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COVID-19 in Bulgarien: Tag 47

Foto: pixabay


Verhältnis von Männern und Frauen mit COVID-19 fast gleich

1097 mit COVID-19 infizierte Personen, bestätigte der nationale Stab für das Coronavirus. Am 23. April wurden 16 neue Fälle festgestellt. 270 Patienten sind in ärztlicher Behandlung, 37 auf Intensivstationen.
Inzwischen sind auch 95 Mediziner mit COVID-19 infiziert.
Lange Zeit gab es deutlich mehr infizierte Männer als Frauen. In der Zwischenzeit ist das Verhältnis fast gleich – 551 Männer gegenüber 546 Frauen. 
52 Patienten mit COVID-19 sind verstorben. 190 Patienten wurden 
geheilt.

Plasmaspender für Covid-19-Behandlung gesucht

Die Behandlung von Patienten mit COVID-19 mit Antikörpern aus Blutplasma genesener Patienten sei nicht so einfach sei. Um eine Blutplasmabank zu bilden seien zwischen 2.500 und 5.000 Spender notwendig. Angesichts der Zahl geheilter Patienten in Bulgarien sei dies unmöglich, betonte Leiter des Nationalen Krisenstabs zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung Prof. Wenzislaw Mutaftschijski. Die Gesundheitsbehörden würden jedoch auch diese Möglichkeit der Behandlung nicht unbeachtet lassen.

4 Millionen Infizierte für kollektive Immunität in Bulgarien notwendig

„In Bulgarien wurden bereits etwas mehr als 300.000 Menschen mit dem Coronavirus konfrontiert. Damit sich jedoch eine kollektive Immunität herausbildet, müssen mehr als 70 Prozent der Bevölkerung in Kontakt mit Covid-19 kommen, was auf die Einwohnerzahl aufgerechnet rund 4 Millionen Bürger ergibt.“ Diese Meinung vertrat Dozent Dr. Atanas Mangarow, Leiter der Kinderklinik des Sofioter Krankenhauses für Infektionskrankheiten, in einem Interview für den BNR. Der Experte ist der Ansicht, dass es in Bezug auf die Verbreitung des Coronavirus in Bulgarien zu einem weiteren Boom kommen könnte, sobald die Einschränkungsmaßnahmen gelockert werden.

Borissow: Alle Ärzte sollten über Schutzkleidung verfügen

Premier Bojko Borissow und der Leiter des Nationalen Krisenstabs zur Coronavirus-Prävention und -Bekämpfung General Prof. Wenzislaw Mutaftschijski haben eine Fabrik für die Herstellung von High-Tech-Schutzkleidung in Sofia besucht. Der Besuch wurde live auf der Facebook-Seite des Premierministers übertragen.
Das bulgarische Unternehmen „Apolo“ verfügt über eigene Nähfabriken, ein Entwicklungszentrum und eine Logistikbasis. Damit die Schutzkleidung bequem und sicher ist, werden jährlich als 2.000 Labortests vorgenommen. Das Unternehmen produziert derzeit 2.000 Kleidungsstücke pro Tag. „Ich möchte keine Ärzte ohne Schutzkleidung haben“, betonte der Premierminister.

Bulgarische Industrie passt sich den neuen Bedingungen an

In weniger als einem Monat haben mehr als 65 Unternehmen in Bulgarien ihre Produktion umgestellt und sich an den Ausnahmezustand aufgrund Covid-19 angepasst. Nach der Krise kann diese Neuausrichtung zu einer Ausweitung der Produktion und zur nachhaltigen Entwicklung dieser Unternehmen führen. Das belegt eine Analyse von industryinform.com.
Mariana Damowa, die die Website zur Analyse unterschiedlicher Industriezweige in Bulgarien erstellt hat, prognostizierte in einem Interview für den Bulgarischen Nationalen Rundfunk, dass man sich auf europäischer Ebene nach näher liegenden Märkten umsehen werde. Das tut neue Möglichkeiten für die bulgarische Produktion auf, so Damowa.

Bulgariens Außenministerin erwartet keine baldige Normalisierung der Lage

„Die einzelnen Länder befinden sich in verschiedenen Etappen der Krise – einige sind stärker betroffen, als andere. Es ist sehr wichtig, dass die Einschränkungsmaßnahmen schrittweise gelockert werden und zwar in Abhängigkeit wissenschaftlicher Angaben, damit nicht das Gegenteil erreicht wird“, warnte die bulgarische Außenministerin Ekaterina Sachariewa. Ihrer Meinung nach sei die Krise asymmetrisch, außerdem betreffe sie nicht nur die Gesundheit. „Wir hoffen, dass wir sie koordiniert überwinden werden. Jedes Land versucht, seine Tourismusbranche zu retten. Leider werden wir in diesem Sommer nicht zum normalen Leben übergehen können. Der Appell lautet: Bleibt in Bulgarien! Die Studentenbrigaden wurden ebenfalls auf nach dem 12. Mai verschoben, momentan werden keine Visa für sie ausgestellt“, sagte Ekaterina Sachariewa.

Premier Bulgariens befürchtet weitere Covid-19-Welle

Der Vorsitzende der GERB-Partei und Ministerpräsident des Landes, Bojko Borissow, beteiligte sich an einem Gipfel der Europäischen Volkspartei per Videokonferenzschaltung. In seinen Ausführungen betonte Borissow die Notwendigkeit, dass ein Medikament und ein Impfstoff gegen das Coronavirus gefunden werden müsse. Dieser Prozess beanspruche jedoch Zeit, wichtig für alle Länder und speziell die EU sei, dass in diese Entwicklung investiert werde. „Nur so können wir die Krise überwinden“, sagte der bulgarische Premier. Seiner Ansicht nach würde eine verfrühte Lockerung der Einschränkungsmaßnahmen eine neue Infektionswelle erzeugen, was alle bisherigen Anstrengungen der Bürger zunichte machen würde.

20.000 Hotelangestellte haben ihren Arbeitsplatz verloren

Jeder fünfte der während der Covid-19-Pandemie neu registrierten Arbeitslosen war im Hotel- und Gaststättengewerbe tätig. Das sind laut Angaben der Konföderation der unabhängigen Gewerkschaften (KNSB) rund 20.000 von den insgesamt ca. 105.000 in der Branche tätigen Menschen. Die Gewerkschaft warnte, dass fast 40 Prozent der Beschäftigten in diesem Sektor für einen Mindestlohn von 610 Lewa (312 Euro) arbeiten, was ein niedriges Arbeitslosengeld bedeutet.

Kein Covid-19-Boom in Bulgarien erwartet

„Die Covid-19-Pandemie wird weltweit in etwa 20 Tagen zu Ende gehen“, prognostizierte für den BNR die Makrowirtschaftlerin Welitschka Rangelowa, ehemalige Vizedirektorin des Nationalen Statistikamts. Ihre Prognose fußt auf einem mathematischen Modell der Weltgesundheitsorganisation. Die Angaben über Bulgarien stammen aus 17 Labors im Land. Die Untersuchung sagt aus, dass in Bulgarien kein Boom der Erkrankung zu erwarten sei, der Höhepunkt liege wahrscheinlich schon hinter uns. Rund 4,6 Prozent der Menschen hätten Kontakt mit dem Infektionserreger gehabt und die Krankheit ohne Symptome überwunden. „Das sind sehr gute Kennziffern; bei den neuen Fällen, die konstatiert werden, handelt es sich offensichtlich um Restinfektionen“, kommentierte Rangelowa.

Einreiseverbot für aus Türkei kommenden Personen und Fahrzeugen bis 26. April

Der Gesundheitsminister ordnete ein vorübergehendes Einreiseverbot für Personen und Fahrzeugen an, die aus der Türkei über die Grenzkontrollpunkte Lessowo-Hamzabeyli, Kapitan Andreewo - Kapikule und Malko Tarnowo nach Bulgarien kommen. 
Ausnahmen gelten für Fahrzeuge mit Sondergenehmigung, solchen mit Patienten, die zur Behandlung fahren sowie die an humanitären Missionen teilnehmen 
Das Verbot gilt von 24:00 Uhr am 24. April bis 23:59 Uhr am 26. April.

Lachen ist wichtig

Lachen verändert im menschlichen Körper den Hormonhaushalt und beruhigt unser autonomes Nervensystem. Das wiederum führt zur besseren Immunität und deshalb brauchen wir das Lachen während der langer Isolation, sagte die Psychotherapeutin Detelina Stamenowa in einem Interview für den BNR.

Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.


Zusammengestellt von: Elena Karkalanowa und Nachrichtenteam
Übersetzung: Rossiza Radulowa, Georgetta Janewa und Wladimir Wladimirow



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