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Covid-19 in Bulgarien: Tag 49

Foto: pixabay

Covid-19-Patient nach 38 Tagen künstlicher Beatmung geheilt

Einer der in den vergangenen 24 Stunden als geheilt eingestuften Covid-19-Patienten wurde ganze 38 Tage lang künstlich beatmet, informierte der Nationale Krisenstab zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung. Es handle sich um einen 68jährigen Mann mit etlichen Vorerkrankungen, der im hauptstädtischen Unfallkrankenhaus „Pirogow“ in Behandlung war; der Patient stehe weiterhin unter Beobachtung. Er sei der dritte unter den Geheilten, die wegen einer Covid-19-Infektion an Beatmungsapparaten angeschlossen waren.

1.247 Covid-19-Fälle in Bulgarien registriert

Am Samstag wurden in Bulgarien 13 neue Covid-19-Infektionen diagnostiziert, davon 7 in Sofia, 5 in der Region Widin und einer in der Region Pasardschik. Damit ist die Gesamtzahl der in Bulgarien registrierten Corona-Infektionen auf 1.247 angestiegen, weisen die Angaben des Nationalen Krisenstabs zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung aus. 614 Infizierte sind Männer und 633 Frauen.

292 Patienten werden stationär behandelt, davon werden 37 künstlich beatmet.

Unter den Medizinern sind 135 mit Covid-19 infiziert. An Corona sind bislang 55 Menschen gestorben; als geheilt gelten 197 Patienten.

Premier Borissow: Aufhebung des Notstands vor 13. Mai möglich

Es werde über die Möglichkeit diskutiert, den Notstand noch vor dem 13. Mai aufzuheben, gab der bulgarische Ministerpräsident Bojko Borissow bei einem Besuch der Baustelle der Autobahn „Haemus“ zu verstehen. Er meinte, dass das Tragen von Atemschutzmasken als Vorsichtsmaßnahme bestehen bleiben könnte. Im Unterschied zu anderen Ländern ist in Bulgarien die Bewegung in den Städten weder eingeschränkt noch verboten, betonte der Premier. Auch sei keine Polizeistunde eingeführt worden. Borissow erklärte, dass u.a. die Nutzung der Parkanlagen seitens Eltern mit Kindern besprochen worden sei, was ab kommenden Montag unter Einhaltung bestimmter Sicherheitsmaßnahmen gestattet werden könnte. In Erwägung gezogen werde ferner die erneute Öffnung der Gästehäuser und Familienhotels.

Eltern in Erwartung einer Öffnung der Parks

Der Nationale Krisenstab zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung empfiehlt den Bürgermeistern, die Nutzung der jeweiligen Parks durch Eltern mit Kindern selbst festzulegen, informierte General Wentzislaw Mutaftschijski, Leiter des Krisenstabs, betonte jedoch gleichzeitig, dass das erst nach einer Probeöffnung der Parkanlagen der Hauptstadt Sofia geschehen werde, was an diesem Sonntag erfolgen soll.

Pop-Diva Lili Iwanowa unterstützt Mediziner im Kampf gegen Covid-19

Die legendäre bulgarische Schlagersängerin Lili Iwanowa brachte ihre Achtung gegenüber den Medizinern zum Ausdruck, die im Kampf gegen die Corona-Seuche in den vordersten Reihen stehen. Iwanowa sandte dem Krankenhauspersonal des hauptstädtischen Alexander-Krankenhauses Blumen und CD mit ihren Songs sowie die Botschaft: „Der Kampf ist schwer, doch ihr seid stark und nicht allein!“.

Vizepremier Dontschew: Wirtschaft kann nicht ewig unter Quarantäne stehen

Die bulgarische Wirtschaft kann nicht unendlich lang unter Quarantäne stehen. Tagtäglich werden Angaben gesammelt und Analysen ausgearbeitet. Das teilte Vizeministerpräsident Tomislaw Dontschew in einem Interview für das Bulgarische Nationale Fernsehen mit. Seinen Worten nach beginne eine schrittweise Ankurbelung der Wirtschaft mittels Liberalisierung der Maßnahmen, empfohlen vom Nationalen Krisenstab zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung. Laut Dontschew würden 55 bis 60 Prozent der Wirtschaft funktionieren. Es gebe jedoch ganze Bereiche, die wegen ausbleibenden Aufträgen eingefroren wurden. „Die bulgarische Wirtschaft ist stark exportorientiert“, betonte der Vizepremier und brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass Bulgarien seine wirtschaftliche Präsenz in Europa verstärken könne. Dontschew versicherte, dass das System zur Unterstützung der Unternehmen während der Krise stark vereinfacht worden sei, damit möglichst viele von ihnen eine Hilfe in Anspruch nehmen können.

„Fitch“ prognostiziert starken Wirtschaftsrückgang, dem jedoch schneller Aufschwung folgen soll

Die internationale Ratingagentur „Fitch Ratings“ bescheinigt Bulgarien weiterhin ein Rating von „BBB“, hat jedoch seine Prognose für das Kreditrating in örtlicher und ausländischer Währung wegen der Covid-19-Pandemie von „positiv“ auf „stabil“ korrigiert. Es handelt sich um die erste Einschätzung einer Ratingagentur nach Beginn der Seuche.

Laut „Fitch“ werde das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts Bulgariens von 3,2 Prozent auf minus 5,1 Prozent sinken. Im kommenden Jahr werde es jedoch auf positive 4,2 Prozent klettern.

Bau von Haemus-Autobahn kommt trotz Covid-19 voran

„Der Notstand wirkt sich nicht auf den Bau der Haemus-Autobahn aus“, sagte Ministerpräsident Bojko Borissow während eines Besuches des Bauplatzes zwischen den Dörfern Belokopitowo und Bochowtzi in Nordostbulgarien. Borissow versicherte, dass auch am Bau der Gaspipeline „Balkan Stream“ sowie der Gasnetzkopplung zu Griechenland intensiv gearbeitet werde.

Da auf der Strecke der Haemus-Autobahn ausgesprochen viele archäologische Objekte liegen, laufen neben den Bauarbeiten auch ausgedehnte Ausgrabungen.

Die 420 Kilometer lange Autobahn „Haemus“ verläuft nördlich des Balkangebirges und  soll die Hauptstadt Sofia mit der Schwarzmeerstadt Warna verbinden.

Bulgarien hebt Exportverbot von Analgin-Chinin auf

Auf Anordnung von Gesundheitsminister Kyrill Ananiew wurde das Verbot auf den Export des Medikaments Analgin-Chinin aufgehoben. Das Ausfuhrverbot war am 20. März verhängt worden, um den landesinternen Bedarf an diesem Medikament decken zu können, das sich gegen Covid-19 als wirksam erwiesen hat. Bulgarien verfüge derzeit über ausreichende Mengen des Medikaments, heißt es in den Begründungen des Ministers.

Aufnahmeprüfungen in Zeiten der Corona-Pandemie

Die Technische Universität Sofia führte aus Distanz eine dritte Aufnahmeprüfung in Mathematik durch, nachdem sie am 28, März und am 11. April bereits zwei solcher Prüfungen mit Erfolgt organisiert hat. Zur jüngsten Prüfung meldeten sich 1.100 Studienbewerber. Wegen des Notstands im Land haben die Hochschulen und Universitäten Bulgarien geschlossen und die meisten von ihnen haben die Vorprüfungen auf unbestimmte Zeit verschoben. 

Zusammengestellt: Miglena Iwanowa

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow




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