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2022 geht mit reichen Funden der Archäologen zu Ende

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Funde aus Achtopol
Foto: Nationales Geschichtsmuseum

Die abgeschlossene Archäologische Saison 2022 erwies sich trotz Zeitmangel und unzureichender Finanzierung als äußerst erfolgreich. Nach Angaben des Nationalen Geschichtsmuseums liefern die neuesten Entdeckungen, die fast alle archäologischen Perioden von der Vorgeschichte bis zum Mittelalter umfassen, äußerst wertvolle Informationen über das Leben der Menschen in den heutigen bulgarischen Gebieten.

Dank der durchgeführten archäologischen Feldforschung mit finanzieller Unterstützung des Nationalen Geschichtsmuseums und des Kulturministeriums sowie Mitteln aus dem Programm „Kultur“ der Gemeindeverwaltung Sofias, örtlicher Gemeinden und privater Spender wurden an insgesamt sechzehn Ausgrabungsorten über 500 Funde gemacht.

Mittelalterliches Johannis-Kloster bei Achtopol

Von den Rhodopen über dem Sakar-Gebirge bis zur Schwarzmeerküste, einschließlich der Gebirge Witoscha und Plana sowie der Thrakischen Tiefebene, umfassen die untersuchten Stätten Siedlungs- und Grabhügel, antike und mittelalterliche Festungen und Siedlungen. Zu den interessantesten Ausgrabungsorten gehören der sogenannte „versteckte Grabhügel“ in der Nähe des Dorfes Poroj, das mittelalterliche Kloster Achtopol, die Festungen Ljutitza, Bukelon, Kaljata und Kokaljanski Urwitsch.

In der Nähe des Dorfes Poroj bei Pomorie beispielsweise wurden viele verschiedene Keramikgefäße, Werkzeuge aus Feuerstein und Knochen sowie Schmuck und Kleinplastiken gefunden. Unter den reichhaltigen Funden des Siedlungshügels sticht eine interessante Kette aus Knochenperlen aus der Stein-Kupfer-Zeit hervor.

Fund aus der Festung bei Rawadinowo

Auch in diesem Jahr erwiesen sich die fortgesetzten archäologischen Grabungen in der antiken Festung bei Rawadinowo in Ostbulgarien als äußerst erfolgreich für die Forscher, die im Zeitraum 2017-2022 Beweise für ein gut befestigtes Objekt fanden, das auf dem Territorium der altgriechischen Kolonie Apollonia Pontica existierte. Unter den Funden sind Amphoren aus Thasos und seinem Kulturgebiet, aus Chios, Mendae und Milet, die in die erste Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. bis zum 3. Jahrhundert v. Chr. datiert werden.

Münzen aus Rawadinowo

Ferner zählen die archäologischen Unterwassergrabungen in den Gewässern der Schwarzmeerstadt Burgas und seiner Umgebung zu den wissenschaftlichen Highlights des Jahres.

Was die nördliche Schwarzmeerküste betrifft, so haben die im Sommer dieses Jahres durchgeführten archäologischen Untersuchungen der mittelalterlichen Hauptstadt des Dobrudscha-Despotats Kaliakra bewiesen, dass sie ein unersetzlicher Teil des reichen kulturellen Erbes unseres Landes ist.

Ein weiteres interessantes Highlight des archäologischen Grabungsjahres 2022 sind die Funde in den Ostrhodopen, die bei den fortgeführten Untersuchungen der spätantiken und mittelalterlichen Festung im Gebiet „Balak Dere“ in der Region der Stadt Iwajlowgrad, ans Tageslicht kamen. Die Entdeckungen umfassen ein Bronzegefäß für religiöse Rituale (Patera), eine rundbauchige Tonlampe und eine Bronzemünze des Kaisers Probus (276-282) sowie drei Münzen aus dem 5 Jahrhundert, was darauf hindeutet, dass die Festung erst zu Beginn des 5. Jahrhunderts errichtet worden ist.


All diese Funde sind noch bis Ende März 2023 in der Ausstellung „Antike Funde – Neuentdeckungen – Archäologische Ausgrabungen 2022“ im Nationalen Geschichtsmuseum in Sofia zu sehen.

Redaktion: Darina Grigorowa
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
Fotos: Nationales Geschichtsmuseum



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