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Die Studenten begehen heute ihren Ehrentag und fordern neue Organisationsformen in der Bildung

Online-Ausbildung und Präsenzuntericht sollten einander ergänzen

Foto: Ani Petrowa

200.000 Studenten werden in Bulgarien an 52 Hochschulen in Hunderten von Fachrichtungen ausgebildet. Der 8. Dezember ist für die Studenten ein Festtag, so wie es die Tradition gebietet.
Warum der 8. Dezember? Ein Rückblick
Die Idee für einen besonderen Feiertag für die Studenten hatte 1897 der damalige Bildungsminister Prof. Iwan Schishmanow. Der Akademische Rat der ältesten bulgarischen Universität „Heiliger Kliment Ochridski“ in Sofia legte dafür den 25. November fest. Nach der Ablösung des Julianischen Kalenders durch den Gregorianischen Kalender im Jahr 1916 wurde der Studentenfeiertag auf das Datum verschoben, das auch heute gefeiert wird, den 8. Dezember.
Student sein während der Pandemie
In den letzten zwei Jahren musste die Hochschulbildung für Bulgarien auf Grund der Covid-19-Pandemie einen erheblichen Wandel durchmachen. Während anfangs nur wenige Universitäten in unserem Land vollständig auf Online-Vorlesungen und Übungen vorbereitet waren, so läuft heute die Fernausbildung nach Plan. Doch die Forderungen, den normalen Lernprozess wiederherzustellen, werden immer lauter. Dass die Ausbildung wieder in den Universitätsgebäuden stattfindet, ist eine Priorität auch für die Leitung der Europäischen Union der Studenten (ECC). Einer seiner Mitglieder ist der Bulgare Stanimir Bojadzhiew. 

"Ich war der einzige Kandidat aus Bulgarien, der von der Nationalen Vertretung der Studentenräte nominiert wurde, die seit über 12 Jahren Vollmitglied der Organisation ist. Mir wurde die Leitung von zwei der Hauptbereiche anvertraut, das Programm Erasmus+, die Studierendenmobilität und das für die studentische Gesellschaft noch relativ neue Thema der akademischen Integrität“, informiert uns Stanimir Bojadzhiew. „Es geht um Fragen im Zusammenhang mit dem intellektuellen Eigentum, Plagiate und der Möglichkeit für Studenten, Teil verschiedener Kommissionen in Bildungseinrichtungen und auf nationaler Ebene auch von Ministerien und anderen Strukturen zu sein", erläutert Stanimir. Auch er ist überzeugt, dass der Präsenzunterricht wieder hergestellt werden muss, natürlich nachdem die Sicherheit gewährleistet ist. Allerdings müsse sich die Ausbildungsform in gewisser Weise ändern.
„Wir setzen uns für die Einführung der so genannten blended mobility ein, eine Art Kombination aus Präsenz- und Online-Unterricht,“ sagt Stanimir und fügt hinzu, dass er und die anderen Mitglieder des Europäischen Studentenrates vorwiegend Online arbeiten und ihr Arbeitstag nicht geregelt ist. Außerhalb der Vollversammlungen der Europäischen Union der Studenten, die im Frühjahr und Herbst stattfinden, veranstalten ihre Mitglieder aus 45 nationalen Studentenwerken in ganz Europa eine Reihe interner Seminare und Schulungen zu verschiedenen Themen. In den meisten Fällen beziehen sie sich auf das Studentenleben und die Praxis in der Hochschulbildung aus den verschiedenen Ländern. 

„Es ist gut, dass die europäische Studentenschaft durch diese Organisation vereint ist, dass regionale Probleme gehört werden und dass die ECC bei der Lösung helfen kann“, sagt Stanimir und zitiert Beispiele für bewährte Verfahren aus Westeuropa, wo einige Länder Unterstützung für Studenten in Form von verschiedenen Stipendien geleistet haben. So etwas hat es in Osteuropa nicht gegeben. Die Studenten in den verschiedenen Ländern haben unterschiedliche Lebensbedingungen. Es kommt vor, dass die Wohnheime nicht den Standards entsprechen, doch die ECC verfügt über Mechanismen, diese Fragen bei nationalen und europäischen Institutionen auf die Tagesordnung zu stellen,“ sagt Stanimir und wünscht anlässlich des heutigen Studentenfeiertages allen ehemaligen, jetzigen und künftigen Studenten für ihre Ziele einzustehen und ihre Träume zu verwirklichen, egal was es sie kostet.

Übersetzung: Georgetta Janewa



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