Obwohl die Zahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern jetzt höher ist im Vergleich zur vorangehenden Infektionswelle, hält das Krankenhaussystem dem Druck stand. Das erklärte der Gesundheitsminister Kostadin Angelow bei einem Arbeitstreffen im Ministerrat. Der Nationale Gesundheitsinspektor Dr. Angel Kuntschew geht davon aus, dass die höchste Inzidenz in dieser oder in der nächsten Woche erreicht wird.

Heute wurden mehr als 31.000 Dosen des Pfizer-BioNTech-Impfstoffs geliefert.

Die Impfung der geplanten Zielgruppen wird gemäß dem nationalen elektronischen Register fortgesetzt. Bis Ende der Woche wird die Zahl der Geimpften voraussichtlich eine halbe Million erreichen. In der Hauptstadt ist das Interesse an den „grünen Korridoren“ zur Impfung gegen Covid-19 gering, berichtetendie BNR-Reporter. Dort wird hauptsächlich der Impfstoff von AstraZeneca verabreicht.

Bulgarien erwartet bis Ende dieser Woche die Lieferung von 230.000 Dosen Covid-19-Impfstoff und bis Ende April 700.000 Dosen. Es wurden ausreichende Mengen an Remdesivir gesichert. Das Gesundheitssystem verfügt über alle notwendigen Medikamente, Desinfektionsmittel und Sauerstoff, um Covid-19-Patienten zu behandeln. Das wurde während des Arbeitstreffens mit Premier Bojko Borissow versichert.

„Wir haben unsere Engagements erfüllt und die nötigen Mittel zur Bekämpfung des Coronavirus bis Mai bereitgestellt. Die nächste Regierung und das nächste Parlament werden über die künftige Finanzierung entscheiden“, erklärte Borissow. Die Behauptungen, dass ein neuer Ausnahmezustands und neue Beschränkungen im Land eingeführt werden, bezeichnete er als FakeNews, berichtete BTA.

In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 4.094 durchgeführten Corona-Tests (PCR- und Antigen-Tests) 983 neue Covid-19-Fälle registriert, die 24 Prozent der Tests ausmachen, weisen die Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche aus.

Die meisten Neuinfektionen wurden in Sofia (318), Warna (91) und Burgas (89) diagnostiziert.

Die Zahl der aktiven Fälle beläuft sich auf 66.682.

Im Verlauf des vergangenen Tages sind 60 Patienten an den Folgen der Erkrankung gestorben; 457 Patienten konnten als genesen entlassen werden.

Seit Beginn der Corona-Impfung in Bulgarien haben sich 436.000 Bürger impfen lassen; allein am vergangenen Tag waren es 2.383; eine zweite Impfdosis haben 88.214 Bürger erhalten.

Die Krankenhausbetten für Covid-19-Patienten in der Regionalstadt Silistra und in Tutrakan sind besetzt. Silistra ist seit einer Woche in Bezug auf die Morbidität in der schwarzen Zone. Nach den neuesten Daten haben mehr als 1.000 pro 100.000 Personen eine Covid-Infektion. Deshalb erwarten alle, dass die neue mobile Station mit einer Kapazität von 48 Betten bald in Betrieb genommen wird, berichtete die BNR-Korrespondentin Nezabrawka Kirilowa.

Impfbescheinigung gegen Covid-19 ist kostenlos

Der Aufsichtsrat der Nationalen Krankenkasse hat entschieden, dass die Impfbescheinigung für Covid-19 kostenlos ausgestellt wird. Das gab in seinem Facebook-Account der Gesundheitsminister Kostadin Angelow bekannt.

Der Ausdruck des Zertifikats kann von den Impfzentren und von den Allgemeinärzten erfolgen, wenn die geimpfte Person keine elektronische Unterschrift hat.

Rückläufige Zahlen von Reisenden 

Im Februar dieses Jahres haben unter den Bedingungen der Corona-Pandemie 215.300 bulgarische Bürger Reisen ins Ausland unternommen, um 46,3 Prozent weniger im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres, informierte das Nationale Statistikamt.

Im Februar 2021 wurde Bulgarien von 240.900 ausländischen Bürgern besucht – 52,6 Prozent weniger als im Februar 2020.

Ein Rückgang ist bei allen Arten von Reisen zu beobachten: um 81,7 Prozent bei Urlaubsreisen, 50,7 Prozent bei Dienstreisen und 21, Prozent bei Reisen aus verschiedenen anderen Gründen.

Von den Besuchern, die im Februar dieses Jahres nach Bulgarien gekommen sind, stammen 40,7 Prozent aus der Europäischen Union (56,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor). Einzig bei den Reisenden aus Tschechien ist ein Zuwachs von 76,1 Prozent zu verzeichnen.

Bei der jetzigen, dritten Covid-Welle seien die Auswirkungen auf die Lunge weitaus größer, sagte in einem Interview für den BNR Dozent Marin Penkow, Chef der Röntgenabteilung im Sofioter Krankenhaus „Heiliger Iwan Rilski“. Der Grund dafür sei noch unklar, ob die mit Covid-19 infizierten Patienten zu spät medizinische Hilfe suchen oder, ob das Virus aggressiver geworden sei. Doz.Penkow appellierte an alle Betroffenen, rechtzeitig einen Arzt einzuschalten.

„Das Kredit-Moratorium wird nicht ein drittes Mal verlängert werden. Am Horizont zeichnet sich das Ende des medizinischen Aspekts des Problems ab“, sagte in einem Interview für das Fernsehprogramm bTV der Bankier Levon Hampartzoumian.

„Nachdem das medizinische Problem überwunden ist, harrt noch das wirtschaftliche auf eine Lösung“, betonte der Finanzexperte. „Wenn eine Firma labil ist, wird sie mit oder ohne Pandemie kein gutes Ende haben. Die Menschen, die Kredite abzahlen, müssen sie mit den Finanzanstalten neu verhandeln. Die Banken werden nicht gleich am ersten Tag nach Ende des Kredit-Moratoriums ihr Geld zurückhaben wollen. Die Schuldner müssen jedoch ihre Kreditgeber überzeugen, dass sie das Geld zurückzahlen können“, meinte Hampartzoumian. Er prognostiziert, dass es nicht zu einer Welle schlechter Kredite kommen werde.

Redaktion: Gergana Mantschewa

Übersetzung: Rossiza Radulowa, Georgetta Janewa, Wladimir Wladimirow