243 Corona-Patienten geheilt, 310 stationär behandelt
Am Mittwoch wurden 10 neue Covid-19-Infektionen diagnostiziert. Damit ist die Gesamtzahl der Covid-19-Fälle in Bulgarien auf 1.447 angestiegen. 310 Patienten werden stationär behandelt, darunter 38 auf Intensivstationen.
Insgesamt 155 Mediziner haben sich mit Covid-19 infiziert.
Die Seuche hat bislang 64 Menschenleben gefordert; 243 Patienten gelten als geheilt.
Ab Mittwoch begannen Covid-19-Massentests an Angestellten von Sozial- und Seniorenheimen in der Region Sofia.
Die Vorsitzende der Parlamentsfraktion der regierenden GERB-Partei Dr. Daniela Daridkowa und die GERB-Abgeordnete Daniela Mileschkowa, bei denen das Coronavirus nachgewiesen werden konnte, sind in der Zwischenzeit genesen; jeweils zwei Proben erwiesen sich bei ihnen als negativ.
Nach Passagieren von Bulgaria Air-Flug von Amsterdam nach Sofia gesucht
Die Polizei fahnde nach Passagieren des Bulgaria Air-Fluges Amsterdam-Sofia am 26. April, da bei drei von ihnen eine Covid-19-Infektion festgestellt wurde, gab der nationale Stab für das Coronavirus bekannt. An Bord des Flugzeugs sollen sich 95 Insassen befunden haben.
Bei der Einreise müssen die Passagiere schriftliche Erklärungen abgeben, aus denen hervorgeht, woher sie kommen und an welcher Adresse sie sich während der 14-tägigen Quarantäne befinden werden, gab die Polizei bekannt.
Sechs der Personen stammen aus dem Dorf Brjagowo bei Haskowo und seien bereits unter Quarantäne.
Bulgaria Air gab bekannt, dass die Passagierliste bislang nicht angefordert worden sei. Laut dem Unternehmen werden alle Maßnahmen in Bezug auf die Einhaltung der Hygiene und die Desinfizierung der Flugzeuge eingehalten.
Schüler müssen nur zu Prüfungen in die Schulgebäude
Das Schuljahr 2019/20 werde aus Distanz abgeschlossen werden; die Schüler müssen nur zu den Prüfungen in den Schulen anwesend sein, ordnete der Minister für Bildung und Wissenschaft Krassimir Waltschew nach Absprachen mit Lehrer- und Elternorganisationen an. Den Schulen wird die Möglichkeit eingeräumt, bei Bedarf individuelle Konsultationsstunden für Schüler einzurichten. Demnächst sollen die genauen Prüfungstermine festgelegt werden.
Neue in- und ausländische Analysen zur Corona-Pandemie
„Die Welt wird sich nicht nur verändern, sondern auch das Gesundheitswesen muss in allen Ländern zu einer realen Priorität werden“, kommentierte in einem Interview für den BNR Doz. Dr. Andrej Kehajow, Präsident des Südosteuropäischen Medizinforums. Seiner Ansicht nach erfordere die Prävention, von der alle reden, eine reale Sichtung aller Gegebenheiten. In Zeiten des Notstands existiere in Bulgarien eine Koordination auf Experten- und politischer Ebene, versicherte Dr. Kehajow.
60:40-Maßnahme wird auch nach Ausnahmezustand fortgesetzt
Die von der Regierung ergriffene Maßnahme 60:40 zur Förderung der Beschäftigung in kleinen und mittleren Unternehmen während des Ausnahmezustands wird bis Mitte Juni fortgesetzt, obwohl der Ausnahmezustand am 13. Mai ausläuft. Das versicherte die Ministerin für Arbeit und Sozialpolitik Deniza Satschewa. Seit Beginn der Krise wurden fast 88.000 neue Arbeitslose bei den Arbeitsämtern registriert. Die Gesamtzahl der registrierten Arbeitslosen beträgt 291.000. Rund 12.000 Menschen, die zuvor ohne Arbeitsverträge in der Schattenwirtschaft gearbeitet haben, können keine Unterstützung erhalten, sagte Minister Satschewa.
„Es werden neue Maßnahmen zur Unternehmensunterstützung ins Visier genommen, die die bestehende Maßnahme 60:40 ergänzen sollen“, versicherte ihrerseits die stellvertretende Sozialministerin Sornitza Russinowa. Die neuen Maßnahmen seien Teil des zweiten Maßnahmenpakets der Regierung. Laut Russinowa sollen die Mittel, die dem Stellenabbau vorbeugen sollen, jenen Firmen zugutekommen, die nicht von der 60:40-Maßnahme erfasst worden seien.
Die Hälfte der Busunternehmen in Bulgarien von der Krise blockiert
Im Rahmen der außerordentlichen Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus sind mehr als 50 Prozent der 1.500 Unternehmen, die im Land öffentliche Transporte betreiben, von der Krise blockiert. Das teilte die Präsidentin der Konföderation der Busunternehmen Magdalena Miltenowa gegenüber der Bulgarischen Nachrichtenagentur BTA mit. Es verkehren nur die regulären Busse in und zwischen den Städten, alle anderen aber - im internationalen, gelegentlichen und spezialisierten Transport, hauptsächlich Schulbusse, wurden eingestellt. Unter diesen Umständen sind staatliche Maßnahmen zur Rettung kleiner und mittlerer Unternehmen für die Branche von entscheidender Bedeutung. Die Konföderation der Busunternehmen hoffe, dass Insolvenzen vorgebeugt werden können und die Branche wieder auf die Beine kommt.
EK billigt Stützung kleiner und mittlerer Unternehmen Bulgariens
Der Bulgarische „Fonds der Fonds“ bekam die Erlaubnis von der Europäischen Kommission, den kleinen und mittleren Unternehmen einen erleichterten Zugang zu Finanzinstrumenten zu gewähren, da sie unter allen Wirtschaftssubjekten am meisten von der Corona-Krise betroffen sind. Ein Großteil der Ressourcen im Umfang von 150 Millionen Euro (ca. 294 Millionen Lewa) steht Strat-up- und innovativen Unternehmen bereits zur Verfügung. Die Mittel sollen 400 Unternehmen in den Bereichen Biotechnologien, Robotertechnik, Informationstechnologien, Pharmazeutik u.a. zugutekommen.
HIV- und Hepatitis-Beratung im Zentrum für sexuelle Gesundheit erneuert
Nach einmonatiger Unterbrechung wegen der Anti-Covid-19-Maßnahmen wurden die kostenlosen Konsultationen zu HIV, Hepatitis B und Hepatitis C im „Zentrum für sexuelle Gesundheit“ in der Hauptstadt wieder aufgenommen. Elena Birindschiewa, Vorsitzende der Vereinigung „Gesundheit ohne Grenzen“, sagte in einem Interview für den Bulgarischen Nationalen Rundfunk, dass jährlich ca. 6.000 Menschen auf diese Infektionen getestet werden. Insbesondere bei HIV-Patienten sei die Angst vor Covid-19 nachvollziehbar, da ihr Immunsystem in den meisten Fällen geschwächt ist. Laut Birindschiewa gebe es jedoch keinen Grund zur Sorge, wenn die betroffene Person eine HIV-Therapie erhält. Die Vereinigung habe drei HIV-infizierte Patienten, die ebenfalls mit einem Coronavirus infiziert sind. Die Krankheit verlaufe bei ihnen in einer äußerst milden Form und einer der Infizierten weise sogar keine Symptome auf.
Regierung will Erweiterung von Impfstoffproduktion finanzieren
Der Premierminister Bojko Borissow erklärte im Nationalen Zentrum für Infektions- und Parasitenkrankheiten, dass er mit Finanzminister Wladislaw Goranow die Möglichkeit erörtern wolle, dass der Staat mit ca. 11 Mio. Euro drei neue Programme des Staatsunternehmens „Bul Bio“ finanziert. Die Firma stellt BCG- Impfstoffe für Lateinamerika, Afrika und Südostasien her und hat Projekte für die Produktion von Immunserum.
Die Finanzierung werde dazu dienen, die Kapazität und die Fähigkeit zur Herstellung großer Mengen von Impfstoffen zu verbessern, versicherte das Zentrum für Infektions- und Parasitenkrankheiten.
Bankensektor in Bulgarien trotz aller Schwierigkeiten stabil
Der Präsident der Vereinigung der Handelsbanken in Bulgarien Petar Andronow versicherte, dass das Bankensystem im Land stabil sei und in den letzten Jahren Puffer und Reserven angesammelt habe, die es ermöglichen, den Schwierigkeiten in dieser schwierigen Zeit zu begegnen. Allein in den letzten zehn Tagen wurden 25.000 Kredite aufgeschoben. Man habe ferner begonnen, staatlich garantierte zinsfreie Kredite zu gewähren. Zusätzlich zu den von der Entwicklungsbank angekündigten bulgarischen Maßnahmen können die Unternehmen auch Möglichkeiten im Zusammenhang mit europäischen Programmen nutzen.
Zusammengestellt: Diana Zankowa und das Nachrichtenteam
Übersetzung und Redaktion: Georgetta Janewa, Rositza Radulowa, Wladimir Wladimirow
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