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Der Fluss Jantra erzählt Geschichten: Kajakfahren zwischen Felswundern und grünen Tunneln

Foto: Weneta Nikolowa

Der Fluss Jantra entspringt im Balkangebirge auf 1.220 Metern Höhe und schlängelt sich in Richtung Norden durch malerische Täler und Schluchten, wobei er die Städte Gabrowo und Weliko Tarnowo durchquert. Kurz vor seiner Mündung in die Donau, in der Gegend der Dörfer Beljanowo und Nowgrad, formt der Fluss wie ein begabter Bildhauer vor unseren Augen Mäander und eine tiefe Schlucht voller Höhlen und unzugänglicher Felsspalten.

Der Ort ist ein Magnet für Naturliebhaber, Fotografen und Kajakfans aus ganz Bulgarien. Die Kajaksaison endet erst Mitte Dezember und beginnt mit Gruppen von Enthusiasten, die den Fluss schon im Januar hinunterfahren.

„Im Spätherbst und Winter kann man sehr große Vogelschwärme sehen, darunter Pelikane, und über dem Wasser liegen Nebelschwaden, was sehr schön ist“, erzählte Sascho Popow, Vorsitzender der Tourismusgesellschaft „Prista“, die Kajakausflüge in der Gegend organisiert.

Sascho Popowweist eine Gruppe von Anfängern ein

„Wir machen eine Einweisung, die Leute steigen in die Boote und fahren los. Der Fluss ist schön, gemütlich. Er umhüllt die Menschen mit seiner Atmosphäre und sie fühlen sich als Teil der Landschaft, des ganzen Reichtums ringsum... Auf beiden Seiten gibt es Bäume und man befindet sich wie in einem grünen Tunnel. Man fällt in eine isolierte Welt mit vielen Vögeln und Tieren und versinkt in der Natur. In der Nähe gibt es vielleicht Siedlungen, Straßen, aber man sieht und hört sie nicht. Und wir bewegen uns nur auf dieser grünen Straße, die Jantra heißt“, fügte Sascho Popow hinzu.

Die Flussrouten sind unterschiedlich lang. Die kürzeste Route beginnt im Dorf Beljanowo. Die Route ist etwa 8 km lang und führt im letzten Abschnitt in die relativ ruhigen Gewässer der Donau mit dem letzten Halt im Dorf Kriwina. Die beliebteste Route ist jedoch eine zweitägige Tour, deren Ausgangspunkt die berühmte Brücke “KoljoFitscheto” in der Stadt Bjala ist. Unterwegs kann man im Dorf Beljanovo übernachten.

Die Brücke von KoljoFitscheto in der Stadt Bjala, von wo aus die zweitägige Wasserroute startet

„Interessanterweise gibt es in diesem Teil des Jantra-Flusses hohe Felsen an einem Ufer, die bis zu 40-50 Meter hoch sind. Diese Felsen, die eine Felswand bilden, sind direkt ins Wasser „eingebettet“. Wir fahren mit unseren Booten an ihrem Fuß vorbei. Diese Felsen sind aus Kalkstein und wurden vom Wasser erodiert. Sie haben eine interessante Struktur, sie haben Höhlen... Und in einige dieser Höhlen haben Einsiedlermönche im Mittelalter Felszellen gehauen. Es gab Felsenkirchen und Felsenklöster. Sie sind schwer zugänglich, man braucht eine Bergsteigerausrüstung, um zu ihnen zu gelangen. Aber in der Nähe des Dorfes Beljanowo kann man eine Felsenkirche aus dem 12. Jahrhundert sehen, die für touristische Zwecke ausgebaut wurde“, erzählte Sascho Popow.

Touristen aus ganz Bulgarien und neuerdings auch Ausländer, die die paradiesische Schönheit dieses wenig bekannten Ortes erleben wollen, wenden sich an das Tourismusunternehmen „Prista“. „Wir haben unsere eigenen Boote, Paddel, Schwimmwesten und - was am wichtigsten ist - Betreuer und Kapitäne - Leute mit dem Recht zum Führen, die Gruppen mit Kajaks leiten können“, sagte Sascho Popow und fügte hinzu:

„Wir haben sportliche und touristische Aktivitäten, die mit Rudern zu tun haben. Wir haben wunderschöne Landschaften wie auf den Gemälden der Impressionisten. Wir haben Geschichte - in Form von Mönchsklöstern in den Felsen. Wir haben Ornithologie, denn das Grün auf beiden Seiten des Flusses lockt viele Wasservögel an. Es gibt auch Legenden über riesige Fische, die im Fluss leben. Genau dort, wo der Felsen das Wasser erreicht, gibt es Unterwasserhöhlen, in denen sich früher riesige Welse versteckten“, sagte Sascho Popow zum Schluss.


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Übersetzung: Antonia Iliewa

Redaktion: Rossiza Radulowa

Fotos: Weneta Nikolowa



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