„Unsicherheit was morgen sein wird, wie wir unsere Stromrechnungen bezahlen, ob wir Personal finden können und welche die nächsten Maßnahmen der Regierung gegen die Verbreitung der Corona-Seuche sein werden“, so fasste der Vorsitzende des Verbandes der Tourismusbranche, Malin Bistrin, die Sorgen seiner Kollegen zusammen.
„Inmitten der vierten Corona-Welle bereitet sich die Tourismusbranche in einem der größten Winterkurorte Bulgariens, Bansko, auf die nächste Skisaison vor, die ebenfalls von Covid-19 gekennzeichnet sein wird.
„Wir sind bereits im zweiten Jahr der Pandemie und der Staat hat immer noch keinen fertigen Plan wie in einer ganz konkreten Situation verfahren werden soll“, empört sich Malin Bistrin und fügt hinzu, dass niemand vorhersagen kann, wie sich die Lage weiterentwickelt, ob es ein Lockdown geben wird oder nicht, ob zusätzliche Beschränkungsmaßnahmen auferlegt werden.
Neu in diesem Jahr sind die Impfstoffe und die Vorgabe für ein Grünes Zertifikat. Dank ihnen sind Wintersportorte in Europa für Touristen geöffnet, auch in Bulgarien und konkret in Bansko.
Malin Bistrin versichert, dass die Mehrzahl seiner Mitarbeiter geimpft sind und spricht sich für die Grünen Zertifikate und mehr Impfungen aus, weil nur so die Möglichkeit gegeben sei, dass die Tourismusbranche wieder auf die Beine kommt, dass die Menschen wieder frei reisen, Staaten und Kurorte besuchen können. Das werde den Besuchern von Bansko mehr Sicherheit geben, ist Bistrin überzeugt.
Der Stand der Buchungen gebe einen Lichtblick nach zwei schwierigen Saisons in Folge für Bansko. In den kommenden Monaten rechnet die Branche vor allem mit bulgarischen Touristen, die im vergangenen Jahr vor allem im Resort in der Mehrzahl waren. Darüber hinaus werden traditionell Gäste aus den benachbarten Balkanländern sowie aus Großbritannien erwartet. Aus Israel gibt es auch ein großes Interesse, ebenso aus Russland, da Bulgarien den russischen Impfstoff Sputnik V anerkannt hat.
Die Hoffnungen sind auch mit Touristen aus den mitteleuropäischen Staaten verbunden, die sich nicht in der Wirtschaftskrise befinden wie Tschechien, Polen, Slowakei. „Von dort waren viele Urlauber im vergangenen Jahr in Bansko und haben die moderaten Preise und die gut präparierten Pisten schätzen gelernt. Wir hoffen, dass sie auch in diesem Jahr wiederkommen“, teilt Malin Bistrin mit.
Zu den größten Problemen gehören die Unvorhersehbarkeit und die galoppierenden Preise für Strom und Brennstoffe
„Damit wir überleben, müssen wir die Preise etwas anheben“, gibt Bistrin zu und bestätigt, dass alle Hotels beheizt und warm sind.
„Die Stromzähler drehen sich, ohne dass wir überhaupt wissen, ob wir arbeiten können und Einnahmen haben werden. Hinzu kommen auch die Probleme mit dem Personal.“
Die Unsicherheit hat sowohl junge als auch erfahrene Mitarbeiter erfasst.
„Wir haben Fälle, bei denen bewährte Köche oder Empfangsdamen, in deren Entwicklung wir jahrelang investiert haben, uns mit der Erklärung verlassen, dass sie lieber LKW fahren oder sonst etwas, aber eine gewisse Sicherheit haben und nicht wie bei uns – ständige Schließungen und Öffnungen, unzählige Kontrollen von dutzenden Institutionen, die uns Strafen auferlegen, ohne dass wir genau wissen, was wir falsch gemacht haben.“
Die bulgarischen Winterresorts werden die Saison ohne die Anforderung für Grüne Zertifikate und Maskenschutz in der Nähe von Lifts und in den Ski-Zonen eröffnen. Bansko und die anderen Kurorte erörtern die Notwendigkeit, die Preise der Liftkarten zu erhöhen. Die Tageskarte soll ca. 50 Euro kosten.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: Archiv, Pixabay, banskoski.comDie Tschairski-Seen sind ein Schutzgebiet in den westlichen Rhodopen, das für seine natürlich entstandenen Erdrutschseen bekannt ist. Sie sind mit einem dicken Torfteppich bedeckt, und rundherum gibt es grüne Wiesen und jahrhundertealte Fichtenwälder...
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