Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Beeindruckende Privatsammlung von Haushaltsgegenständen im Regionalen Geschichtsmuseum in Stara Sagora zu sehen

10
Foto: Atanas Zhekow

Traditionelle Frauentrachten und verschiedene Gegenstände aus dem Leben der Bulgaren vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts schmückten die Säle des Regionalen Geschichtsmuseums in Stara Sagora. Die Exponate sind Teil der Ausstellung „Meine ethnografische Welt. Gesammelt und aufbewahrt für die Generationen von Rumjana Mechandowa“, die bis zum 2. Mai 2023 zu sehen sein wird.

„Ausgestellt sind vor allem Volkstrachten aus den einzelnen Regionen Bulgariens, darunter viele Schürzen mit verschiedenen geometrischen, pflanzlichen und tierischen Ornamenten, diverse Handtücher - für das Einwickeln des Teigs, die Aussteuer und solche, die zu besonderen Feierlichkeiten wie Verlobungen, Hochzeiten und anderen an die Gäste verschenkt wurden“, erzählt Rumjana Mechandowa in einem Interview mit Dessislawa Semkowska von Radio Bulgarien. „Ausgestellt sind Bilder, gewebte Kissen und hölzerne Weinbehälter mit Darstellungen von Blumen oder den Bildnissen von Heroen aus der bulgarischen Wiedergeburtszeit Christo Botew, Wassil Lewski, Georgi Sawa Rakowski.“

Die Farbenpracht der in Handarbeit gefertigten Elemente der Frauentracht werden durch den zauberhaften Schmuck ergänzt – ein Ausdruck der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Familie, Alter oder sozialen Stellung der bulgarischen Frau in der Gesellschaft. Ein bemerkenswerter Bestandteil der Kleidung der Frauen von damals waren die Gürtelschnallen und die hängenden Ornamente in Form von Münzen, die an Schnüren aufgereiht, an Ohrringen und Gürteln befestigt wurden und im Volksmund Pendari genannt werden.

Die große Meisterschaft der Töpfermeister kommt in der Ausstellung auch nicht zu kurz, denn keramische Gefäße gehören zur großen Leidenschaft von Rumjana Mechandowa.

„Ich habe 30 Gegenstände ausgestellt, die äußerst selten sind und selbst in Museen nicht gesehen werden können“, sagt Rumjana Mechandowa. Die Ausstellung im Regionalen Geschichtsmuseum in Stara Sagora zeigt nur einen kleinen Teil ihrer reichen Sammlung von alten authentischen Gegenständen, die von talentierten bulgarischen Händen geschaffen wurden und die sie seit mehr als 40 Jahren liebevoll zusammengetragen hat. Rumjana Mechandowa ist wahrscheinlich die Besitzerin der größten Privatsammlung von Haushaltsgegenständen in Bulgarien.

„Ich weiß nicht, was mich inspiriert hat, diese Sammlung zu zeigen“, gibt Rumjana Mechandowa zu. „Vielleicht ist mir einfach irgendwann klar geworden, dass dieser unglaubliche nationale Reichtum mit den Menschen geteilt werden sollte. Das ist eine Schönheit und eine Erinnerung an unsere Vorfahren, die ich nicht nur für mich behalten sollte. Jeder Bulgare, der unsere Geschichte und die alte Lebensweise liebt, sollte diese Gegenstände sehen. Sie werden vielleicht einige Herzen berühren, so dass die Menschen erkennen, dass sie stolz auf unsere Vorfahren und das von ihnen Geschaffene sein können.“

Die Fotos wurden von Rumjana Mechandowa und dem Regionalеn Geschichtsmuseum in Stara Sagora zur Verfügung gestellt, Fotograf: Atanas Zhekow

Übersetzung: Geotgetta Janewa




Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Maskenspiele im Dorf Turija

Das am Fuße des Balkangebirges gelegene Dorf Turija empfängt über 1.000 Teilnehmer an den Maskeradespielen „Alte Männer in Turija“. An der diesjährigen Ausgabe des Festes am 30. März nehmen 28 Kukeri-Gruppen aus ganz Bulgarien teil. Jedes..

veröffentlicht am 30.03.24 um 11:05

Martenizi - ein Symbol der Hoffnung auf das Gute, das bevorsteht

Die Marteniza ist eines der Symbole Bulgariens - sie gilt als Vorbote des Frühlings und steht für das  Vertreiben der Finsternis . Jedes Jahr hängen sich unsere Landsleute, egal wo sie sich in der Welt auch befinden mögen, am 1. März die..

aktualisiert am 01.03.24 um 16:50

Kinder häckeln Martenizi im Museum "Achinora" in Kasanlak

Am Wochenende können die Kinder von Kasanlak an einem Marteniza-Workshop teilnehme n, der vom neuesten Museum in Kazanlak "Achinora", einer Filiale der Städtischen Kunstgalerie, organisiert wird.  "Wir sind sicher, dass viele Kinder in Kasanlak den..

veröffentlicht am 24.02.24 um 10:05