Ein originelles Monospektakel, das vor kurzem in Rom präsentiert wurde, stellt zwei Frauen in den Mittelpunkt, die Vertreterinnen unterschiedlicher Generationen und Nationalitäten sind, deren Lebensgeschichten uns aber auch heute ans Herz gehen.
Das „Kriegstagebuch“ war buchstäblich eine Eingebung“, sagte Silvia Stanoewa. Die Schauspielerin wird nie den 12. Oktober 2021 vergessen, als sie vor einem Auftritt spontan einen Text auf ein Blatt Papier niederschrieb, um ihre Fantasie zu beflügeln.
„Vor mir erschien die Gestalt einer Frau, die fieberhaft durch einen Park wandelt und im Dunkeln Proviant versteckt“, erinnert sie sich. „Dann tauchte vor meinem geistigen Auge auch das Bild eines Mannes auf und allmählich alles rückte an seinen rechten Platz. Die Handlung dreht sich um das die persönliche Geschichte von Helena Mosier, die während des Zweiten Weltkriegs im von den Nazis besetzten Paris lebte. Ihre Geschichte ist mit dem Leben einer zeitgenössischen Elena verwoben, einer Schriftstellerin, die nach einem persönlichen Trauma des Verlassenseins anfängt, ihr Leben in einem Buch zu beschreiben. Elena Panajotowa findet die Aufzeichnungen ihrer Vorgängerin bei einem Hausverkauf in Rotterdam“, erläutert Silvia Stanoewa.
In ihrem Monospektakel zeigt sie das facettenreiche Wesen des Krieges, der wie ein Monster mit zahlreichen Tentakeln auf verschiedenen Ebenen in das menschliche Leben eingreift. „Der Krieg ist in uns, der Krieg ist auch um uns herum - wenn man kämpfen muss, manchmal sogar um seine Existenz“, so Silvia Stanoewa und weiter:
„Das wichtigste Thema ist die Art und Weise, wie der Krieg uns verändert, welche Rolle wir Frauen in dieser Situation spielen. Aber das Thema, das mich damals am meisten beschäftigte, war die Frage, wie wir das Leben unterstützen können. Weil wir Verantwortung für das Leben tragen. Wir sind nicht auf die Welt gekommen, nur um für den Augenblick zu leben, wie das jetzt modern ist, sondern vielleicht auch, um etwas zu hinterlassen. Und dann gibt noch ein wichtiges Thema: Freiheit ist nicht etwas, was uns jemand schenken wird. Tag für Tag müssen wir, selbst in scheinbar friedlichen und geregelten Ländern, Kämpfe austragen, um unser Dasein zu bekräftigen.“
Als Silvia Stanoewa den Text für ihr Monospektakel schrieb, war der Krieg in der Ukraine noch nicht ausgebrochen. Heute, sagt sie, ist die Analogie unausweichlich. Aus diesem Grund gibt es die heutige Elena der Ukraine, ähnlich der Pariser Helena aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
„In Kriegszeiten gibt es sicherlich unterschiedliche Helenas“, meint Silvia Stanoewa. „Was diese beiden Frauen verbindet, ist ihr Patriotismus, ihr Gefühl für Ehre, Stolz, Pflicht und Mission. Es kommt zu einer großen Erleuchtung – man wird sich seiner selbst bewusst und entdeckt seine Mission zu schützen.“
Silvia Stanoewa lebt seit neun Monaten in Rom. Demnächst wird sie dem bulgarischen Publikum ihr „Kriegstagebuch“ vorstellen. In der Zwischenzeit nimmt sie an Castings teil, um ihren Traum zu verwirklichen und sich in Italien einen Namen zu machen.
„Das ist mein Kampf - ich möchte mich als Schauspielerin realisieren. Und ich möchte besser werden - als Mensch und als Künstlerin“, sagte Silvia Stanoewa abschließend.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Privatarchiv
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