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Covid-19 in Bulgarien: Tag 354

Foto: bntnews

Gaststätten öffnen am 1. März, Nachtklubs am 1. April
„Angesichts dessen, dass bislang 150.000 Bürger geimpft sind und die Impfkampagne mit gleichem Tempo fortgesetzt wird, können am 1. März die gastronomischen Einrichtungen und Spielsalons und ab dem 1. April die Nachtklubs wiedereröffnet werden“, sagte der bulgarische Ministerpräsident Bojko Borissow während der heutigen Regierungssitzung. Er ordnete dem Gesundheitsminister an, die Bedingungen im Zuge der geplanten Wiedereröffnung mit Branchenvertretern zu besprechen.
„In Bulgarien werden bei strikter Einhaltung der Maßnahmen, die gleichzeitig die liberalsten in Europa sind, Ergebnisse erzielt, die es den Bürgern gestatten, ein normales Leben führen zu können“, betonte Borissow.

Inlands- und Auslandstourismus werden wiederhergestellt
Ab dem 1. März können wieder organisierte touristische Reisen innerhalb Bulgariens stattfinden und ab 1. April auch Auslandsreisen, habe Gesundheitsminister Kostadin Angelow auf einem Treffen mit Vertretern der Branchenorganisationen im Tourismus bekannt gegeben, meldet die BTA. 
Bis zum Beginn der Sommersaison werde auch die Massenimpfung der Beschäftigten im Tourismus abgewickelt sein. 
Ab dem 1. März sollen die Gaststätten mit einer Auslastung von 50% wieder öffnen können. An einem Tisch dürfen bis zu 6 Personen sitzen. Die Arbeitszeit wird bis 23:00 Uhr beschränkt sein, gab die Tourismusministerin Mariana Nikolowa bekannt. 
Am 1. März sollen auch Kongressveranstaltungen mit einer 30%igen Auslastung wieder stattfinden können. 
Die Arbeitszeitbeschränkungen für Gaststätten sollen am 1. April aufgehoben werden. 

Corona-Impfpass soll nach zweiter Impfung ausgestellt werden
Eine Bescheinigung über eine erfolgte Impfung gegen Covid-19 können die Bürger erst nach erfolgtem zweiten Impfgang erhalten, informierte das Gesundheitsministerium nach einer Reihe von Anfragen.
Der Impfnachweis ist in der elektronischen Patientenakte enthalten und kann vom Patienten nur dann ausgedruckt werden, wenn er über eine elektronische Unterschrift verfügt. Bürger, die keine solche Unterschrift besitzen, können den Corona-Impfpass von ihrem Familienarzt oder der Impfstelle, in der die Impfung erfolgt ist, erhalten.
Das Gesundheitsministerium betonte, dass die Impfbescheinigung keine Unterschrift und keinen Stempel aufweise, um etwaigen Missbrauch zu vermeiden. Der Corona-Impfpass entspreche allen Anforderungen der EU-Mitgliedsstaaten und enthalte einen QR-Code, so dass seine Echtheit überall leicht nachgewiesen werden könne.

Corona: weiterhin 14% Infektionsrate
In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 13.026 durchgeführten Corona-Tests (PCR- und Antigen-Tests) 1.800 neue Covid-19-Fälle registriert, die nahezu 14 Prozent der Tests ausmachen, weisen die Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche aus.
Die meisten Neuinfektionen wurden in Sofia (496), Plowdiw (181) und Burgas (154) diagnostiziert.
4.037 Patienten werden stationär behandelt, 349 darunter auf Intensivstationen.
Im Verlauf des vergangenen Tages sind 45 Patienten an den Folgen der Erkrankung gestorben; 471 Patienten konnten als genesen entlassen werden.
Seit Beginn der Corona-Impfung in Bulgarien haben sich 148.226 Bürger impfen lassen; allein am vergangenen Tag waren es 17.163; eine zweite Impfdosis haben fast 29.677  Bürger erhalten, die meisten von ihnen in Sofia, Plowdiw und Warna. In Bulgarien gibt es insgesamt 352 Stellen für Corona-Impfungen.

70% der Home-Office-Arbeiter wollen nicht wieder ins Büro
„Demnächst soll die Rückkehr der Heimarbeiter in die Büros breit diskutiert werden. So schwer es war, zur Heimarbeit überzugehen, wird nun auch die Rückkehr in die Büros schwerfallen, da sich die Arbeitnehmer andere Arbeitsgewohnheiten angeeignet haben“, sagte in einem Interview für die bulgarische Nachrichtenagentur BTA Todor Kapitanow, nationaler Sekretär des Gewerkschaftsverbands KNSB und Experte auf dem Gebiet des Arbeitsrechts.
Laut einer Untersuchung von Eurofound sei in Bulgarien während der Pandemie der Anteil der Arbeitnehmer, die Heimarbeit leisten, auf 30 Prozent angestiegen; 2017 lag er noch bei 3 bis 5 Prozent. „Die Pandemie hat die Prozesse beschleunigt, die wir seit 10 Jahren beobachten“, sagte Kapitanow.
Umfragen in Unternehmen ergaben, dass 70 Prozent der Angestellten nicht wieder in die Büros wollen. Dabei ist unklar, ob hinter dieser Haltung einzig die Pandemie und die Angst vor einer Infektion oder neue Arbeitsgewohnheiten stehen, kommentierte der Experte.

Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.

Zusammengestellt: Darina Grigorowa
Übersetzung: Georgetta Janewa, Wladimir Wladimirow



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