Zwei von drei Bulgaren haben Übergewicht und nach diesem Indikator ist unser Land sowohl in Europa als auch in der Welt führend, zeigen die aktuellen Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für 2021. Der heutige Welttag der Fettleibigkeit gibt Anlass, um auf das Problem aufmerksam zu machen.
61% der Bulgaren leiden an Fettleibigkeit. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung, die durch die Ansammlung übermäßiger Mengen an Körperfett gekennzeichnet ist, was sich negativ auf die Gesundheit auswirkt und mit einer verringerten Lebenserwartung verbunden ist.
Der Anteil der übergewichtigen Kinder in Bulgarien beträgt 13,6%. Der Anteil der Jungen mit Adipositas im Alter zwischen 5 und 9 Jahren beträgt 17,1% und bei Mädchen 10,2%.
Der Körpermasseindex (BMI) ist ein wichtiger Indikator für die Bestimmung von Übergewicht und Fettleibigkeit. Er ist im letzten Jahr bei Bulgaren sichtbar gestiegen, da die Menschen lange Zeit in ihren Wohnungen verbringen mussten und es an Bewegungsmöglichkeiten fehlte. Das Ergebnis dieses Lebensstils ist sowohl bei Schülern im Online-Unterricht als auch bei Angestellten im Homeoffice sichtbar.
„Bereits zu Beginn des Lockdowns, als Ausgehen und Spaziergänge verboten waren und die Kommunikationen auf ein Minimum beschränkt waren, war zu beobachten, dass sowohl Kinder als Erwachsene an Gewicht zunehmen und das vor dem Hintergrund von Depression, Angst und Kraftlosigkeit als Faktoren, die dieses Problem begünstigen“, sagt die Ernährungsspezialistin Prof. Donka Bajkowa.
Einem Teil der Bevölkerung sei es gelungen, zu einer gesunderen Ernährungsweise umzusteigen und auch für Zuhause die passenden körperlichen Aktivitäten für sich zu entdecken. Die gute Nachricht sei, dass der Mensch die schnell zugelegten Kilos auch schnell wieder loswerden kann, weil der Körper sie nicht als eigen betrachtet und die Fettzellen nicht so stabil seien. „Je schneller zur Reduktion übergegangen wird, desto schneller werden die überschüssigen Pfunde purzeln“, sagt Prof. Bajkowa.
Es gibt auch Bulgaren, die die Lösung des Problems mit dem überschüssigen Körpergewicht für die Zeit nach der Pandemie gelassen haben. Doch so schnell werde diese Zeit nicht kommen, deshalb der Rat der Experten, den Kampf mit dem Übergewicht nicht auf die lange Bank zu schieben, sondern sofort damit anzufangen. Weil sich auch bei der Coronavirus-Infektion erwiesen hat, dass die Krankheit bei fettleibigen Menschen mit einem höheren Risiko verbunden ist.
Die Organe des übergewichtigen Menschen sind mit Fett überzogen. Das Herz befindet sich in einer Fettkapsel, die Leber ist mit Fett infiltriert, die Gefäße werden mit Fett überzogen. Doch der Stütz- und Bewegungsapparat des Menschen sei nicht geeignet, zu viel Gewicht zu tragen, warnt Prof. Bajkowa. Am besten wäre es, eine ganz einfache Formel für die Berechnung des geeigneten Körpergewichts anzuwenden, empfiehlt Prof. Bajkowa – die Körpermaße Minus 100. Das Ergebnis liefert sofort die Information, ob wir in der Norm stehen. Wenn nicht, sollten sofort Maßnahmen ergriffen werden, um das überschüssige Gewicht loszuwerden.
Zu einer kalorienärmeren Ernährung und mehr Bewegung sollten wir allmählich umsteigen, rät die Expertin. Der gesunde Ernährungsplan für die Woche umfasse drei Portionen Fleisch, zwei Fisch, zwei fleischlose Tage, an denen wir dem Menü Milchprodukte und Ei hinzufügen können, sagt die Ernährungsexpertin und empfiehlt an den fleischlosen Tagen Kartoffeln, Getreide, Reis, Mais, Hülsenfrüchte, viel Obst und Gemüse zu essen. Es wäre gut, die Kohlenhydrate wie Roggenmischbrot, Haferflocken oder Leinsamen, die viel Energie liefern, mit dem Frühstück einzunehmen.
Übersetzung: Georgetta Janewa
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