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Dimitar Dimitrow enthüllt, mit welchen Augen die Welt im Laufe der Jahrhunderte die Bulgarin gesehen hat

Foto: Archiv

Der langjährige Journalist von „BBC London“ Dimitar Dimitrow, der sich selbst als „Bulgarologe“ bezeichnet, hat in Sofia sein neues Buch „Die Welt über die Bulgarin“ vorgestellt. Die mehrsprachige Ausgabe ist das erste Buch einer geplanten Reihe, die auf Texten und Illustrationen aus Büchern, Musikwerken, Postkarten und Zeitschriften basiert, in denen in der einen oder anderen Form die bulgarische Frau, ihre Fähigkeiten, ihr Aussehen und ihre Leistungen erwähnt werden. Ausgewählt wurden Veröffentlichungen aus 15 Ländern, in verschiedenen Sprachen, die einen Zeitraum von sechs Jahrhunderten umfassen. Der Untertitel des Buches lautet „Aprilaufstand. Rosen, Mode, Kunst“. Das Konzept  dafür hat Dimitrow Mitte der 1990er Jahre entworfen.

Genau wie seine bereits erschienene Reihe „Die Welt über den bulgarischen Soldaten“ soll auch diese, die den bulgarischen Frauen gewidmet ist, in Form einer Serie von 4 kleinen Büchern erscheinen.

„Das Buch beginnt mit einem Zitat und ich möchte unbedingt erwähnen, dass das gesamte Material darin von französischen, deutschen, englischen und anderen Originalquellen gescannt wurde. Und dieses Zitat bezieht sich auf das Jahr 1444, während des Feldzugs von Władysław III., der mit der für ihn vernichtenden Schlacht um Warna endete. Im besagtem französischen Buch, das im 16. Jahrhundert herausgegeben wurde, wird auch eine bulgarische Wahrsagerin namens Sekusa erwähnt, die dem walachischen König geraten haben soll, vom Feldzug Abstand zu nehmen. Er hat ihren Rat aber nicht befolgt und so nahm die Geschichte den Lauf, den wir heutzutage kennen.

Dimitar Dimitrow hat die Quellen und Unterlagen im Buch „Die Welt über die Bulgarin“ selbst ausgesucht. Seine guten Sprachkenntnisse in Französisch, Deutsch, Englisch und sogar Schwedisch waren ihm bei der Suche und Übersetzung eines Großteils der Texte von großem Nutzen.

„Ich werde ein sehr interessantes Material erwähnen - in einer französischen Zeitschrift zum Thema Haushalt von 1890 habe ich zwei Seiten über die bulgarische Stickerei gefunden, in dem die zu vollführenden Stiche beschrieben sind. Das hat mich mit Hochachtung für die Talente der bulgarischen Frauen beim Umgang mit der Nadel erfüllt. Es gibt eine sehr interessante Titelseite einer dänischen Zeitschrift aus dem Jahr 1877, d.h. während des Russisch-Türkischen Krieges, die anstelle von Illustrationen aus dem Krieg eine Zeichnung von einer Rosenernte in Bulgarien veröffentlicht hat und den Schipka-Gipfel erwähnt. In einer anderen dänischen Familienzeitschrift aus dem Jahr 1890 wird auf der Titelseite eine Kamm-Werkstatt gezeigt. Dort sind Männer zu sehen, die aus Horn, das wahrscheinlich von Büffeln oder Ochsen stammt, Frauenkämme herstellen. In der englischen Zeitschrift „Graphic“ aus dem Jahr 1877 ist eine Goldschmiedewerkstatt abgebildet, in der Formen für Damenschmuck hergestellt werden“, erläutert Dimitar Dimitrow.

Der Journalist erzählt auch voller Stolz von den von ihm entdeckten Musikkompositionen, die den Frauen in unserem Land gewidmet sind. Eine stammt aus dem Jahr 1909 von einem französischen Komponisten und trägt den Titel „Die Bulgarin“. Dimitar Dimitrow träumt davon, , eines Tages möglichst viele ähnliche Werke zu sammeln und in einem geschichtsträchtigen Konzert zum Leben zu erwecken.

Und während der Anfang des ersten Buches der Reihe „Die Welt über die Bulgarin“ ein Zitat aus dem 16. Jahrhundert ist, liegt sein Finale in der Gegenwart.

„Auf den letzten Seiten habe ich im Kapitel „Kunst“ die Schauspielerin Maria Bakalowa mit einbezogen“, sagte Dimitar Dimitrow.

In den nächsten Büchern aus der Reihe will er zeigen, wie sich die Stellung der Bulgarin in Familie und Gesellschaft im Laufe der Jahre laut internationalen Quellen verändert hat.

Zusammengestellt von: Wessela Krastewa, nach einem Interview von  Mariana Gantchewa, BNR-Inlandsprogramm „Christo Botew“

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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