Der junge Volksliedsänger Kostadin Michajlow, der auch für seine Sammeltätigkeit bekannt ist, hat sein zweites Soloalbum herausgegeben. Es enthält 16 Folklore-Gesänge, die er in seiner Heimatregion Strandscha und speziell in den Dörfern Brodilowo, Gramatikowo, Stoilowo und Bulgari aufgezeichnet hat. „Zu den Einheimischen, die mir ihre Lieder hinterlassen haben, gehören einige der besten Sänger der Strandscha-Region. Nennen will ich zum Beispiel Petko Nantschew aus Gramatikowo, der der jüngste Teilnehmer des ersten nationalen Folklorefestivals im Jahr 1960 war. Von ihm habe ich viele authentische, unverfälschte Volkslieder gelernt“, erzählte uns Kostadin.
„Das Album heißt „Slatka, du goldener Apfel“, fährt der Sänger fort. „Ich habe es der Volksliedsängerin Slatka Stawrewa gewidmet, im Zeichen der Dankbarkeit für alles, was sie für mich getan hat. Wäre sie in meiner Kindheit nicht aufgetaucht, wäre mein Leben anders verlaufen. Die Aufnahmen entstanden in Begleitung von Dudelsack, Fiedel, Hirtenflöte, Tamburitza und großer Trommel. Gespielt werden sie von jungen Kollegen, die zum ersten Mal zusammen musiziert haben; ich hoffe aber, dass wird auch künftig als Orchester zusammenarbeiten werden. Ferner habe ich Slatka Stawrewa ein biografisches Buch gewidmet. Was ich an ihr am meisten bewundere, ist ihr Organisationstalent und ihr Können, Kindern zu unterrichten. Unter ihren Schülern sind spätere Absolventen von Musikschulen, der Akademie in Plowdiw und angesehene Folkloreinterpreten.“
Kostadin absolvierte die Universität für Bibliothekswissenschaft und Informationstechnologie im Fachgebiet kulturelles und historisches Erbe. Derzeit arbeitet er als Kurator am Geschichtsmuseum „Alexander Fol“ in Malko Tarnowo.
„Für mich ist das der geeignetste Job, weil ich Zeit habe, das bisher von mir Gesammelte zu bearbeiten. Und es ist überhaupt nicht wenig - Hunderte von Liedern, die ich von 186 älteren Menschen aufgezeichnet habe, als ich durch die Strandscha-Region reiste. Sie haben mir von ihrem Leben erzählt, wir haben zusammen geweint und gelacht und natürlich gemeinsam gesungen. All das hat aus mir einen Menschen gemacht, der die Traditionen der Strandscha überaus respektiert. Ich weiß nicht, ob es ein Dorf in der Strandscha gibt, in dem ich in den letzten 15 Jahren nicht gewesen bin. Ich wurde sogar in die ethnographischen Gemeinschaften von Ruptzi, Sagorzi und Tronki aufgenommen. Die Ruptzi sind die zahlenmäßig stärkste Gruppe (Region von Malko Tarnowo und Resowo bis hin zu Jasna Poljana). Die Einwohner von Sagorje sind die kleinste Gruppe (Rawna Gora, Rossen und einige andere Dörfer). Die Tronki leben in der Gemeinde Sredetz - Region Grudowo (Dörfer Bogdanowo, Momina Zarkwa, Trakijtzi, Fakija u.a.). Diese Gruppen unterscheiden sich in Dialekt, Tracht und Musikfolklore voneinander. Ich liebe die Lieder und Geschichten mit all ihren Helden, die sie mir vorsingen und erzählen. Mein Traum ist es, eine Sammlung zu veröffentlichen und nach jedem Lied dessen Geschichte zu erzählen, es näher zu erläutern und die dialektischen Besonderheiten zu erklären. Ich habe große Lust, diese interessante Forschung fortzusetzen. Häufig bin ich durch den Dörfern unterwegs und freue mich über jeden, der mich willkommen heißt und mir Wissen und Erinnerungen mitteilt.“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Das am Fuße des Balkangebirges gelegene Dorf Turija empfängt über 1.000 Teilnehmer an den Maskeradespielen „Alte Männer in Turija“. An der diesjährigen Ausgabe des Festes am 30. März nehmen 28 Kukeri-Gruppen aus ganz Bulgarien teil. Jedes..
Die Marteniza ist eines der Symbole Bulgariens - sie gilt als Vorbote des Frühlings und steht für das Vertreiben der Finsternis . Jedes Jahr hängen sich unsere Landsleute, egal wo sie sich in der Welt auch befinden mögen, am 1. März die..
Am Wochenende können die Kinder von Kasanlak an einem Marteniza-Workshop teilnehme n, der vom neuesten Museum in Kazanlak "Achinora", einer Filiale der Städtischen Kunstgalerie, organisiert wird. "Wir sind sicher, dass viele Kinder in Kasanlak den..