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Blickpunkt Balkan

Albanischer Ministerpräsident pessimistisch hinsichtlich Aufnahme von EU-Beitrittsgesprächen

Der albanische Premierminister Edi Rama sagte, er erwarte nicht, dass der EU-Gipfel Ende Juni den Weg für Albanien ebne, um Beitrittsgespräche aufzunehmen. Auf die Frage der US-amerikanischen Tageszeitung Politico, ob einer der EU-Führungspolitiker angedeutet habe, dass die Gespräche bald beginnen könnten, antwortete Rama: „Was für Zeichen könnten sie geben? Es geht nicht um sie. Es geht wieder um Bulgarien. Sie alle stimmen zu, alle unterstützen, alle denken, dass dies geschehen sollte, und dass es schon hätte passieren müssen. Aber ihre Manövrierfähigkeit ist durch Bulgarien begrenzt. Sie (Sofia und Skopje) sind in eine Spirale geraten. Und aus dieser Spirale ist es sehr, sehr schwer, wieder herauszukommen. Wenn im Juni nichts passiert, werden wir verlangen, dass wir im EU-Beitrittsprozess von Nordmazedonien abgetrennt werden“, sagte Rama.

Ironische Bemerkung bereitet mazedonischem Ministerpräsidenten Probleme

In Skopje ist ein politischer Skandal darüber ausgebrochen, ob die Reaktion von Ministerpräsident Dimitar Kovačevski auf den Scherz des albanischen Ministerpräsidenten Edi Rama gegenüber Bundeskanzler Olaf Scholz angemessen war, berichtete BTA. Bei einem Treffen des Südosteuropäischen Kooperationsprozesses in Thessaloniki nannte Rama Kovačevski „Premierminister eines künftigen Westbulgariens“, was von den Anwesenden mit einem Lächeln beantwortet wurde. In einem Interview in albanischer Sprache für TV21 sagte der mazedonische Außenminister Bujar Osmani, dass sich Edi Rama während der Debatte auf dem Gipfel in Thessaloniki äußerst kritisch gegenüber Bulgarien geäußert habe und mit seinen Worte das bulgarische Veto ironisiert hätte. „Tatsächlich hat er Dinge gesagt, die wir nicht sagen können, weil wir den Prozess (der Verhandlungen) am Leben erhalten müssen“, sagte Osmani.

Türkei will landwirtschaftliche Flächen im Ausland pachten

Die türkischen Behörden verhandeln mit zehn Ländern, darunter der Ukraine, über die Pachtung von landwirtschaftlichen Flächen, berichtete die Zeitung Hürriyet. Es ist geplant, im Ausland Pflanzen anzubauen, die aus klimatischen oder anderen Gründen in der Türkei nur schwer oder gar nicht produziert werden können. Auch mit lateinamerikanischen und afrikanischen Ländern laufen entsprechende Verhandlungen. Die Rede ist vom Anbau von Sonnenblumen, Mais, Zuckerrohr, Ananas, Mango, Avocado und anderen Kulturen.

Griechenland importiert Weizen über Bulgarien und Rumänien

Griechenland ist auf die Reduzierung der Getreideexporte aus der Ukraine und Russland vorbereitet und wird für ausreichende Mengen sorgen. Die Behörden in Athen haben die Bürger aufgefordert, sich nicht übermäßig mit Lebensmitteln einzudecken. In Griechenland bestehe keine Gefahr einer Lebensmittelkrise, sagte Landwirtschaftsminister Georgios Georgantas. Athen habe die Getreideimporte aus der Ukraine und Russland durch eine Einfuhr aus anderen Ländern ersetzt. „Glücklicherweise grenzen wir an Bulgarien und Rumänien und es gibt eine Transportmöglichkeit für Getreide sowohl auf dem See-, als auch auf dem Landweg“, sagte Georgantas. Er wies darauf hin, dass der hohe Preis gleichermaßen für Händler und Verbraucher ein Problem darstellt. Die Preiserhöhung beträgt zwischen 36 auf 70 Prozent. Aus diesem Grund bestehe die Opposition darauf, unverzüglich eine Obergrenze für die Lebensmittelpreise zu setzen, berichtet die BNR-Korrespondentin in Athen, Katja Peewa.

Slowenien beseitigt Grenzbarrieren gegen illegale Migration

Die EU verzeichnete im Mai einen doppelten Anstieg der illegalen Migration durch den Westbalkan in die Gemeinschaft, berichtete die europäische Grenzschutzagentur FRONTEX. Seit Anfang 2022 sind 40.675 illegale Migranten über den Westbalkan in die EU eingereist. Vor diesem Hintergrund sagte der slowenische Ministerpräsident Robert Golob, das Land werde den Schutzzaun entlang der Grenze zu Kroatien entfernen. Während der Migrantenkrise 2015/16, als mehr als eine halbe Million Migranten durch Slowenien nach Italien und Österreich kamen, errichtete Ljubljana etwa 200 Kilometer Draht- und Plattenzäune entlang der Grenze zu Kroatien. „Der Drahtzaun hat sein erklärtes Ziel, wen auch immer davon abzuhalten, unsere Grenze zu überqueren, nicht erfüllt, und ist zudem gefährlich und unmenschlich“, wurde Golob von AFP zitiert.

Zusammengestellt: Iwo Iwanow

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: EPA/BGNES, republika.mk, hurriyetdailynews.com, ekathimerini.com, reuters.com

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