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Hohes Wirtschaftswachstum trotz der Kritik aus Brüssel

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In dieser Woche sind die endgültigen Angaben über das Wirtschaftswachstum in Bulgarien im vergangenen Jahr veröffentlicht worden. Zuvor hatte die EU-Kommission in ihrem Jahresbericht zur Wirtschaftslage Bulgarien analysiert und kritisiert. Beide Papiere scheinen, aneinander vorbeizureden.

Den statistischen Angaben aus Sofia zufolge ist die bulgarische Wirtschaft 2015 um die rekordverdächtigen 3 Prozent gewachsen, was seit sieben Jahren nicht mehr der Fall gewesen ist. Damit reiht sich Bulgarien neben den zehn EU-Ländern, die das höchste Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr verbucht haben. Diese Zahl sagt auch aus, dass das Geschäftsklima in Bulgarien offensichtlich gut ist. Noch eine Zahl bestätigt es – seit sechs Jahren sind die ausländischen Investitionen in Bulgarien nicht so schnell gestiegen, wie 2015.

Ganz anders sieht es aber Brüssel.Die Kritik aus der Kommission lässt sich nicht übersehen. Neben den berechtigt eingekreisten Mängeln in der Justiz mahnt die EU auch die Wirtschaftslage Bulgariens. Positiv sei, dass die Schuldenkrise überwunden sei, die Wirtschaft des Landes wachse jedoch viel zu langsam, heißt es im Jahresbericht über die Wirtschaftslage in der EU. An eine kontinuierlich steigende Wirtschaftsleistung sei in Bulgarien nicht zu denken, was auch eine dauerhafte Verbesserung des Lebens der Menschen im Land ausschließe.

Die Wahrheit liegt meistens irgendwo in der Mitte. So haben sowohl die bulgarischen Statistiker, als auch die Analysten der EU-Kommission Recht. Die heimische Wirtschaft ist in der Tat gewachsen, wie auch die ausländischen Investitionen. Das heißt aber noch lange nicht, dass das Geschäftsklima in Bulgarien sorgenloses Unternehmertum garantiert. Da reicht es nur aus, die fehlende Rechtsicherheit zu nennen. Die EU wäre sicherlich gut beraten, wenn sie statt konterproduktive Jahresberichte in Auftrag gibt, ihren Mitgliedsländern konkrete Hilfeleistung anbietet, wie sie ihre Schwierigkeiten überwinden. Das wäre im Interesse der gesamten Europäischen Union.

Deutsche Fassung: Vessela Vladkova




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