Russlands Krieg gegen die benachbarte Ukraine dauert bereits zwei Wochen an. Der Konflikt, der am 24. Februar ausbrach, hat mehr als 1,5 Millionen ukrainische Bürger gezwungen, in benachbarten und weiter entfernten europäischen Ländern Zuflucht zu suchen und dort ein neues Leben anzufangen. Unter diesen Ländern ist auch Bulgarien. Inzwischen haben hier ukrainische Babys das Licht der Welt erblickt.
Oft kommen Frauen mit mehreren Kindern, eigenen und fremden, an, um dem Schrecken des Krieges zu entfliehen. Die Kinder sind psychisch traumatisiert. Sie können ihre Ängste nicht ertragen oder ausdrücken, erklärt Swetlana Tarabanowa vom „Frauenkonsortium Ukraine“.
Hunderte Bulgaren bieten den Müttern und Kindern aus der Ukraine Hilfe, Fürsorge und Unterkunft an. Psychologen sind der Ansicht, dass es in erster Linie sehr wichtig ist, den Kindern Zugang zur Bildung zu verschaffen, um ein Stück Normalität in ihren Alltag zu bringen.
Das bulgarische Bildungsministerium bemüht sich um die Integration von Kindern aus der Ukraine in unserem Bildungssystem. In einem Interview für Nova TV erläuterte Bildungsminister Nikolaj Denkow die Schritte, die ukrainische Bürger unternehmen müssen, um ihren langfristigen Aufenthalt in Bulgarien sowie die Ausbildung ihrer Kinder im schulpflichtigen Alter zu regeln.
„Die in Bulgarien ankommenden Flüchtlinge können bereits bei ihrer Ankunft an der Grenze oder später mit Hilfe der Flüchtlingsagentur und des Innenministeriums den Flüchtling- oder den humanitären Status beantragen. Nach einer kurzen Einsicht durch die Dienste, und mit dem Erwerb dieses Status haben sie das Recht, die Zulassung ihrer Kinder zur Schule zu beantragen“, erklärte der Bildungsminister und fügte hinzu, dass Kinder, deren Eltern die doppelte Staatsbürgerschaft haben, ohne jegliche Verfahren direkt Zugang zu Bildungseinrichtungen erhalten.
Kinder, die im Kriegsgebiet verbleiben
In einer Ansprache an die britischen Abgeordneten gab der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekannt, dass bereits mehr als 50 Kinder dem Krieg in der Ukraine zum Opfer gefallen seien. Nach Angaben von UNICEF schweben 7,5 Millionen Kinder durch die Kampfhandlungen in der Ukraine in Lebensgefahr. Mehr als 800.000 Kinder haben das Land bereits verlassen.
„Wir müssen alle Kinder in der Ukraine schützen, sie brauchen Frieden“, sagte Catherine Russell, die Geschäftsführerin der Organisation. Auch die Aktion der bulgarischen Nichtregierungsorganisation „National Network for Children“, die ein halbes Jahr andauern wird, will den ukrainischen Kindern helfen. Die gesammelten Gelder werden an zwei ukrainische Organisationen gespendet - "Partnerschaft für jedes Kind" und "Frauenkonsortium der Ukraine", die vor Ort arbeiten und entscheiden werden, wofür es verwendet werden wird. „Jeder, der möchte, kann online spenden“, informierte der Geschäftsführer der bulgarischen NGO, Georgi Bogdanow, in einem Interview für den BNR.
Ein Beweis dafür, dass Empathie, Menschlichkeit und der Wunsch, anderen zu helfen, keine von Geschlecht, Rasse oder Nationalität gesetzten Grenzen kennt, ist die Kampagne „Vereint für den Frieden“ des Vereins „Rat der Flüchtlingsfrauen in Bulgarien“. Die Vorsitzende des Rates, die Irakerin Linda Awanis, appellierte an alle, warme Kleidung, Hygieneartikel oder Geld zu spenden, um Lebensmittelgutscheine für die Bedürftigen zu kaufen.
„Die Spenden können direkt oder per Kurier zum Büro der Organisation in Sofia in der Exarch-Josif-Str. 95 gebracht werden. Das Verteilungslager für humanitäre Hilfe ist jeden Dienstag und Donnerstag geöffnet und befindet sich in der Iskar Str. 51 in Sofia“, fügt Linda hinzu.
Für Online-Spenden: https://nmd.bg/en/
Redaktion: Joan Kolev
Übersetzung: Georgetta Janewa
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