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Covid-19 in Bulgarien: Tag 374

Foto: BGNES

Corona: Zahl hospitalisierter Patienten beunruhigend gestiegen
In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 19.497 durchgeführten Corona-Tests (PCR- und Antigen-Tests) 4.637 neue Covid-19-Fälle registriert, die 24 Prozent der Tests ausmachen, weisen die Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche aus.
Die meisten Neuinfektionen wurden in Sofia (1.116), Burgas (449), Plowdiw (362) und Warna (343) diagnostiziert.
Die Zahl der aktiven Fälle beläuft sich momentan auf 44.663.
Im Verlauf des vergangenen Tages sind 187 Patienten an den Folgen der Erkrankung gestorben; damit hat sich die Gesamtzahl der Corona-Todesopfer seit Beginn der Pandemie in Bulgarien auf 11.472 erhöht.
7.269 Patienten werden stationär behandelt, 577 darunter auf Intensivstationen.
In den vergangenen 24 Stunden konnten 1.877 Patienten als genesen entlassen werden; Die Gesamtzahl der Patienten in Bulgarien, die die Krankheit überwunden haben, beläuft sich auf 227.059. 
Seit Beginn der Corona-Impfung haben sich in Bulgarien 341.707 Bürger impfen lassen; allein am vergangenen Tag waren es 2.828; eine zweite Impfdosis haben 59.994 Bürger erhalten.

Einführung härterer Beschränkungsmaßnahmen gegen Covid-19 geplant

Einführung härterer Beschränkungsmaßnahmen gegen die Ausbreitung von Covid-19 stehe bevor, erklärte der Hauptgesundheitsinspektor Angel Kuntschew nach einem Treffen im Gesundheitsministerium. Die Entscheidung soll voraussichtlich am Donnerstag bekanntgegeben werden.
Für Sofia und Umland sollen die Maßnahmen höchstwahrscheinlich am Samstag und im ganzen Land ab Montag in Kraft treten. Kuntchew ist der Ansicht, dass die Maßnahmen für mindestens zwei Wochen in Kraft sein müssen, um Wirkung zu zeigen.
Geplant ist die Schließung von Restaurants, Fitnessstudios, Einkaufszentren, Schulen, Kindergärten und Krippen. Eine Einschränkung des Verkehrs zwischen den Städten steht nicht zur Diskussion.
27 Bezirke des Landes gehören zu der so genannten roten Zone. Die einzige Ausnahme bildet der Bezirk Targowiste. Burgas ist mit derzeit 724 Covid-Infizierten pro 100.000 Einwohner die Stadt mit der höchsten Inzidenz, zeigen die Angaben der letzte 14 Tage.

In diesem Sommer bis 40% der Bürger geimpft
„Es herrscht kein Chaos in der Durchführung der Impfung. Am 17. März wird die Expertise über die möglichen Gefahren des Impfstoffes von „AstraZeneca“ vorliegen. Momentan laufen die Impfungen mit „Pfizer/BioNTech“ und „Moderna“ weiter“, informierte in Warna der Vorsitzende des Nationalen Impfstabs Prof. Krassimir Gigow. Er versicherte, dass lediglich ein vorübergehender Aufschub der Impfungen „aus Gründen, die von uns nicht beeinflusst werden können“, eingetreten sei. Der Experte erwartet, dass in diesem Sommer zwischen 30 bis 40 Prozent der Bürger geimpft sein werden, was einen Rückgang der Morbidität bewirken sollte.

Dr. Madscharow: Impfung darf wegen Einzelfälle nicht gestoppt werden
„Falls die Impfung wegen jedem einzelnen Zweifelsfall gestoppt werden sollte, wird die Impfkampagne ganze 10 Jahre dauern“, warnte in einem Interview für das Bulgarische Nationale Fernsehen Dr. Iwan Madscharow, Vorsitzender des Bulgarischen Ärzteverbandes. Er unterstrich ferner, dass die Einstellung der Planoperationen weniger aus epidemiologischen Gründen heraus erfolge, als vielmehr um Personal für die Corona-Abteilungen freizusetzen.
Dr. Madscharow versicherte, dass es noch genügend freie Krankenhausbetten gebe. Örtlich verzeichne man Schwierigkeiten, doch das medizinische Personal habe die Angst und die Verwirrung überwunden, die es im vergangenen Herbst verspürt habe. „Alles läuft bereits in geregelten Bahnen ab. In Sofia lebt ein Drittel der Bevölkerung und es ist klar, dass die Belastung hier am größten ist“, fügte der Experte hinzu.

Bulgarien unter Unzufriedenen über gestörte Impfstoffversorgung 
Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz, der bulgarische Ministerpräsident Bojko Borissow sowie ihre Amtskollegen aus Lettland, Slowenien, Kroatien und Tschechien - Arturs Krisjanis Karins, Janez Jansa, Andrej Plenkovic und Andrei Babis äußerte auf einem Arbeitstreffen in Wien ihre Unzufriedenheit mit der ungleichen Verteilung der Impfstoffe innerhalb der EU. 
Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz gab bekannt, dass er mit den Präsidenten der Europäischen Kommission und des Europäischen Rates eine Vereinbarung erreicht habe, die Verteilung anzupassen.
Zuvor hatte der Pressedienst der bulgarischen Regierung eine Erklärung mitgeteilt, dass die Lieferung von Impfstoffen an die Mitgliedstaaten gleichzeitig und im Verhältnis zur Bevölkerung erfolgen müsse, um eine gleichzeitige kollektive Immunität für die gesamte EU zu erreichen.

Absetzung von AstraZeneca-Impfstoff nicht fatal für EU
„Die Aussetzung der Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff wird weder für die Impfung in der EU noch für die Ziele, die sich die Europäische Kommission gestellt hat, fatal sein.“ Das erklärte der Sprecher der Europäischen Kommission, Stefan De Keersmaecker, in einem Interview für das Inlandsprogramm „Horizont“ des Bulgarischen Nationalen Rundfunks.
„Als wir Verträge mit den Unternehmen unterzeichnet haben, die Impfstoffe entwickeln, haben wir uns bemüht, ein möglichst vielfältiges Portfolio an Impfstoffen aufzubauen und in mehr Impfstoffe zu investieren. Es sieht insgesamt 2,6 Milliarden Dosen von 6 Herstellern vor. Das war für uns sehr wichtig, da wir nicht sicher waren, ob die Unternehmen die Impfstoffe entwickeln und herstellen können. Die Entscheidung zugunsten eines diversifizierten Portfolios hat sich als sehr wichtig und nützlich erwiesen. Jetzt haben wir wirklich Probleme mit der Produktion von AstraZeneca, aber unser Portfolio sieht Impfstoffe von Pfizer/Biontech, Modern, Johnson und Johnson usw. vor, betonte Stefan De Keersmaecker.

Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.

Redaktion: Gergana Mantschewa
Übersetzung: Rossiza Radulowa, Georgetta Janewa, Wladimir Wladimirow



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