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Radka Alexova: Ich habe auf der Bühne himmlische Freude erlebt

Radka Alexova
Foto: Privatarchiv

Radka Alexova ist eine der stilvollsten bulgarischen Volkssängerinnen, die sich nicht nur durch ihre Stimme, sondern auch durch kreative Langlebigkeit auszeichnet. Sie steht seit mehr als einem halben Jahrhundert auf der Bühne, hat dort viel Freude erlebt, aber auch viele Prüfungen durchgemacht. Dank erfüllt sie für die Jahre im berühmten Frauen-Folklorechor „Das Mysterium der bulgarischen Stimmen“, für ihre jetzige Teilnahme an der wunderbaren neuen Formation „Stimmen der Tradition“, vor allem aber ihrem Mann gegenüber - dem Komponisten und Dirigenten Bojan Nankow, der sein Leben mit dem Bulgarischen Nationalen Rundfunk verbunden hat.

„Bojan Nankow hat anfangs in der türkischsprachigen Redaktion von Radio Bulgarien (als Musikredakteur) gearbeitet. Danach ist er in die Volksmusik-Redaktion gewechselt“, erzählt die Sängerin. „Er war viele Jahre Dirigent des Orchesters für Volksmusik beim Bulgarischen Nationalen Rundfunk. Im Fonds des BNR werden mehr als 1.000 seiner Arrangements und Autoren-Musikstücke aufbewahrt. Später hat er in Pernik einen Volkschor gegründet. Er war Gesangspädagoge, hat viele Ensembles geleitet und ich habe in all seinen Formationen mitgesungen. Wir waren unzertrennlich. Ich habe viel von ihm gelernt. Ich wurde im Dorf Studena geboren und erinnere mich, wie die Leute im Sommer nach der Feldarbeit vor ihre Häuser gingen und zu dritt zu singen begannen – einer sang die erste und die anderen beiden die zweite Stimme. Ich habe diese zweistimmigen Lieder mit komplizierten Musikornamenten sehr gemocht, habe aber nie mitgesungen, sondern nur zugehört und viel von den Sängern gelernt. Ich habe viele gute Erinnerungen an die Menschen in Pernik, wo ich fast 30 Jahre lang gesungen habe. 1970 bin ich dem Volkschor des BNR beigetreten, später dem „Mysterium der bulgarischen Stimmen“, habe dieses Amateurensemble in Pernik aber nie verlassen."

Radka Alexova erinnert sich an die Zeit, als sie in den Volkschor des BNR aufgenommen wurde.

„Dirigent war damals Krassimir Kjurktschijski, es folgten später viele andere Dirigenten. Er und Stefan Mutaftschiew waren für mich aber die besten. Woran ich mich an die Jahre im Chor „Das Mysterium der bulgarischen Stimmen“ erinnere? Vor allem an das Lampenfieber. Ich war mit anderen Ensembles im Ausland, aber mit diesem wunderbaren Chor auf der Bühne zu stehen, das war etwas ganz Besonderes. Die Verantwortung war groß, wir haben Aufregung und Freude empfunden und waren Eins auf der Bühne.“

Fans der bulgarischen Folklore wissen, dass die Albenreihe „Das Mysterium der bulgarischen Stimmen“ 1989 einen Grammy gewonnen hat. In einem der Lieder „Kinderlose Braut“ war Radka Alexova Solistin.

„In den ersten Jahren haben die Konzerte von „Das Mysterium der bulgarischen Stimmen“ mit diesem Lied begonnen. Der Komponist Nikolai Kaufman hat es speziell für mich geschrieben. Das Publikum hat es sehr gemocht. Und wir waren sehr jung, enthusiastisch, haben viel gesungen. Nach den Konzerten waren wir alle von großer Freunde und Zufriedenheit erfüllt.“

Radka Alexova gibt ihre Erfahrungen an ihre Schüler der Formation „Stimmen der Tradition“ weiter. Sie unterrichtet ohne Klavier, nur anhand ihrer Stimme. Und sie fühlt sich wieder beflügelt und glücklich.

Übersetzung: Rossiza Radulowa




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