen. Die genaue Zahl der Verurteilten und Ermordeten ist bis heute nicht bekannt...

Über die düsteren Ereignisse von damals erzählen wir einem unserer Archivbeiträge, den Sie hier nachlesen können.

Zusammengestellt: Darina Grigorowa

Übersetzung: Wladimir Wladimirow





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