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Der soziale Anschluss – Priorität in der Kohäsionspolitik der EU

Foto: Архив
Bulgarien wird über mehr als 10 Milliarden Euro aus den EU-Fonds in der nächsten Programmperiode 2014 – 2020 verfügen. Fast 1,8 Milliarden Euro davon kommen aus dem Europäischen Sozialfonds. Davon werden die Maßnahmen für die Integration der Menschen in sozial benachteiligter Stellung finanziert.

Nach Angaben des Ministers für die Verwaltung der Mittel aus den EU-Fonds, Tomislaw Dontschew, werden das nicht die einzigen Mittel sein, die für die soziale Integration vorgesehen sind. Ein weiterer Teil davon kommt aus dem EU-Fonds für regionale Entwicklung. Der Anschluss der sozialschwachen Gruppen ist eine Priorität der europäischen Kohäsionspolitik bis 2020. Bis Anfang nächsten Jahres muss unser Land mit der Planung der Maßnahmen auf diesem Gebiet fertig sein.

Laut Minister Dontschew wird der soziale Anschluss der Randgruppen einige Schwerpunkte haben. „Das sind vor allem Beschäftigungsstrategien für Dauerarbeitslose, Unterstützung der Mobilität der Arbeitskräfte, Förderung der sozialen Integration und Armutsbekämpfung sowie Zugang zu sozialen und Gesundheitsdienstleistungen“, so Tomislaw Dontschew. „Es sollen auch eine Reduzierung der Zahl der vorzeitigen Schulabgänger und eine Förderung des Zugangs zu Kindergarten- und Schulplätzen erreicht werden.


Foto:BGNES

Wie der Minister für die Verwaltung der EU-Mittel betonte, betreffe die soziale Integration nicht nur die Angehörigen der ethnischen Minderheiten, sondern auch der Randgruppen unserer Gesellschaft. „Wir bereiten die Maßnahmen für alle sozialschwachen Gruppen vor und konzentrieren uns gezielt auf die Minderheit der Roma in Bulgarien“, erklärte er. Der Minister ist davon überzeugt, dass man die EU-Mittel integriert verwenden soll. Für die soziale Integration bedeutet das, dass die Menschen an erster Stelle kommen. Alle Infrastrukturprojekte, die Sanierung von öffentlichen Gebäuden, die Bildungsmaßnahmen u.a., all das soll im Interesse der Bürger sein, die davon profitieren und ein besseres Leben haben sollen. Das ist das Endziel aller Investitionen, ist Tomislaw Dontschew überzeugt.

Die langfristige Wirkung dieser Maßnahmen kann nur durch den s.g. Mix aus Investitionen erreicht werden, die in mehreren Bereichen parallel realisiert werden. Die Hauptmittel kommen aus dem EU-Sozialfonds, aber man soll sich nicht darauf beschränken. Daher soll eben die integrierte Anwendung der Investitionen im Mittelpunkt der nächsten Programmperiode bis 2020 sein. Man muss einen Weg finden, um die Projekte im Bereich der Infrastruktur, der Bildung und im Sozialwesen miteinander zu verbinden. Nur so können wir unsere Leistungen auf Dauer verbessern. So wie die Vorsitzende des Ausschusses für regionale Entwicklung im Europäischen Parlament Danuta Hübner gesagt hat: „Es ist schön neue Straßen in Bulgarien zu bauen, aber wenn man nur das tut, kann passieren, dass die jungen Menschen das Land eben durch diesen schönen Straßen verlassen“. Daher ist laut Minister Dontschew auch sehr wichtig, nicht nur alle Mittel abzurufen, sondern auch die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, damit die jungen Menschen auch hier bleiben. „Denn davon, was wir heute planen, hängen auch die künftigen Investitionen und die Entwicklung der bisher durchgeführten Projekte“, so Minister Dontschew.

Alle Projekte müssen dabei völlig transparent und klar argumentiert sein, weil man von enormen Mengen an Mitteln spricht, die für die Durchführung der Reformen in Bulgarien entscheidend sind. Die Beteiligung der NGOs und der Bürger daran sei nach Meinung von Minister Dontschew von großer Bedeutung, besonders im sozialen Bereich, weil der der Wichtigste für das Wohl der Menschen sei.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Tatjana Obretenowa


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