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Was wissen wir über die antike Stadt Kabile bei Jambol?

Foto: yambolmuseum.eu

Die einzige in Bulgarien erhaltene große Stadt der alten Thraker befindet sich rund 10 Kilometer vom heutigen Jambol im Südosten des Landes. Im Unterschied zu vielen anderen Siedlungen aus jener Epoche ist Kabile sehr gut erhalten und von den Archäologen vollständig erforscht. Die Ruinenstadt wurde zu einem archäologischen Reservat erklärt, dem ein modernes Multimedia-Museum angehört, in dem ein Teil der Funde ausgestellt ist und ein Dokumentarfilm über diese historische Stätte gezeigt wird.

Was weiß man über die Jahrtausende lange Vergangenheit von Kabile?

Eine erste Siedlung entstand bereits im 2. Jahrtausend vor Christus in unmittelbarer Nähe eines großen Kultzentrums, das sich auf dem Hügel „Sajtschi Wrach“ befand. Von dort hat man eine atemberaubende Sicht auf die Ebene und die teilweise wiedererrichteten Mauern der Gebäude und Wehranlagen von Kabile.

Im Jahre 341 v. Chr. eroberte der Mazedonierkönig Philipp II. die Stadt; sein Sohn Alexander der Große residierte später in ihr. Nach dem Zerfall seines riesigen Reichs fiel die Stadt erneut an den Thraker-Stamm der Odrysen und wurde zur Residenz der thrakischen Herrscher Spartok und später Skostok. Dann kamen die Römer, die Kabile in ein Militärlager verwandelten – eines der größten in der römischen Provinz Thrakien. Ende des 6. Jahrhundert wurde die Stadt von den Awaren zerstört.

Was kann man heute in Kabile sehen?

Vor einigen Jahren wurde die Ruinenstadt mit den finanziellen Mitteln eines europäischen Programms teilweise rekonstruiert und die bedeutendsten Funde restauriert und konserviert und für die Besucher ausgestellt. Zu sehen sind Teile der thrakischen Festungsmauer mit einigen Wehrtürmen, zwei frühchristliche Basiliken aus dem 4. Jahrhundert, zwei römische Thermen, wie auch Räume einer Kaserne, Getreidelager und sogar in ganzes Viertel aus der Zeit der Römerherrschaft.

Mehr über Kabile und seine Geschichte können sie aus einem unserer Archivbeiträge erfahren, den sie hier finden können.

Zusammengestellt: Weneta Nikolowa

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow




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